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Land der Schatten - Andrews, I: Land der Schatten

Land der Schatten - Andrews, I: Land der Schatten

Titel: Land der Schatten - Andrews, I: Land der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilona Andrews
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küsste sie erneut, fuhr sanft über ihre Lippen.
    » DECLAN !«
    Seine grasgrünen Augen lachten sie an. »Ich wollte dich nur davon überzeugen, dass ich nicht an Wahnsinnsattacken leide.«
    »Du musst jetzt nicht mehr so tun als ob, schon vergessen?«, sagte sie. »Ich weiß inzwischen, dass du nicht wegen mir hier bist. Du bist wegen Casshorn hier, es ist also nicht nötig, dass du weiter einen auf Verführer machst. Das geht mir nämlich auf die Nerven.«
    »Das wäre jetzt wahrscheinlich der richtige Zeitpunkt für Zuvorkommenheit«, meinte er. »Früher war ich darin mal ganz gut, aber in deiner Nähe lassen mich meine Gaben im Stich.«
    »Oh, bitte.« Sie verdrehte die Augen.
    »Ich sollte mich wohl etwas gewählter ausdrücken, aber ich fürchte, wenn ich nicht rundheraus sage, was ich denke, wirst du mich nicht verstehen«, sagte er.
    Sie hatte das schon mal gehört. Sie brauchte einen Moment, doch dann fiel es ihr wieder ein – sie selbst hatte so mit ihm gesprochen, damals vor dem Burger King.
    »Du bist eine zickige, sture und impulsive Frau.«
    »Nicht zu vergessen unhöflich, ungehobelt und vulgär.«
    »Nur wenn es dir passt. Du bist gerissen, wenn die Lage es erfordert, in einer Weise unverblümt, als wüsstest du nicht, was Taktgefühl ist, sarkastisch, unbeherrscht. Habe ich schon erwähnt, dass du stur bist?«
    »Ja«, bemerkte sie trocken.
    »Außerdem bist du klug, freundlich, liebenswürdig und schön, und du bestehst jederzeit auf deiner Integrität, selbst dann, wenn du in deinem Interesse besser darauf verzichten würdest.«
    Ein Anflug von Wärme breitete sich in ihrer Brust aus, und nicht mal ihr angeborenes Misstrauen, womöglich belogen zu werden, konnte es ganz zum Verlöschen bringen. Worauf wollte er hinaus?
    »Und du bist ziemlich lustig«, meinte er.
    »Oh, du findest mich also komisch?«
    Er schenkte ihr sein typisches umwerfendes, leicht boshaftes Lächeln. »Du hast ja keine Ahnung.«
    Arroganter Arsch. »Und das alles heißt jetzt was?«
    »Nur dass ich dich will.«
    Sie sah ihn stirnrunzelnd an.
    »Ich will dich wirklich, Rose, samt deiner Widerborstigkeit. Ich bin vielleicht ein unmöglicher, sturer Bastard, aber ich bin kein Narr. Du hast doch nicht wirklich geglaubt, ich würde freiwillig auf dich verzichten.«
    Hitze stieg ihr ins Gesicht, und sie errötete. Declan lachte.
    »Gut, aber du kriegst mich nicht«, widersprach sie. »Du hast mich belogen. Ich vertraue dir nicht. Ich gehe nicht mit dir, und ich werde auch nicht mit dir schlafen. Und jetzt lass mich los und steig endlich aus, damit wir die Grenze überqueren und diesen Ausflug hinter uns bringen können.«
    Sie wandten sich der Grenze zu. Das würde nicht leicht für ihn sein. Den meisten Menschen aus dem Weird fiel es schon schwer, sich ans Edge zu gewöhnen, vom Broken ganz zu schweigen. Aber er hatte das bereits hinter sich, er war letztens schon bei Burger King aufgetaucht und hatte Brad den Hintern versohlt. Trotzdem musste er äußerst vorsichtig sein.
    »Wie war es denn, als du letztes Mal über die Grenze wolltest?«, erkundigte sie sich. »Das ist wichtig.«
    »Schmerzhaft«, antwortete er. »Ich bekam Krämpfe. Vielleicht ist mir auch die Luft weggeblieben, aber ich erinnere mich nicht genau.«
    Hier war Sorgfalt gefragt. Rose fasste seine Finger fester. »Wir machen das ganz langsam und vorsichtig. Komm mir einfach nach, und wenn du meinst, du fällst in Ohnmacht, sagst du mir Bescheid.«
    Über ihre Hände verankerte sie ihre Magie in ihm und trat einen kleinen Schritt vor. Er folgte ihr, verlor ein wenig von seiner Magie, doch sie ersetzte den Verlust sofort durch ihre eigene. Es fühlte sich an, als würde sie eine Armvene mit einer Pinzette packen und langsam herausziehen.
    Der nächste Schritt. Wieder glich sie den Magieverlust aus.
    Declan brach der Schweiß aus.
    Ein weiterer Schritt. Rose spürte, wie ihr Körper erbebte. Die Schockwelle lief ihren Arm hinab, und Declan warf ihr einen Seitenblick zu. Sie schenkte ihm ein strahlendes, zuversichtliches Lächeln.
    Langsam, Stück für Stück, passierten sie die Grenzlinie, und als der letzte Funken Magie in Declan erlosch, gab sie ihm alles, was sie aufzubieten hatte. Noch einmal Luft holen, und sie waren drüben.
    Declan taumelte und schüttelte den Kopf. »Das ging viel leichter. Rose?«
    Sie sank ins Gras, kämpfte gegen stechende Magenschmerzen an. »Nur einen Moment.«
    Er ging vor ihr in die Knie. »Geht es dir gut?«
    Sie hielt sich den

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