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Land der Schatten - Andrews, I: Land der Schatten

Land der Schatten - Andrews, I: Land der Schatten

Titel: Land der Schatten - Andrews, I: Land der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilona Andrews
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ein Tentakel dunkler Magie aus der Maschine nach der Krähe und versengte ihr die Flügel. Rose hielt den Atem an. Mach schon, George ! Mach schon, du kannst das !
    Die Krähe taumelte, zuckte, schlug hektisch mit den Flügeln und stieg auf, höher und höher, verschwand hinter den Bäumen und flog zurück nach East Laporte.
    Rose sackte mit dem Gesicht in den Schmutz. Er hatte es geschafft. Ihr Bruder hatte es geschafft.
    Declan packte ihre Schulter und zerrte sie rau auf die Beine. In der Schlucht unter ihnen kamen die Bluthunde auf die Beine. Declan machte ein finsteres Gesicht. Auf der anderen Seite der Schlucht trat auch William auf allen vieren den Rückzug an.
    Sie schlitterten den Abhang hinunter. Dreißig Meter. Fünfundvierzig Meter. Sechzig. Declan zog sie hoch und hauchte ein einiges Wort: »Lauf!«
    So schnell, wie das Gelände es zuließ, hetzten sie durch den Wald. Die Bäume flogen vorbei. Rose sprang über Äste und brach durchs Unterholz.
    »Schneller!«, rief Declan direkt hinter ihr.
    Rose legte noch einen Zahn zu. Die Luft brannte ihr in den Lungen. Sie bekam Seitenstiche, rannte trotzdem weiter, bis der Wald ringsum verschwamm und nur noch ihre heiseren Atemzüge zu hören waren.
    Sie kamen auf eine kleine Lichtung. Declan griff nach ihrem Arm und wirbelte sie herum. »Hier bleiben wir.«
    Sie krümmte sich, hatte alle Mühe, sich nicht zu übergeben, während er nicht mal aus der Puste zu sein schien.
    Declan zog das Schwert aus der Scheide auf seinem Rücken und drehte es einmal um. »Blitze mit kurzer Reichweite«, sagte er. »Je weniger Lärm wir machen, desto besser.«
    Da trottete der erste Bluthund aus dem Gestrüpp ins Freie. Die Bestie straffte sich, die Muskeln an den langen Gliedmaßen zogen sich zusammen, dann hob sie vom Boden ab.
    Declan schwang sein Schwert. Die Klinge spaltete den Bluthund, und Declan versenkte zusätzlich einen Blitz in den Überresten. Rose musste husten, als ätzende Dämpfe von dem Kadaver aufstiegen, und wich zurück. Blitze mit kurzer Reichweite. Das würde sie hinkriegen.
    Der nächste Bluthund brach durch das Unterholz, ging mit Riesensätzen auf sie los, riss das Maul auf und zeigte ihr seine blutroten gierigen Zähne. Die vier Augen funkelten sie leuchtend grau an. Der Bluthund sprang, und Rose schleuderte ihren Blitz. Die kurze, kontrollierte magische Eruption fuhr dem Ungeheuer von der Schulter bis tief in die Brust. Die obere Hälfte der Bestie kippte weg, gewährte ihr einen Blick auf rötliche, mit grauem Schleim gefüllte Innereien und fiel in den Dreck.
    Da stürzte sich von rechts der dritte Bluthund auf sie. Rose schleuderte den nächsten Blitz und sah, wie der Kopf der Bestie durchs verdorrte Gras kullerte.
    Als Nächstes ergoss sich eine düstere Sturzflut aus Bestien aus dem Wald und hob sich deutlich von den matten, ihrer Zauberkraft beraubten Bäumen ab. Die Welle kam genau auf sie zu und würde sie im nächsten Moment überrollen.
    Rose bog ihr Kreuz durch und holte tief Luft. Da brach eine magische Linie aus ihr hervor, bog sich erdwärts, bildete drei Stränge aus und umkreiste sie schnell.
    Die führende Bestie setzte zum Schlussspurt an, mit stampfenden Beinen und schrecklich gefletschten Zähnen, die Muskeln unter ihrem blutergussfarbenen Fell gespannt. Das Biest sprang sie an und kippte, in drei Teile geteilt, einfach um.
    Nun stürzten sich alle auf sie, denn mit ihren hell leuchtenden Blitzen bot sie ein unwiderstehliches Angriffsziel. Sie konzentrierte sich darauf, dass ihre Lichtbögen so schnell wie möglich rotierten und sich durch die widerwärtigen Leiber fraßen, bis die Erde ringsum mit gräulichem Ausfluss getränkt war. Links von ihr hieb Declan mit tödlich wirbelnder Klinge auf die Bestienflut ein. Mit mörderischer Präzision schlug er zu, rasend schnell und unaufhaltsam, und jedes Mal, wenn sein Schwert zustieß, starb etwas. Er war wunderschön.
    Der letzte Bluthund verharrte am Rand der Lichtung. Rose ließ ihren Lichtbogen sinken und schleuderte stattdessen einen einzelnen, scharf umrissenen blendend weißen Blitz gegen das Biest. Declan tat es ihr gleich, ihre Blitze vereinigten sich, und der Bluthund ging zu Boden.
    Die Lichtung war mit grauem Blut getränkt und von rauchenden Leibern übersät.
    Declan musterte sie. »Unverletzt?«
    Sie nickte.
    »Wie viele haben wir getötet?«, fragte er.
    Sie betrachtete das Gemetzel. »Fünfzig?«
    »Zweiundzwanzig.« Er wischte sein Schwert ab und schob es in die Scheide

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