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Land der Mythen 02 - Die Flamme der Sylfen

Land der Mythen 02 - Die Flamme der Sylfen

Titel: Land der Mythen 02 - Die Flamme der Sylfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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woraufhin sich Salmuz abwandte und zurück ans Feuer ging.
    »Volk?«, wandte sich Alphart fragend an Yvolar.
    »So nennen sie sich selbst«, erklärte der Druide, während sie ihren Spaziergang fortsetzten. »Lange Zeit waren die Vergessenen der Ansicht, sie wären die einzigen Menschen auf dieser Welt.«
    »Ein Irrtum«, meinte Alphart.
    »Allerdings einer, der schon vielen widerfahren ist. Auch deinesgleichen glaubt, allein auf dieser Welt zu sein – dabei gibt es so viel mehr, als ihr geringer Verstand zu begreifen in der Lage wäre und ihre beschränkten Sinne erfassen können.«
    »Ich weiß, was du meinst.« Der Jäger nickte – auch er hatte feststellen müssen, dass es Wesen und auch Orte gab, die er nicht im Traum für möglich gehalten hätte. »Eines allerdings frage ich mich.«
    »Nämlich?«
    »Wenn der Blutbercht Salmuz und seinen Leuten tatsächlich schon früher zugesetzt hat und sie sein Versteck lange Zeit erfolglos gesucht haben – wieso haben sie es dann just in dem Moment gefunden, als der Unhold uns töten wollte?«
    »Eine interessante Frage.« Yvolar nickte. »Was meinst du?«
    »Es könnte natürlich nur ein glücklicher Zufall gewesen sein«, überlegte Alphart. »Aber irgendetwas sagt mir, dass es mehr als das war…«
    »Ist das dein Ernst?« Yvolar spielte den Erstaunten. »War es nicht ein uns beiden nur allzu bekannter Jägersmann, der sagte, dass nicht die Bestimmung, sondern bloßer Zufall das Leben der Menschen regiert? Der behauptete, dass ein starkes Herz und eine gut geschärfte Axt die einzigen Dinge wären, auf die sich ein Mann verlassen könnte?«
    »Das sagte ich«, gab der Jäger widerstrebend zu. »Aber ich habe meine Meinung geändert…«
    »… und damit die Augen geöffnet für eine größere Welt«, fügte der Druide hinzu. »Und du hast recht, mein Freund. Salmuz erzählte mir, ein helles Licht, das dem nahen Wildbach entsprungen sei, habe seine Krieger und ihn zum Versteck des Unholds geführt.«
    »Ein Licht aus dem Wildbach?« Alphart hob die Brauen. »Du meinst die Salige?« Er erinnerte sich lebhaft an die Begegnung mit dem geheimnisvollen Wasserwesen, das ihnen vom Horn des Sylfenkönigs berichtet und ihnen damit die Hoffnung zurückgegeben hatte.
    »Wer weiß«, sagte Yvolar. »Die Saligen haben schon früher in die Geschicke der Menschen eingegriffen. Und vergessen wir nicht, dass auch ihre Welt von Muortis bedroht wird.«
    Sie hatten das andere Ende des Dorfes erreicht, wo unter einem Überhang aus Fels und Schnee Fyrhack sein Lager bezogen hatte. Alphart konnte sich nicht recht an den Anblick des Drachen gewöhnen – anders als die Wilden Männer, die seine Existenz mit bewundernswertem Gleichmut hinnahmen; entweder hatten sie schon früher Drachen gesehen oder sie waren mit dem, was Yvolar die »Anderswelt« zu nennen pflegte, einfach noch tiefer und inniger verbunden als ihre Nachfahren.
    »Sieh an«, knurrte der Drache, als sie sich ihm näherten. Rauch wölkte dabei aus seinen Nüstern, und seine Augen verengten sich zu Schlitzen. »Du bist also der, den sie Alphart nennen.«
    »Und du bist der, den sie Fyrhack nennen«, konterte der Wildfänger, um Fassung ringend.
    »Ich habe viel von dir gehört.«
    »So wie ich von dir.«
    Ein Schnauben entrang sich dem Rachen des Untiers, das sich fast wie kehliges Gelächter anhörte. »Allmählich verstehe ich, was der Druide an dir findet. Auf den Mund gefallen bist du jedenfalls nicht, das muss man dir lassen.«
    »Du ebenfalls nicht«, erwiderte Alphart. »Schön, dass du es dir anders überlegt hast.«
    »Nicht, um dir oder irgendeinem deiner nichtswürdigen Freunde einen Gefallen zu tun, habe ich meine Höhle verlassen – sondern weil ich Rache will. Rache für meine Brüder, die von Muortis’ Dienern dahingeschlachtet wurden im letzten Krieg.«
    »Somit haben wir etwas gemeinsam«, meinte Alphart.
    »Keineswegs«, widersprach der Drache. »Du, Mensch, hast nur um einen Einzelnen zu trauern, ich hingegen um ein ganzes Volk. Kaelor wird bezahlen für das, was er mir und den Meinen angetan hat.«
    »Kaelor?«, fragte Alphart.
    »Ein Eisriese, der in Muortis’ Diensten steht, jetzt wie vor tausend Jahren«, erklärte Yvolar. »Wir nehmen an, dass er es ist, der Klaigon wie eine Puppe tanzen lässt, und dass er den Oberbefehl über die Erle innehat, die Iónador besetzen.«
    »Dann sollten wir nach Iónador gehen, oder nicht?«
    »Für die Goldene Stadt wurde bereits gesorgt«, versicherte der Druide.

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