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Land der Mythen 02 - Die Flamme der Sylfen

Land der Mythen 02 - Die Flamme der Sylfen

Titel: Land der Mythen 02 - Die Flamme der Sylfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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grimmig, »und es war keine leichte Reise, das darfst du mir glauben. Erle haben mir aufgelauert, und meine letzte Stunde hätte geschlagen, hätte ich nicht von unerwarteter Seite Hilfe erhalten.«
    »Hilfe? Von wem?«
    »Sei versichert, dass ich dir all das ausführlich berichten werde, lieber Freund«, versicherte der Druide, während erneut jenes altbekannte milde Lächeln um seine Züge spielte. »Es gibt viel, das du erfahren musst. Der Krieg um Allagáin hat begonnen, Muortis’ Horden halten Iónador besetzt.«
    »Iónador? Aber wie…?«
    »Alles zu seiner Zeit. Aber du sollst schon jetzt wissen, dass wir auch neue Verbündete gewonnen haben. Freunde, die uns bei unserem Kampf unterstützen.«
    »Was für Freunde? Wer…?«
    »Langsam, mein wackerer Jägersmann. Du hast viel ertragen und gelitten und musst dich noch erholen. Ein trügerischer Moment der Ruhe ist in diesem Konflikt eingetreten, ein stiller Augenblick vor dem Sturm. Nütze ihn, um vollends zu gesunden und wieder zu Kräften zu kommen. Du wirst auf Erden noch gebraucht, mein Freund.«
    »Einen Augenblick!«, rief Alphart energisch, als sich sowohl der Druide als auch die anderen Gefährten zum Gehen wandten.
    »Was gibt es denn noch?«, erkundigte sich Yvolar gelassen.
    »Deine Worte… sie kommen mir ziemlich bekannt vor«, stellte der Wildfänger fest, der sich dumpf an jenen Fiebertraum erinnerte, in dem ihm zunächst sein Bruder Bannhart und dann Yvolar erschienen war. War es tatsächlich nur ein Traum gewesen?
    Oder weit mehr als das…?
    »Was du nicht sagst«, erwiderte der Druide – und erneut huschte ein Lächeln über die Züge des alten Fuchses, undurchschaubar und rätselhaft.

 
    16
     
     
     
    Noch am Nachmittag desselben Tages erhob sich Alphart endgültig von seinem Lager, und zu seinem eigenen Erstaunen hatte er keine Probleme mehr, sich auf den Beinen zu halten. Im Gegenteil spürte er deutlich, dass die alte Kraft Schritt für Schritt in seinen Leib zurückkehrte.
    Sein erster Weg führte ihn zu Yvolar, der im Dorf der Wilden Männer offenbar kein Unbekannter war; in einer geräumigen Höhle hatten sie ihm eine Unterkunft bereitet und begegneten ihm mit größten Respekt, sodass Alphart sich fragte, ob es überhaupt einen Ort in Allagáin gab, an dem der Druide noch nicht gewesen war.
    Wie er es versprochen hatte, berichtete Yvolar ausführlich von den Dingen, die sich im Norden zugetragen hatten: von der Schlacht, die im Tal des Allair beinahe stattgefunden hatte, weil beide Seiten gegeneinander aufgehetzt worden waren; von dem Bündnis, das am Fuße des Dengelsteins geschmiedet worden war; und von dem Verrat Klaigons, der zur Besetzung Iónadors durch die Erle geführt hatte.
    Alphart hörte mit wachsendem Entsetzen zu, während sie durch das Dorf spazierten, das zu beiden Seiten von hoch aufragenden Felswänden begrenzt wurde; in ihnen klafften die Eingänge zahlreicher Höhlen. Aufgrund der Enge der Schlucht und weil Bäume ihren Rand bewuchsen, drang kaum Schnee bis auf den Grund. Einige Lagerfeuer knisterten, von denen dichter Rauch aufstieg – Signale, die weithin gesehen werden konnten.
    Mehrmals unterbrach der Jäger den Druiden, um Fragen zu stellen, denn er konnte kaum glauben, was er zu hören bekam. Aber zum einen passte das, was Yvolar sagte, zu gut zusammen, als dass Zweifel angebracht gewesen wären. Zum anderen hatte er selbst Klaigon kennen gelernt; er hatte dem Fürstregenten in die Augen geblickt und die Verschlagenheit darin gesehen. Wenn es seinen Zwecken diente, war Klaigon sicher auch dazu fähig, sein eigenes Reich zu verraten.
    »Iónador«, erklärte Yvolar weiter, »befindet sich in Aufruhr. Klaigon hat sich zum Alleinherrscher ausgerufen und die Stadt den Feinden geöffnet.«
    »Dieser Mistkerl!«, ereiferte sich Alphart.
    »Er hat getan, was in seinen Möglichkeiten lag«, sagte der Druide mehrdeutig. »Nun endlich klären sich die Fronten, und die Handschrift des Bösen ist deutlich zu erkennen.«
    »Wenigstens hat das Versteckspiel ein Ende«, meinte der Jäger verdrossen, »und es wird mit offenem Visier gekämpft.«
    »Ja, unsere Gegner kennen wir nun, das ist wahr. Aber gleichzeitig hat der Feind auch seine wahre Stärke offenbart, und die bereitet mir Sorge. Muortis hat seinen Feldzug sorgfältig vorbereitet. Tausende von Erlen drängen in die Stadt – sie ihnen wieder zu entreißen wird alles andere als einfach sein.«
    »Was ist mit den Einwohnern?«, fragte Alphart.
    »Wer konnte,

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