Land der Schatten - Andrews, I: Land der Schatten
übermäßig heller Armeekumpel ein bisschen zu dick auf.
»Auch wenn Casshorn es nicht mehr lange macht, ist er noch immer ein Mensch, vielleicht bekommen wir ihn an dem Punkt zu packen. Wir stellen ihm eine Falle, und die Ältesten verhexen ihn, damit er erst mal wegpennt. Ganz egal, wie absonderlich er ist, wir sechs sind auch nicht ohne. Ein paar Stunden werden wir ihn schon festhalten können. In der Zwischenzeit locken Sie und Rose die Bluthunde in eine Falle, töten sie und knöpfen sich anschließend Casshorn vor. Guter Plan, was?«
»Toller Plan«, sagte Declan. »Was für eine Falle soll das denn sein?«
»So weit sind wir noch nicht«, antwortete Tom.
»Und wie wollt ihr ihn verhexen?«, wollte Rose wissen. Ihn schlafen zu legen lag nahe, denn das war raffinierter als irgendwelche Schmerzflüche. Casshorn würde nicht mal mitbekommen, dass etwas nicht in Ordnung war, er würde einfach müde werden und einschlafen. »Aber dazu brauchen wir irgendwas von ihm. Haare. Ein Kleidungsstück.«
»So weit sind wir noch nicht«, antwortete Tom wieder.
Toller Plan. Rose seufzte. Da vereinten die sechs über ein halbes Jahrtausend Erfahrung auf sich und hatten trotzdem nicht mehr zu bieten als das.
»Zuerst die Falle«, warf Declan ein. »Ohne Falle kein Plan. Kugeln richten gegen die Bluthunde nichts aus. Die gehen einfach durch sie hindurch. Verstümmelungen bringen was; Blitze auch, aber nur zwei von uns können Blitze schleudern. Feuer ist auch gut, aber die Bestien wissen, wie sie dem aus dem Weg gehen können.«
»Wir brauchen also etwas Raffiniertes. Könnten wir sie vergiften?«, erkundigte sich Tom.
Declan schüttelte den Kopf. »Das bezweifle ich. Früher hat man erfolglos versucht, ihnen nach ihrer Entdeckung mit Schierling und Arsen beizukommen. Im Idealfall bräuchten wir eine verzögert wirkende Falle, etwas, das sie ganz langsam oder nach und nach umbringt, damit Casshorn nicht aus dem Schlaf gerissen wird.«
»Wie wär’s mit ertränken?«, fragte Tom. »Wir locken die Bluthunde in einen See und lassen sie da einen nach dem anderen absaufen.«
»Vielleicht. Aber leider können sie sehr lange die Luft anhalten, außerdem sind sie gute Schwimmer.«
Schweigen. Leanne kam zu ihnen und ließ sich in einem Schaukelstuhl nieder.
»Zu schade, dass wir die Bluthunde nicht unter Strom setzen können wie den Troll damals«, meinte Declan.
»Oh, das ist eine Superidee, Sarge.« Tom nickte. »Dumm, dass wir keine Ahnung haben, ob Elektrizität ihnen überhaupt was ausmacht.«
»Das tut es«, warf Leanne ein. »Bevor Karen Roe ins Broken aufgebrochen ist, erzählte sie mir, wie sie einen von den Bluthunden mit Strom umgebracht hat. Mit ihrem Elektroschocker hat sie ihn einfach verbrutzelt.«
»Wie kann man denn etwas mit einem Elektroschocker verbrutzeln?« Tom hob die Augenbrauen.
»Ihre Mutter hatte ihr den Floh ins Ohr gesetzt, jemand könnte in Karens Haus einbrechen, und ihr deshalb einen von diesen teuren Elektroschockern gekauft, die wie eine Pistole aussehen«, berichtete Leanne. »Man schiebt eine Patrone rein und schießt damit, dann nimmt man die Patrone raus und lädt sie wieder auf. Karen lässt sich so schnell nichts andrehen, also schenkt ihr die Familie zu Weihnachten und so immer eine Packung Patronen. Zwei davon kosten so um die sechzig Dollar. Sie hat einmal auf das Biest geschossen, da war’s aber noch nicht hinüber, also hat sie so lange Patronen nachgeladen und geschossen, bis es nicht mehr zuckte. Sie meinte, das verdammte Vieh hätte sie über zweihundert Schleifen gekostet.«
»Tja, dann haben wir nicht genug Zeit, um mit Elektroschockern auf sie loszugehen, und ich sehe auch nicht, wie wir jeden einzelnen Bluthund mit einem Stromkabel pieksen könnten. Die würden uns einfach überrennen«, meinte Tom.
»Warum machen wir dann nicht beides? Wir hängen Stromkabel ins Wasser und setzen die Biester so lange unter Strom, bis sie abgesoffen sind«, schlug Rose vor.
Die Männer blickten auf, und sie sah sich unversehens zwei Augenpaaren ausgesetzt, einem grünen und einem braunen.
»Was?«
»Das ist ein guter Plan«, fand Declan.
»Das könnte klappen«, sagte Tom.
Declan sah ihn an. »Gibt es in der Gegend einen ausreichend großen See?«
»Laporte Pond«, antwortete Tom.
Declan stand auf. »Den muss ich mir ansehen.«
Tom nickte. »Perfekt. Zu Fuß brauchen wir eine gute Stunde bis dahin, wenn wir also heute noch hinwollen, machen wir uns am besten sofort auf den
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