Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Land aus Feuer und Wasser

Land aus Feuer und Wasser

Titel: Land aus Feuer und Wasser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Dominik
Vom Netzwerk:
ausgeräumt. Alle Mannschaften sind an Bord, haben bis auf weiteres Freischicht.«
    »Gut, Herrschaften.« Professor Eggerth sah erst auf die Uhr und dann auf seinen Arbeitsplan. »Es ist acht Uhr dreißig, um neun Uhr starten alle Schiffe bis auf ›St 25‹ nach der Heimat. Ihr beiden bleibt hier und kommt später mit auf ›St 25‹. Wir drei«, er wandte sich an Wille und Schmidt, »machen um neun Uhr die Schaltung zu den Zündkabeln fertig. Um zehn Uhr gehen wir alle an Bord von ›St 25‹.«
    Mit dem neunten Glockenschlag setzte auf dem Liegeplatz der Flotte das Dröhnen und Geheul der Motoren ein. Eins der mächtigen Schiffe nach dem anderen löste sich vom Boden und stieg in die Höhe.
    Und dann kam die letzte Arbeit. Die Schaltung am Funkmast war zu machen, die Verbindung mit dem Empfangsgerät herzustellen.
    Ruhig schloß der lange Schmidt die letzten Drähte an, durch welche Batterie und Zündkabel in Verbindung kamen. Nur noch ein feines Relais unterbrach den Stromkreis. Schlug seine schwache Zunge um 2 Millimeter aus der Ruhestellung in die Kontaktstellung über, dann war dem Strom der Weg durch die Kabel hindurch freigegeben, hinab in die Tiefe des Stollens zu den Sprengladungen und hinauf zum Krater zu anderen Ladungen, die dessen Wand ringförmig umgaben.
    »So! Das wäre auch getan«, sagte Professor Eggerth, nachdem Dr. Schmidt die letzte Schraube festgezogen hatte, »jetzt wollen wir zu ›St 25‹ gehen.«
    Wenige Minuten später sprangen auch die Motoren von ›St 25‹ an und hoben das Stratosphärenschiff in den Äther. Einsam und verlassen lag das Eiland wieder im endlosen Ozean.
    Es war ein sehr langer und ungemein kräftiger Fluch, den Captain Dryden vom Stapel ließ, als er den neuen Funkspruch Garrisons erhielt. Wieder einmal den Kurs wenden, noch einmal zu dieser dreimal verwünschten Insel zurückkehren, auf der es nach der Meinung des Captains wirklich nichts Vernünftiges zu holen gab.
    Er ging in seine Kabine, um seinen Ärger in einigen Gläsern Whisky zu ertränken.
    Er war nicht lange bei dieser Beschäftigung, als schon wieder ein neuer Funkspruch einlief, der ihn kategorisch anwies, ohne jeden Verzug mit voller Kraft den Kurs auf die Insel zu nehmen.
    »Mag der Teufel wissen, was der verrückte Kerl auf der verdammten Insel verloren hat!« fluchte Captain Dryden vor sich hin, während die Berenice mit höchster Motorkraft große Fahrt auf Südkurs machte.
    Plötzlich tauchte Garrisons Flugzeug auf, kreiste über der Berenice , ließ neue Anweisungen aus seiner Antenne spritzen und ging auf das Wasser nieder.
    »Darf ich fragen, Mr. Garrison«, sagte der Captain wütend, nach einer kurzen Begrüßung, »warum wir so schnell nach der Insel zurück müssen?«
    Garrison hielt es nicht für zweckmäßig, seine Karten vor dem Captain aufzudecken.
    »Ich wurde von Professor Eggerth sehr herzlich eingeladen«, sagte er ausweichend, »es gibt mancherlei auch für uns Wichtiges auf der Insel zu sehen. Deshalb hielt ich es für richtig, die Einladung anzunehmen.«
    »Land voraus!« klang plötzlich ein Ruf von der Kommandobrücke her.
    »Kommen Sie mit auf die Brücke, Captain«, forderte Garrison Dryden auf. »Wir haben die Insel schon in Sicht.«
    In den Strahlen der Frühsonne hob sich im Süden die Silhouette der Insel über die Kimm, stieg höher empor und wurde immer deutlicher, je näher die Berenice herankam.
    Die Navigation der Berenice nahm Captain Drydens Aufmerksamkeit voll in Anspruch. Jetzt hieß es ständig loten und die Geschwindigkeit des Schiffes zu verringern, sobald das Lot Grund erreichte. Noch reichlich drei Kilometer war das Schiff vom Ufer entfernt, als auf ein Kommando Captain Drydens die Ankerkette rasselnd aus der Klüse lief. Die Grenze, bis zu der die Berenice sich vorwagen durfte, ohne eine Bodenberührung zu riskieren, war erreicht.
    James Garrison brannte darauf, schnell an Land zu kommen, aber Captain Dryden schüttelte den Kopf, als er ihn ersuchte, die Motorpinasse zu Wasser zu lassen.
    »Ausgeschlossen, Sir«, lehnte er das Ansinnen ab, »bin schon selber mal damit aufgeschrammt. Sie müssen das Dingi nehmen. Es ist die einzige Möglichkeit, mit trockenen Schuhen bis ans Ufer zu kommen.«
    James Garrison war über diese Auskunft nicht sonderlich erfreut. Das Dingi war ein leichtes, sehr flachgehendes Ruderboot, das höchstens sechs Personen aufnehmen konnte. Er selbst hatte wenig Lust, zu den Riemen zu greifen und die lange Strecke zu rudern. So

Weitere Kostenlose Bücher