Land aus Feuer und Wasser
aus, als ob es da einer versteckt hätte. Das fiel mir auf, habe deshalb etwas davon mitgenommen.«
»Gut, Jeffris, haltet auch weiter die Augen offen. Wir reden später an Bord darüber«, sagte Captain Dryden und kehrte zu den anderen zurück, um noch etwas von einem Vortrag aufzuschnappen, den Dr. Schmidt am Rande des neuen Schachtes hielt.
Geduldig hörten die Wissenschaftler der Berenice dort die Ausführungen des langen Doktors über Bohrmaschinen und Sprengungen an. Captain Dryden benutzte die Gelegenheit, noch ein wenig in den Halden, auf die man das Geförderte geworfen hatte, herumzustöbern. Seine Hoffnung, hier vielleicht ein paar Erzbrocken zu erwischen, erfüllte sich jedoch nicht, und damit war auch sein Interesse an der Insel erschöpft. Er begann zum Aufbruch zu drängen.
»Reisende Leute soll man nicht aufhalten«, raunte Professor Eggerth dem langen Schmidt zu. »Machen Sie einen Punkt in Ihrem Vortrag, Doktor. Wir wollen die Herrschaften wieder zu ihrem Schiff bringen.«
Zehn Minuten später setzten die Greifer eines Flugbootes die Pinasse mit ihren Insassen dicht neben der Berenice auf dem Seespiegel ab. Noch ein letztes Winken und Tücherschwenken zu der Insel hin, während eine Deckwinde bereits den Anker der Berenice einholte. Dann liefen die Motoren an. Das Schiff kam in Fahrt und richtete seinen Bug nach Norden.
In ›St 25‹ stand Professor Eggerth neben Lorenzen.
»Stellen Sie einen Empfänger auf die Welle der amerikanischen Handelsmarine ein, und notieren Sie alles, was die Berenice in den nächsten Stunden funkt«, befahl er ihm.
In seiner Kabine in der Berenice saß Captain Dryden und nahm seine Maschinisten ins Verhör.
»Ist das alles, was Sie gefunden haben?« fragte er, nachdem Robertson seine Taschen auf dem Tisch ausgeleert hatte; der nickte. »Yes, Sir.«
»Ist nicht sehr berühmt, Robertson«, achtlos schob der Captain die tauben Brocken beiseite, »nun packen Sie mal aus, Jeffris.«
Jeffris holte hervor, was er gefunden hatte. Ein merkwürdig poröses, eigenartig schimmerndes Gestein war das. Captain Dryden griff nach einem Stück und staunte über das federleichte Gewicht.
»Eigenartig, eigenartig …«, murmelte er vor sich hin, während er es prüfend in der Hand wog. »Das Zeug müßte, denke ich, auf dem Wasser schwimmen. Nur an der einen Stelle haben Sie es gefunden, Jeffris, und da war’s nach Ihrer Meinung versteckt?«
»Sah ganz so aus, Captain«, beantwortete Jeffris die Frage.
»In Ordnung, Jungens, bin zufrieden mit euch.« Captain Dryden griff in die Tasche und drückte jedem einen Dollar in die Hand.
»Danke, Captain«, sagten die beiden Maschinisten einstimmig und traten ab.
Als Captain Dryden allein war, griff er nach Schreibblock und Bleistift, um seinen Bericht für das Carnegie-Institut abzufassen. Der Text machte ihm mehr Schwierigkeiten, als er zuerst gedacht hatte.
Seine Hand griff nach einem der Steinchen, die ihm Jeffris gebracht hatte. Ob das Zeug wohl schwimmt? ging es ihm durch den Kopf. Er stand auf, holte sich ein großes Glas Wasser und warf den kleinen Brocken hinein. Eine kurze Zeit schaukelte das poröse Mineral auf der Oberfläche, dann begann es sich wie ein Schwamm vollzusaugen, wurde dabei schwerer und sank allmählich nach unten.
Interessiert verfolgte Captain Dryden den Vorgang. Immer durchsichtiger und zuletzt fast glasklar wurde das Steinchen in dem Wasser und begann gleichzeitig zu quellen. Immer undeutlicher ließen sich dabei seine Umrisse erkennen. Ein wenig erinnerte das Ganze den Captain jetzt an ein Stück Zucker, das sich im Wasser auflöst. Er stützte den Kopf in beide Hände und starrte auf das Glas. Was war das für ein wunderliches Mineral, das seine Leute ihm da gebracht hatten? Jetzt war das Stückchen ganz und gar verschwunden. Es schien sich vollständig aufgelöst zu haben; nur ein wenig getrübt sah das Wasser danach aus.
Captain Dryden griff nach dem Glas, um es näher an die Augen zu bringen. Unwillkürlich hielt er’s dabei ein wenig schräg und bemerkte zu seiner Überraschung, daß die Oberfläche der Flüssigkeit sich nicht waagrecht einstellte. Der ganze Inhalt des Glases schien erstarrt zu sein. Er neigte das Glas noch stärker; er drehte es schließlich völlig um, daß es mit der Öffnung nach unten gerichtet war. Der Inhalt war in der Tat fest geworden!
Kopfschüttelnd stellte er das Glas auf den Tisch zurück und tippte mit dem Bleistift auf die Oberfläche der sonderbaren Masse. Die
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