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Land der Schatten: Schicksalsrad (German Edition)

Land der Schatten: Schicksalsrad (German Edition)

Titel: Land der Schatten: Schicksalsrad (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilona Andrews
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sich Gaston vor Lachen.
    »Das ist nicht lustig.«
    »Er weiß, dass du da bist, du Hohlkopf. Er macht sich nur nichts draus.«
    Der Drache senkte den Kopf.
    George richtete sich auf und steckte sein Rapier weg. »Kaldar und Audrey sind zurück.«
    Jack kletterte vom Baum, ehe jemand unbequeme Fragen stellen konnte. Das hätte ihm gerade noch gefehlt. Vor allem wegen Audrey. Audrey war … hübsch. Sehr, sehr hübsch.
    Als Audrey und Kaldar zehn Minuten später den Pfad heraufkamen, saß er wieder auf dem Flugdrachen. So würde ihn niemand für einen Angsthasen halten. Was er auch nicht war. Er war lediglich … vorsichtig.
    »Wir haben einen Auftrag«, rief Kaldar. »Kommt her.«
    Jack rutschte an einem Flügel hinab und setzte sich neben George. Kaldar brauchte ungefähr eine Viertelstunde, bis sie alles über Magdalene Moonflower und Ed Yonker wussten.
    »Vielleicht liege ich ja falsch, aber wieso stehlen wir diese Einladung nicht einfach?«
    »So läuft das nicht«, teilte Audrey ihm mit. »Erstens wissen wir gar nicht, wo wir danach suchen sollen.«
    »Zweitens« nahm Kaldar den Faden auf, »steckt sie Morell, dass wir sie haben, wenn wir sie stehlen. Dann tappen wir direkt in eine Falle.«
    »Ich dachte, sie kann ihn nicht ausstehen«, meinte George.
    »Man macht auch mit Leuten Geschäfte, die man nicht ausstehen kann«, klärte Kaldar ihn auf.
    »Er hat recht. Es nicht zu tun, käme einen teuer zu stehen«, bemerkte Audrey.
    Kaldar wandte sich seinem Neffen zu. »Hast du irgendwas über Yonker herausgefunden?«
    Gaston schlug sein Notizbuch auf. »Ed ist im Edge geboren und aufgewachsen. Seine Eltern leben ungefähr sechs Meilen von hier. Das Edge sieht dort aus wie Schweizer Käse – ihr wisst schon, der mit den Löchern –, es schlägt überall im Weird und im Broken Blasen, der Grenzstreifen ist schmal, das Edge nicht besonders breit, trotzdem leben dort jede Menge Menschen, und es gibt einige äußerst mächtige Söldnerfamilien, die für Ruhe und Frieden sorgen.«
    »Das passt«, meinte Kaldar. »Streit ist nicht gut fürs Geschäft.«
    »Ed ist nicht sonderlich beliebt. Man hatte wohl damit gerechnet, er würde seinen Kumpels Arbeit geben, als er groß herauskam, doch stattdessen hat er Talente von auswärts geholt. Also kriegen seine Leute kein Stück vom Kuchen ab. Und Magdalene besaß auch keinen guten Leumund. Anscheinend ist sie nicht gerade vertrauenswürdig. Mir scheint die folgende Einzelheit interessant zu sein: Magdalene und Yonker sind ein paarmal fast aneinandergeraten, wurden allerdings gewarnt, die Familien würden sie in der Luft zerreißen, wenn sie es darauf ankommen ließen. Der Spaß würde dann für sie schnell ein Ende haben.«
    »Deshalb müssen sie sich anständig benehmen«, sagte Audrey. »Magdalene benutzt uns, um die Regeln zu umgehen.«
    »Kann man so sagen. Yonker besitzt im Edge ein zwanzig Morgen großes, eingezäuntes Anwesen, das bewacht wird, als würden dort Staatsgeheimnisse gebunkert. Dort befindet sich auch seine hölzerne Kathedrale.«
    Audrey verdrehte die Augen.
    »Der Beschiss funktioniert folgendermaßen.« Gaston konsultierte wieder seine Aufzeichnungen. »Er lädt reiche Leute in seine Kirche ein und streicht ihnen um den Bart; haben sie genug Bares, kommt als Nächstes die Einladung in seine private Fluchtburg, die hölzerne Kathedrale. Wenn sie reingehen, sind sie noch normal, wenn sie wieder rauskommen, halten sie ihn für einen Propheten. Womit er das auch anstellt, es funktioniert prima.«
    Kaldar sah George an, der die Stirn krauszog. »Außer in Glücksgärten sind Massenmanipulationsautomaten verboten. Und da muss man vorher unterschreiben, für eventuelle Schäden selbst aufzukommen.«
    »Glücksgarten hört sich eigentlich gar nicht so übel an«, meinte Audrey.
    »Nein, als ich das erste Mal davon hörte, habe ich an so was wie ein Bordell gedacht«, gab Kaldar zurück. »In Wahrheit ist das die letzte Zuflucht für Depressive und Selbstmordgefährdete. Man unterschreibt eine Verzichtserklärung und tummelt sich anschließend zwischen Blumenbeeten und warmen Quellen, während man auf magische Weise von angenehmen Gefühlen überflutet wird.«
    Audrey blinzelte. »Oh.«
    »Vielleicht eine Vilad-Laterne«, vermutete George. »Oder ein Emotionsemitter. Um sicher zu sein, muss ich es sehen.«
    »Gibt’s noch was über Ed?« Kaldar sah Gaston an.
    »Nicht viel. Er ist habgierig und mag schöne Sachen: teure Autos, schicke Klamotten, Brillies – hat

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