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Land der Schatten - Andrews, I: Land der Schatten

Land der Schatten - Andrews, I: Land der Schatten

Titel: Land der Schatten - Andrews, I: Land der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilona Andrews
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mitten auf der Straße!«
    Declans Gesicht blieb ausdruckslos. »Bei den nächsten beiden Häusern hat man mich überhaupt nicht beachtet. Die Bewohner sahen mich kommen und gingen sofort in Deckung. Da beschloss ich, nicht noch mehr Zeit zu verschwenden, und habe mich auf die Suche nach den Bluthunden gemacht. Es hat anderthalb Tage gedauert, bis ich die verschiedenen Fährten entwirrt hatte. Eine führte mich zu einem abgelegenen Haus. Eine Frau kam heraus – dieselbe übrigens, die mich überfahren wollte – und erklärte mir, sie wolle mich nicht heiraten und ich solle zusehen, dass ich weiterkomme, sonst würden mich die beiden Kinder hinter den Fenstern über den Haufen schießen.«
    Rose wusste nicht, was sie sagen sollte. Er hatte es wirklich versucht und mehr unternommen, als die meisten an seiner Stelle getan hätten. »Sie müssen uns für einen ziemlich verrückten Haufen gehalten haben.«
    »Der Gedanke kam mir tatsächlich. Ich blieb an Ihnen dran, weil ich um jeden Preis einen Fuß ins Edge bekommen musste. Ich wusste, dass die Bluthunde von Ihrer Familie angezogen werden, weil deren Magie überall in der Gegend zu spüren ist, und im Unterschied zu Ihrer gestrigen Behauptung will ich nicht, dass irgendjemand zu Schaden kommt. Sie haben mir sehr deutlich gezeigt, was Sie von Blaublütigen halten. Ich dachte, solange ich mich Ihren Erwartungen gemäß verhalte, würde ich Ihre Reaktionen einigermaßen vorhersehen können. Außerdem wollte ich wissen, warum Sie eine Heirat mit mir ablehnen. Kurz, ich fand Sie interessant.«
    Aha. Interessant. Sie konnte das unmöglich für bare Münze nehmen. Als Nächstes würde er ihr vermutlich irgendeine interessante Immobilie in Nebraska mit Blick aufs Meer andrehen.
    »Declan, ich habe mit Georgie geredet und von ihm erfahren, was Casshorn gesagt hat. Ich habe mir das durch den Kopf gehen lassen, und mir ist klar geworden, dass Casshorn recht hatte: Ich bin ein Köder. Bloß dass nicht Sie den Köder ausgebracht haben, sondern er. Er setzt mich nur unter Druck, weil er Sie damit in Schach halten kann. Sie können sich nicht auf die Suche nach ihm machen, weil Sie dann Angst haben müssen, dass er mich oder die Jungen überfällt. Deshalb sind Sie mir ins Broken gefolgt, deshalb bestehen Sie darauf, bei mir wohnen zu bleiben, deshalb haben Sie Ihren Ausflug mit Jack auf den Morgen gelegt, an dem ich die meiste Zeit im Broken war und Lebensmittel eingekauft habe. Und jetzt versuchen Sie dasselbe schon wieder: Sie haben mit diesen Urkunden vor mir herumgewedelt, um sicherzugehen, dass wir uns auch dann ins Weird absetzen können, wenn Sie die Prüfungen vermasseln und nicht mehr auf uns aufpassen können.«
    Ein Blick in sein Gesicht genügte, um ihr zu zeigen, wie richtig sie lag. Sie stoppte.
    »Warum halten wir an?«, fragte er.
    »Weil wir an der Grenze sind. Den Übergang in einem Fahrzeug würden Sie womöglich nicht überleben – das geht zu schnell.« Sie löste ihren Sicherheitsgurt. »Schauen Sie, ich verstehe ja, weshalb Casshorn denkt, ich sei ein guter Köder. Er hält mich für Abschaum, für eine Hure, und meint, dass ich tatenlos herumsitze und mich liebend gern von Ihnen beschützen lasse, bis er meint, er hätte lange genug mit uns gespielt. Allerdings kapiere ich nicht, wieso Sie glauben, dass ich mir das alles gefallen lasse.«
    Declan öffnete seinen Sicherheitsgurt und beugte sich vor, ein bisschen zu nah, sodass er den Rest der Welt ausblendete.
    »Was haben Sie –«
    Seine Lippen berührten ihre. Warm und einladend. Sie war immer noch wütend auf ihn, aber ihre Wut hielt sie nicht davon ab, ihre Lippen zu öffnen und ihm Einlass zu gewähren. Nein, etwas zog sie zu ihm hin, und sie erwiderte seinen Kuss, hin- und hergerissen zwischen dem Drang, ihm eine runterzuhauen, und den Schauern der Berührung. Seine Arme umschlossen sie, und er zog sie an sich. Sie wusste nicht recht, ob sie gefangen oder beschirmt oder beides zugleich war, auf jeden Fall machte es sie glücklich, und sie küsste ihn.
    Da blökte sie eine Autohupe an, und sie fuhren auseinander. Mit heruntergekurbeltem Seitenfenster röhrte ein roter Truck an ihnen vorbei. Rob Simoen schrie ihnen irgendetwas Unflätiges zu und brauste dann über die Grenze ins Broken von dannen.
    Declan knurrte. »Eines Tages bringe ich ihn um.«
    Rose drückte ihm die Hand gegen die Brust. »Wenn du mich jetzt loslässt, werde ich deinen Annäherungsversuch als Wahnsinnsattacke verbuchen.«
    Er

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