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Land der Schatten - Andrews, I: Land der Schatten

Land der Schatten - Andrews, I: Land der Schatten

Titel: Land der Schatten - Andrews, I: Land der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilona Andrews
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ganzer Körper vor der Berührung zurück. Um die Schleimschicht loszuwerden, wäre sie am liebsten aufgesprungen und in den Wald zurückgerannt, um dort in einen See zu springen oder sich mit einer Handvoll Schlamm gründlich abzuschrubben.
    Stattdessen biss Rose die Zähne zusammen und lag absolut reglos, traute sich kaum zu atmen. Ihre Fantasie gaukelte ihr eine Horde Bluthunde vor, die die Schluchtwand hinaufstürmten. Sie malte sich bösartige Säbelzähne aus, die Declan durchbohrten und ihm das Fleisch von den Knochen rissen. Alles, was sie beide ausmachte, ihre Sorgen, ihre Ängste, ihr Glück, alles, was sie zu Menschen machte, zählte hier nicht mehr. Für die Bluthunde waren sie nichts als von Magie durchdrungenes Fleisch. Kälte sank auf sie herab, ließ ihre Muskeln erstarren. Ihr Herz hämmerte.
    Declan legte ihr die Hand auf die Schulter. Aus weit aufgerissenen Augen sah sie ihn an und erkannte in seinem Blick Gelassenheit und beruhigende Stärke. Er verlor nicht den Kopf, schien auch keine Angst zu haben. Sie stützte sich auf seine Tapferkeit wie auf eine Krücke und entließ ihre Panik in kleinen, lautlosen Atemzügen.
    Plötzlich rührte sich etwas auf dem Grund der Schlucht.
    Declan konzentrierte sich auf die Bewegung. Seine Augen wirkten jetzt kalt wie Gletscher.
    Die Hundeschar teilte sich, und eine hochgewachsene, in einen langen Mantel gehüllte Gestalt erschien.
    Casshorn .
    Da stand er. Endlich hatten sie den Hurensohn gefunden. Rose triumphierte. Er dachte wohl, er könne sich hier verstecken, wie?
    Casshorn schwankte wie benommen, dann straffte er sich und schnipste mit den Fingern, worauf die Bluthunde vor ihm zurückwichen und eine Gasse bildeten. Langsam schleppte er sich zu der Maschine.
    Sie starrte auf seinen Rücken und wünschte ihm den Tod. Wenn sie nahe genug für einen Blitz gewesen wären, hätte sie ihn auf der Stelle zu grillen versucht.
    In der Maschine knirschte Metall auf Metall. Die Zahnräder drehten sich.
    Casshorn ging in die Hocke und hob etwas vom Boden auf.
    Dann brach der leuchtende Zapfen im Zentrum der Maschine auf, ein dunkles Etwas glitt heraus, das in eine von dicken purpurroten und gelben Adern durchzogene Membran gewickelt war. Das Ding klatschte feucht auf die Erde, wo es sich wand und die Membran zu sprengen drohte.
    Casshorn näherte sich dem Etwas und zog einen großen, gemein aussehenden Haken ins Licht, von dem eine massive Kette ausging und bei einem toten Baum weiter links verschwand.
    Das Ding unter der Membran zappelte. Casshorn schlug den Haken brutal in die Membran und legte einen Hebel um, der aus dem Holzblock neben ihm ragte. Die Kette straffte sich, zerrte den Hautsack über den Boden, riss ihn in die Luft, den Baumstamm hoch, wo er einen Meter über dem Boden hängen blieb.
    Casshorn kratzte an der Membran, bis er sie ganz abgeschabt und einen voll ausgebildeten Bluthund freigelegt hatte, der sich hilflos am Haken krümmte. Als er den Kopf der Bestie packte, erblickte Rose zum ersten Mal Casshorns Hand. Jeder seiner stark verlängerten Finger endete in einer schwarzen, fünf Zentimeter langen Kralle. Diese Krallen gruben sich jetzt in den Hals der Bestie; der Bluthund unternahm nichts, um sich dagegen zu wehren.
    Casshorn schlug zu. Mit den Krallen schlitzte er der Bestie die Kehle auf, dass es grau aus der Wunde spritzte. Casshorn hob einen Becher vom Boden auf und hielt ihn unter den Blutstrom. Die Flüssigkeit ergoss sich in den Becher und über die Hände. Sekunden später hörte der Bluthund zu zucken auf. Der Blutfluss versiegte, Casshorn wischte sich die Hände am Rücken der Bestie ab und führte den Becher an die Lippen.
    Rose drehte sich der Magen um. Um sich nicht zu übergeben, schlug sie sich die Hände vor den Mund.
    Als Casshorn den Becher hob, glitt der Mantel von seiner Schulter. Darunter schien er nackt zu sein. Er war sehr groß, breitschultrig mit einem Brustkorb wie ein Schrank, dabei aber unmenschlich mager, straff und sehnig wie ein Windhund. Purpurne und gelbe Flecken übersäten seine Haut, Arme und Beine waren unverhältnismäßig lang.
    Casshorn setzte das Glas an und drehte sich um. Da sah sie sein Gesicht. Er musste früher ein gut aussehender Mann gewesen sein, und Reste davon waren immer noch erkennbar: die großen Augen, das kantige Kinn, die Schatten eines ehemals breiten, kräftigen, maskulinen Gesichts. Irgendwann einmal hatte er wohl Declan ähnlich gesehen, aber das gehörte nun endgültig der

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