Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Land aus Feuer und Wasser

Land aus Feuer und Wasser

Titel: Land aus Feuer und Wasser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Dominik
Vom Netzwerk:
der Expedition bei der Katastrophe verlorengegangen, wahrscheinlich sogar umgekommen waren, unterstrich den Ernst dieser Darstellung.
    Ein Rätselraten hub darauf im amerikanischen Außenamt an, was Deutschland mit der Besitznahme eines solchen Felsbrokkens bezwecken könnte. Nach alter diplomatischer Gepflogenheit versuchte man, die Angelegenheit zunächst hinzuziehen, indem man ein paar überflüssige Rückfragen an Berlin richten wollte.
    Schon war man im Washingtoner Außenamt bereit, eine ebenso gewundene und nichtssagende Note nach Berlin abgehen zu lassen wie die anderen Staaten, als vom Büro des Präsidenten eine Nachricht eintraf, die viel Verwunderung auslöste. Doch glaubte man zu verstehen, als auch das Carnegie-Institut sich von neuem meldete. Es gab dem Außenamt Kenntnis von jenem Funkspruch Captain Drydens, der wenige Tage vorher in der Fülle anderer Bebenmeldungen von größerer Bedeutung übersehen und unbemerkt geblieben war.
    Als dieses Radiogramm im Außenamt auf den Tisch flatterte, ging erst ein Lächeln und dann ein lautes Lachen durch die Reihen der Beamten und Diplomaten. Da war Deutschland offenbar gründlich ‘reingefallen. Eben erst hatte es zum Mißbehagen anderer Staaten eine Insel annektiert, und schon fünf Tage später war das Objekt durch eine neue Katastrophe zerstört worden.
    Es fehlte nicht an Stimmen im Außenamt von USA, die diese neueste Wendung der Dinge als eine offensichtliche Fügung des Schicksals priesen. Im übrigen verstand man nun den Wunsch des Präsidialbüros und war entschlossen, schnell die Konsequenzen aus der veränderten Sachlage zu ziehen. Jetzt, nachdem der verdammte Fels in der Südsee in die Luft geflogen war, stand ja gar nichts mehr im Wege, seine Inbesitznahme durch Deutschland vorbehaltlos anzuerkennen.
    In diesem Sinne verfaßte man noch am gleichen Tage eine Note, in der man auch nicht unterließ, Deutschland zu seiner neuen Erwerbung Glück zu wünschen. Vor allem hielt man es für angebracht und nützlich, den anderen in der Südsee interessierten Staaten von der Meldung des Carnegie-Institutes Kenntnis zu geben, was bei diesen ganz ähnliche Folgen auslöste.
    »Die Sache geht mir beinahe zu glatt, Herr Reute«, sagte Schröter, während er in den vor ihm liegenden Schriftstücken blätterte. »Bedingungslose Anerkennung unserer Neuerwerbung durch USA, durch England, durch Frankreich – und hier noch durch einige andere. Hoffen wir, daß die Geschichte nicht noch einen Haken hat.«
    »Ich wüßte nicht, wo der stecken sollte, Herr Minister«, erwiderte Reute. »Aus den Funksprüchen von Professor Eggerth scheint mir übrigens hervorzugehen, daß er eine glatte Anerkennung erwartet hat.«
    »Haben Sie weitere Nachrichten von ihm?« fragte Schröter.
    »Jawohl! Vor einer Stunde traf ein neuer Funkspruch von ›St 25‹ ein. Der Professor bittet, ihn umgehend zu benachrichtigen, sobald die Anerkennung seitens aller interessierten Staaten vorliegt. Aus seinen Depeschen spricht eine gewisse Ungeduld!«
    »Nun, jetzt können wir ihm ja seinen Wunsch erfüllen«, meinte der Minister.
    Mehrere Stunden hindurch hatte ›St 25‹ sich in einer Höhe von 6 Kilometern gehalten. Aus sicherer Entfernung hatte man vom Flugschiff aus die weitere Entwicklung der Dinge auf der Insel beobachtet. An eine Landung auf der Insel selbst war freilich vorläufig noch nicht zu denken; aber es bot keine Gefahr mehr, außerhalb der Nebelzone auf die See niederzugehen. In langsamem Gleitflug kam ›St 25‹ aus seiner Höhe hinab. Leicht wie ein Schwan schwamm das Stratosphärenschiff auf dem Weltmeer, kaum merklich von der Dünung hin und her gewiegt.
    Auf seiner Suche nach Professor Eggerth stieß der lange Schmidt auf allerlei Hindernisse. Zuerst versperrte ihm in einem der Gänge von ›St 25‹ Dr. Wille den Weg und versuchte, ihn in ein wissenschaftliches Gespräch zu verwickeln.
    »Was ist mit Professor Eggerth eigentlich los?« fragte Wille ziemlich aufgeregt, »er wollte eben von mir etwas über die Auswurfmengen von Vulkanen erfahren. Da steckt was dahinter. Wissen Sie etwas darüber?«
    »Keine Ahnung, Herr Doktor. Ich weiß nichts.«
    »Ich bitte Sie, Herr Kollege«, fuhr Wille eindringlich fort, »wir hatten bis jetzt nie Geheimnisse voreinander. Ich habe den Eindruck, daß der Professor Versuche geophysikalischer Art vorhat und daß Sie etwas davon wissen. Wollen Sie mir nicht sagen, worum es sich handelt?«
    Der lange Schmidt biß sich auf die

Weitere Kostenlose Bücher