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Land der Schatten: Schicksalsrad (German Edition)

Land der Schatten: Schicksalsrad (German Edition)

Titel: Land der Schatten: Schicksalsrad (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilona Andrews
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allerdings durch Unhöflichkeit zu vertuschen versucht.«
    Kaldar verlor die Fassung und lachte.
    »Kommen Sie bloß nicht auf dumme Gedanken«, teilte Audrey ihm mit. »Ich helfe Ihnen, Ihre Armbänder zurückzukriegen, sonst nichts. Die meisten Kontakte unterhält Seamus im Osten. Er hat dann und wann heiße Ware im Westen abgeliefert, allerdings habe ich keine Ahnung, wo. Er ist ein Gewohnheitstier. Wenn ein Handel geklappt hat, klebt er wie eine Klette an dem Abnehmer.«
    »In den Osten ist er bestimmt nicht wieder gegangen«, meinte Kaldar. »Das ist viel zu heiß, da sowohl der Spiegel als auch die Hand auf der Suche nach den Diffusoren hinter ihm her sind.« Soweit er es bisher beurteilen konnte, war Seamus Callahan ein Mann mit einigen Gaben und zahlreichen Fehlern. Er hatte sich viel vorgenommen, sich zu sehr ins Zeug gelegt, beide Kinder verloren und dann beschlossen, dem Falschen beizustehen. Doch nicht mal Seamus würde so blöde sein, sehenden Auges in die Höhle des Löwen zu rennen.
    Audrey klopfte mit den Fingernägeln gegen ihr Glas. »Die Frage lautet also, wer hier so ein Ding kaufen würde. Es muss jemand gewesen sein, der den wahren Wert der Diffusoren kannte, weil die Käufer 40 000 in der Währung des Broken dafür hingeblättert haben.« Audrey zog die Stirn kraus. »Seit wann ist Alex jetzt in dieser Entzugsanstalt?«
    »Seit drei Tagen«, antwortete Kaldar.
    »Dann hatten Seamus und Alex nach dem Irrsinn mit der Hand kaum Zeit, es bis zu dieser Einrichtung zu schaffen. Seamus hat bestimmt den Weg durchs Broken genommen. Wahrscheinlich mit dem Flugzeug. Aber ich bezweifle, dass er auf dem Flug einen Koffer voller Geld dabeihatte. Zu gefährlich.« Audrey erhob sich.
    »Dann hat er die Ware hier verticken müssen«, meinte Kaldar.
    Audrey ging zum Kühlschrank. »Ich muss Gnom treffen. Ein hiesiger Hehler, der uns am ehesten helfen kann.«
    »Wohnt der im Kühlschrank?«, fragte Jack.
    Hey. Klar, bei Jack wusste man nie, ob er einen Witz machte oder es ernst meinte.
    »Nein.« Audrey nahm eine große, braune Flasche aus dem Kühlschrank. »Aber er trinkt gerne Bier. Vor allem AleSmith Speedway Stout. Ich habe für alle Fälle immer eine Flasche für ihn hier.«
    Blinzelnd betrachtete Kaldar die große, dunkle Flasche, in der statt Champagner eine tiefschwarze Flüssigkeit schwappte. »Wieso ist das Zeug schwarz?«
    »Keine Ahnung. Vielleicht weil Kaffee mit drin ist.« Audrey ging zur Tür. »Dauert nicht lange.«
    »Netter Versuch.« Kaldar stand auf. »Ich komme mit.«
    »Gnom traut keinem Auswärtigen.«
    »Um was wollen wir wetten, dass ich ihn zum Reden bringe?«
    Sie kniff die Augen zusammen. »Sie wetten wohl gerne, wie?«
    Obacht. »Selbst ein Engel wie ich braucht ein Laster.«
    »Engel? Bitte.« Audrey sah George an. »George, könntest du mal ’ne Dose Pepsi aus dem Kühlschrank holen?«
    George holte die Dose.
    »Wirf sie?«
    Der Junge warf die Dose nach ihr. Audrey fing sie und schüttelte sie. Dann landete sie vor Kaldar auf dem Tisch. Audrey schwenkte die Bierflasche. »Ich wette das Bier, dass Sie die Dose nicht ohne Überschäumen aufkriegen.«
    »Da muss ich nicht wetten.« Er nahm die Dose und machte sie auf. Der Schaum stieg auf und fiel in sich zusammen. »Sehen Sie?«
    Sie warf ihm einen misstrauischen Blick zu. »Hm.«
    Kaldar ging durchs Zimmer und hielt ihr die Tür auf. »Die Flasche kann ich nehmen.«
    Sie drückte ihm das Bier in die Hand. »Na dann, vielen Dank, Sir.« Und schon leuchtete ihr Tausendwattlächeln auf. Sie legte es doch nicht ernsthaft darauf an, ihn über den Tisch zu ziehen – schließlich lagen sämtliche Karten auf dem Tisch. Wahrscheinlich die Macht der Gewohnheit.
    Er hob eine Hand und beschirmte seine Augen. »Ihr Lächeln … strahlt … zu hell …«
    »Die Zusammenarbeit mit Ihnen wird eine Zumutung, oder?«
    »Oh, ich weiß nicht. Vielleicht finden Sie ja Geschmack dran.«
    Sie runzelte ihre ansehnliche Stirn. »So wie an Krebs?«
    »Wie an Ihrem Lieblingslaster.«
    »Verlassen Sie sich aber nicht drauf.«
    Audrey fegte nach draußen, er nickte den beiden Jungs zu. »Zügig.«
    Die beiden gingen hinaus. In der nächsten Sekunde schoss der Waschbär Ling über die Veranda zu Audreys Füßen. Kaldar zog die Haustür zu, und los ging’s.
    Kaldar erklomm einen steilen Waldweg. Der Urwald ringsum glänzte in lebhaftem Grün. Riesige Fichten breiteten ihre Äste aus. Mit winzigen roten Blüten funkelnd bestäubtes smaragdgrünes Moos

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