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Land der Mythen 02 - Die Flamme der Sylfen

Land der Mythen 02 - Die Flamme der Sylfen

Titel: Land der Mythen 02 - Die Flamme der Sylfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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Jäger, der bereits dabei war, die klaffende Wunde an seinem rechten Unterarm mit einem Stück Stoff zu verbinden, das er aus seinem Rock gerissen hatte. »Wie es aussieht, war der Stachel, der mir die Wunde beigebracht hat, nicht vergiftet – andernfalls stünde ich wohl nicht mehr auf den Beinen.«
    »Dem Schöpfer sei Dank, dass ihr lebt«, sagte der Gilg. »Als wir das Gebrüll der Erle hörten, fürchteten wir schon…«
    »Als es drang an unsere Ohren, glaubten wir, ihr wärt verloren«, fügte Mux hinzu, weil Leffel offensichtlich die Worte fehlten. »Doch ihr lebt und seid am Stück. Das nennt Mux ein wahres Glück.«
    »Es hat nicht viel gefehlt«, versicherte Alphart. »Aber warum seid ihr überhaupt hier? Lautete euer Befehl nicht, auf den Gipfel zu steigen und das Horn des Sylfen von dort zu holen?«
    Er bemerkte den missmutigen Blick, den Leffel ihm schickte, und fühlte sich genötigt hinzuzufügen: »Keine Sorge, ich werde mich diesmal nicht beschweren. Schließlich verdanken der Junge und ich euch das Leben. Aber das Sylfenhorn…«
    »Das Horn existiert nicht mehr«, sagte jemand ebenso barsch wie endgültig. Es war Walkar, der sich zu ihnen gesellte, wieder in menschlicher Gestalt. Nur noch das Erlblut, mit dem er besudelt war, zeugte von dem erbitterten Kampf, den er sich noch vor wenigen Augenblicken mit den Unholden geliefert hatte.
    »Was soll das heißen, es existiert nicht mehr?«
    »Genau das, was ich sage«, bekräftigte der Bärengänger düster. »Es ist nicht mehr da.«
    »Den Berg hinauf sind wir gestiegen, dorthin, wo die Leichen liegen«, berichtete Mux mit einem Anflug von Schaudern. »Gefunden haben wir den Ort, doch das Sylfenhorn war fort.«
    »Es war fort?«, fragte Alphart verwirrt. »Wieso war es fort? Und wie…« Er stutzte. »Wie habt ihr es eigentlich geschafft, nach Urgulroth zu gelangen?«
    »Wie meinst du das?«, fragte Walkar. »Wir sind denselben Weg gegangen wie Yvolar und du, denke ich mal.«
    »Wir gingen durch ein Tor, nachdem wir einen zugefrorenen unterirdischen See hinter uns gelassen hatten«, erzählte Alphart. »Das Tor hatte die Form eines Totenschädels, und nachdem wir es durchquert hatten, fiel ein Gitter hinter uns herab und verschloss das Tor.«
    »So erging es uns auch«, sagte Walkar verblüfft. »Es war genau das Tor, das du beschrieben hast. Ein Tor in Form eines Schädels. Aber es war offen, als wir es erreichten. Wir gingen durch das riesige Maul des Schädels, und erst als wir es passiert hatten, fiel das Gitter nach unten, und das Tor war zu!«
    »Aber das Gitter war doch schon unten, nachdem Yvolar und ich das Tor durchquerten«, wunderte sich Alphart.
    »Dies ist üble Narretei, bewirkt durch dunkle Zauberei«, mischte sich Mux ein.
    Alle starrten ihn an, und Alphart fragte: »Was für eine Zauberei?«
    »Damit niemand kann Urgulroth entrinnen, ist es von draußen anders als von drinnen«, erläuterte Mux. »Von außen steht das Tor stets offen. Doch durchquert man es, ist man betroffen von einem Fluch, der einen hier gefangen hält, indem er die Wirklichkeit verstellt.«
    Alphart runzelte die Stirn, doch dann nickte er zaghaft. Er hatte Mux’ Worte zwar nicht wirklich begriffen, weil er sich mit Magie und Zauberei nicht auskannte, aber offenbar ließ das Tor zwar Wanderer nach Urgulroth herein, aber nicht wieder hinaus.
    Doch da war noch etwas anderes, das ihm tiefe Sorge bereitete. »Und was ist mit dem Sylvenhorn?«, fragte er Mux. »Du hast gerade gesagt, es wäre fort. Aber wo ist es geblieben? Ich meine…«
    »Ich weiß es«, meldete sich eine zaghafte, brüchige Stimme zu Wort, die keinem anderen als Erwyn gehörte.
    »Du – du weißt es?« Leffel staunte.
    Der Junge nickte.
    »Du weißt, wo sich das Horn befindet?«, fragte Alphart ebenfalls verblüfft.
    Wieder ein Nicken, zögerlich und verzweifelt. »Muortis hat es in seinen Besitz gebracht«, eröffnete der Junge dann. »Er wusste vom Plan der Saligen und ist uns zuvorgekommen.«
    »Verdammt, warum hast du das nicht gleich gesagt?«, maulte Alphart.
    »Du hast mich nicht gefragt. Außerdem…«
    »Wo ist das verdammte Ding?« Der Jäger schnaubte. »Kannst du uns hinführen?«
    »Ich denke schon, aber…«
    »Das ist keine gute Idee«, wandte Walkar ein. »Je tiefer wir nach Urgulroth vordringen, mit desto mehr Erlen werden wir es zu tun bekommen. Mit zwanzig oder dreißig von ihnen werde ich fertig, aber auch meine Macht ist begrenzt…«
    »Wir brauchen aber das Horn«,

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