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Land der Schatten: Schicksalsrad (German Edition)

Land der Schatten: Schicksalsrad (German Edition)

Titel: Land der Schatten: Schicksalsrad (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilona Andrews
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Adriana gingen.«
    Eine Frau ? Na klar . Das Schicksal wollte ihm offenbar einen kleinen Streich spielen. Warum nicht? Schließlich verstand er Spaß.
    »Sie meinte, sie wäre raus.« Callahan zuckte die Achseln. »Meine liebe Schwester macht sich nicht allzu viel aus mir.«
    Warum bloß ? »Wo ist die Box?«
    »Keine Ahnung, interessiert mich nicht. Mein Alter hat irgendwo einen Käufer aufgetan. Ich weiß bloß, dass er mich hier abgesetzt hat, damit ich clean werde, wie er sagte.« Callahans Stimme triefte vor Hohn. »Seitdem habe ich ihn nicht mehr gesehen.«
    »Wo würde sich Ihr Vater verstecken?«
    Callahan fuhr zurück und lachte, ein trockenes, humorloses Glucksen. »Sie werden ihn nicht finden. Mein Alter ist ’ne Legende. Man nennt ihn auch den Schlüpfrigen Callahan. Er unterhält in jeder Ortschaft des Edge einen Unterschlupf. Außerdem sind Sie nicht hinter ihm her. Sie wollen Audrey.«
    »Ich höre«, sagte Kaldar.
    Callahan beugte sich vor. »Der Alte versteht sich auf Planung. Das ist sein Ding. Aber um den Einbruch durchzuziehen, wendet man sich an Audrey. Sie ist die Einbrecherin. Egal welches Schloss, welche Tür, sie kriegt alles auf. Einfach so.« Er schnippte mit den Fingern. »Sie kann mich wegen eines früheren Geschäfts nicht ausstehen, aber den Alten, na ja, den hasst sie erst recht. Das ist so ’n Vater-Tochter-Ding. Blabla. Meine Schwester ist anal fixiert. Sie weiß bestimmt, an wen er die Beute verkauft hat, und sie wird sie Ihnen wiederbeschaffen.«
    Wenn eine Frau mit im Spiel war, wurde alles auf der Stelle viel komplizierter. Kaldar förderte aufs Neue das Päckchen Bromenia zutage. »Und wo finde ich Audrey?«
    »An dem Punkt wird es lustig. Sie lebt oben in Washington, nicht weit von einer Stadt namens Olympia. Der Alte meinte, sie würde uns noch die Bullen auf den Hals hetzen. Denn sie arbeitet dort unter ihrem richtigen Namen in einer Privatdetektei. Kann man so eine Scheiße glauben?« Wieder lachte Callahan.
    Kaldar erhob sich und streckte die Hand aus. Callahan stand auf, schüttelte sie, wobei Kaldar das Päckchen in seine Finger schmuggelte. Mit geübter Leichtigkeit ließ Callahan es verschwinden und gab die Hand frei. Das Ganze dauerte höchstens eine Sekunde.
    »Ein halbes Blütenblatt in heißem Wasser«, raunte Kaldar. »Alles darüber hinaus würden Sie bereuen.«
    »Belehren Sie keinen Experten«, wies Callahan ihn zurecht.
    Kaldar ging zum Ausgang und nickte Bethany und Leem im Vorbeigehen zu. Es war nicht erforderlich, wechselseitige Drohungen auszustoßen, und für den Fall, dass er belogen worden war, seine Rückkehr zu versprechen. Callahan war lange genug dabei, um zu wissen, wie der Hase lief.
    »Ich hatte auch schon mal bessere Einfälle«, murmelte George.
    »Ja, aber Spaß macht’s.« Jack stolzierte die Straße hinunter. Die Sonne schien hell, und er blinzelte. Der Wind trug ihm Kaldars Witterung zu, gewürzt mit dem üppigen, harzgesättigten Aroma des Eukalyptus. »Wann hast du das letzte Mal richtig Spaß gehabt, George?« Er zog den Namen George nach Art der blaublütigen Mädchen in Adrianglia in die Länge.
    George schaute säuerlich. »Ich bin zu beschäftigt, um dafür zu sorgen, dass du keinen umbringst oder selbst umgebracht wirst, weil du dich amüsieren willst.«
    »Blabla.«
    Ringsum säumten braun, weiß und hellbraun verputzte Häuser die Straße. Sie kamen an einer Tankstelle vorbei, danach an einem Möbelgeschäft und an irgendeinem Restaurant, das den rauchigen Geruch nach durchgebratenem Fleisch ausdünstete, bei dem ihm das Wasser im Mund zusammenlief. Nun marschierten sie an einer niedrigen Steinmauer entlang, hinter der sich neue Häuser erhoben, deren jedes einen kleinen, viereckigen Vorgarten besaß.
    Jack blieb stehen. Kaldars Geruch lag über dem Gehweg, verschwand, ersetzt durch stechenden Gestank von Benzin und Gummi sowie den Geruch von etwas faulig Verbranntem. In dem Versuch, die Nase freizukriegen, schüttelte er den Kopf.
    »Was hast du?«, fragte George.
    »Die Abgase. Die Zeit im Weird ohne Autos hat meine Nase superempfindlich gemacht. Er ist hier in ein Auto eingestiegen.«
    »Wohin ist er gefahren?«
    Jack brütete über dem schwachen Gummiabrieb auf dem Straßenbelag. »Nach rechts.«
    George musterte die nächste Straßenkreuzung. »Dann dürfte er auf der Rechtsabbiegerspur gelandet sein. Komm.«
    »Warum folgen wir ihm eigentlich?« Jack trottete die Straße entlang. Als er zum ersten Mal davon gesprochen

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