Land der Schatten - Andrews, I: Land der Schatten
wegstoßen, aber da hätte sie ebenso gut versuchen können, einen Güterzug aufzuhalten. Er bewegte sich keinen Millimeter.
»Rose«, sagte er sachte. »Sieh mich an.«
Sie funkelte ihn an. Ihre Blicke trafen sich, und sie sah etwas dermaßen Fesselndes und Besitzergreifendes in seinen grasgrünen Augen, dass ihr die Worte im Hals stecken blieben. Er betrachtete sie wie einen Goldschatz. Als gäbe es sonst nichts auf der Welt.
Er sah sie an, als würde er sie lieben.
Sie spürte ihre Wangen warm werden und wusste, dass sie errötete. Er ließ den Blick über sie schweifen, musterte ihren Hals, ihre Augen, ihre Kehle, und nahm sich alle Zeit der Welt dafür. Sie stand in seinen Armen gefangen, die Hitze seines Körpers drang durch den dünnen Stoff ihres T-Shirts. Sie roch ihn, roch den vertrauten Sandelholzduft, das Nelkenöl, mit dem er sein Schwert gereinigt hatte, und den Schweiß. Seine Brust bedrängte sie mit harten, geschmeidigen Muskeln, und ihre Nippel wurden hart. Es gab kein Entkommen.
»Ich gehe auf den Anleger, nicht du«, sagte sie.
»Nein.«
»Du verstehst nicht.«
»Ich verstehe vollkommen.«
Sein mächtiger Leib hielt sie. Seine Hüften ließen ihr keinen Spielraum. Dann hob er die Hand und führte in einer ausgedehnten Liebkosung die Finger ihren Hals hinauf, zum Kinn und zu ihren Lippen. Sie erschauerte. Sein Daumen strich hart über ihre Unterlippe.
»Bloß weil du mich küsst, stimme ich dir noch lange nicht zu«, flüsterte sie.
»Ich will gar nicht, dass du mir zustimmst.« Seine Stimme klang rau und tief. »Ich kann bloß nicht anders.«
Seine Armmuskeln zogen sich zusammen, und sie erkannte, dass er um seine Selbstbeherrschung kämpfte.
Er schluckte, seine Augen blickten dunkel.
Eine Million Gründe, sich davonzumachen, schossen ihr durch den Kopf. Er war ein Blaublütiger, sie ein Mischling aus dem Edge. Er hatte sie angelogen. Er wollte sie besitzen. Es gab für sie keine gemeinsame Zukunft. Er … Wenn ihr in diesem Moment, da sie zwischen ihrer eigenen Hauswand und Declans mächtigem Körper eingeklemmt war, vor ihrem Ableben noch ein einziger Wunsch gewährt worden wäre, hätte sie sich für Declan entschieden.
Und Menschen, die eine Gelegenheit nicht beim Schopf packten, war es noch nie gut ergangen.
Sie küsste ihn, schmiegte sich an seine Riesengestalt, als biegsames Gegenstück seiner Festigkeit.
Da verlor er die Kontrolle. Er stürzte sich auf sie, stieß sie gegen die Hauswand, erwiderte mit Ungestüm und Leidenschaft ihren Kuss und nahm sie in sich auf. Das Echo seines Kusses hallte durch ihren Körper und entlockte ihr ein tiefes Stöhnen. Sie glitt gegen ihn, arbeitete sich mit den Händen seine harten Rückenmuskeln hinauf.
Er zog sie an sich und vergrub sein Gesicht in ihrer Halsbeuge. Mit Zähnen und Zunge bespielte er ihre Haut, fuhr rau über die empfindliche Stelle an ihrem Puls und badete ihren Körper in Hitze. Die Wärme breitete sich in ihr aus, als Declan sie wieder und wieder küsste. Ihr Körper zog sich zusammen, er rieb sich an ihr, und sie glitt an ihm auf und ab, widerstand sanft dem Andrang seiner Erektion.
Seine Stimme war ein Gluthauch in ihrem Ohr. »Gott, ich will dich so sehr.«
»Ich will dich auch«, flüsterte sie. Ihre Sehnsucht war so groß, dass sie sich jedes Mal, wenn er sie berührte, an ihm festklammern wollte, damit er sie fortan nie wieder losließ. Aber der Gedanke daran, wie er auf diesem Anleger stehen und unter dem Andrang Hunderter Bluthunde zusammenbrechen könnte, ließ sie beinah vor Verzweiflung aufschreien. Er würde dort nicht sterben. »Trotzdem gehe ich auf den Anleger.«
Seine Stimme war so tief und von solchem Verlangen erfüllt, dass sie fast wie ein Knurren klang. »Ich weiß. Und ich komme mit dir.«
»Was?«
»Wir machen das zusammen.«
Er schob seine Hand unter ihre, zog ihr den BH runter, befreite so ihre schmerzenden Brüste und strich über ihre Nippel. Ein intensiver, unerwarteter Schauer der Lust durchlief sie …
»Mit den Bluthunden komme ich schon klar. Du musst nicht extra …«, hauchte sie.
»Doch, muss ich.«
Wieder küsste er sie, nahm ihr den Atem und zupfte mit den Zähnen an ihren Lippen. Sie zerrte an seinem T-Shirt, sie wollte ihn nackt sehen, wollte seine Haut an ihrer Haut spüren.
Da zog er sich von ihr zurück und lupfte sie vom Boden. »Bett.«
Sie wickelte sich um ihn, küsste seinen Hals und die Kinnbacken. »Gute Idee.«
Sie rasten durchs Haus ins Schlafzimmer. Dort
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