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Land der Sehnsucht (German Edition)

Land der Sehnsucht (German Edition)

Titel: Land der Sehnsucht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamera Alexander
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diesen zu vertreiben. Auch wenn sie das nur sehr ungern tat. „Du erinnerst dich, Lilly, dass ich Höhenangst habe?“
    Die Miene des Mädchens verfinsterte sich.
    „Bei einer Fahrt mit Jack ging der Berg steil in einen Abgrund über. Es war sehr beängstigend. Ich wurde nervös, und mein Magen wurde …“ Sie wollte es so unverfänglich wie möglich formulieren.
    „Unruhig?“
    „Oui, unruhig. Und dann habe ich …“ Sie legte bei der Erinnerung eine Hand auf ihren Bauch.
    Lilly biss sich auf die Unterlippe, konnte sich aber ein Lächeln nicht verkneifen. „Das haben Sie nicht getan!“
    Véronique schloss die Augen. „Doch, das habe ich getan.“
    „Im Wagen?“ Lilly wartete. Dann fuhren ihre dunklen Brauen in die Höhe. „Auf ihn ?“
    Véronique nickte, während die Beschämung sie erneut ergriff. Lillys Kichern stärkte ihr Selbstvertrauen auch nicht unbedingt. „Bitte, Lilly, du musst mir versprechen, dass du das niemandem erzählst. Es war für mich eine sehr … demütigende Sache.“
    Lillys Lachen verstummte schließlich. „Wissen Sie, was mein Vater dazu sagen würde? Gott musste Sie demütigen, bevor er Sie aufrichten konnte. Seien Sie also bereit dafür, aufgerichtet zu werden!“ Sie verdrehte wieder ihre hübschen Augen. „Das habe ich mein Leben lang gehört.“
    „Mir gefällt die Denkweise deines Vaters.“
    Lilly atmete tief ein. „Jetzt haben Sie meine Frage beantwortet. Ich muss nur einen Jungen finden, den ich mag – sie zählte die Punkte an den Fingern einer Hand ab – ihn dazu bringen, mit mir im Wagen spazieren zu fahren und mich dann auf seine Hose übergeben.“
    „Oh! Wie kannst du das nur so grausam formulieren?“ Véronique versetzte ihr einen freundschaftlichen Stoß.
    „Grausam formulieren? Es ist grausam, so etwas zu tun!“ Sie brachen beide in ein lautes Kichern aus, bis Lilly plötzlich still wurde. „Moment mal!“ Sie hielt eine Hand hoch. „Hören Sie das?“
    Véronique vernahm es auch. Einen sonderbaren Schrei, so als ob ein Tier Schmerzen hätte.
    „Kommen Sie!“ Lilly eilte in die Richtung, aus der das Geräusch kam.
    Véronique folgte ihr, fragte sich aber, ob das so weise war. Sie lief hinter Lilly um die Baumgruppe herum und blieb abrupt und atemlos stehen. Ihre Augen wurden groß.
    „Das Fohlen liegt nicht richtig, Jack. Oder es ist wirklich sehr groß.“
    Besorgnis lag in Thomas Stewartsons Stimme, der neben einer Stute, die Wehen hatte, kniete. Véronique sah in Jacks angespanntem Gesicht die gleiche Besorgnis.
    Sie hatte Monsieur Stewartson bei ihrem Eintreffen auf Casaroja kennengelernt. Lilly hatte ihn ihr vorgestellt. Er wirkte sehr nett und schien ein fähiger Vorarbeiter zu sein, auch wenn im Moment tiefe Sorgenfalten sein sonst so freundliches Gesicht verdüsterten.
    Jack verlagerte sein Gewicht von einem Knie auf das andere und untersuchte die Stute genauer. „Ich denke, es hängt mit den Schultern fest.“
    Lilly war bereits neben der Stute, streichelte ihren Hals und sprach leise mit dem Tier. Sie winkte Véronique zu sich, aber Véronique blieb stehen, wo sie war. Als Mädchen hatten sie und Francette sich einmal in den Stall geschlichen, um bei einer Geburt zuzusehen, da sie neugierig gewesen waren, woher die jungen Tiere kamen. Aber als Monsieur Laurent sie entdeckte, hatte er beide ausgeschimpft und gesagt, anständige junge Damen sollten bei so etwas nicht anwesend sein.
    Und doch konnte Véronique den Blick nicht abwenden.
    Das Pferd wand sich plötzlich und versuchte erneut aufzustehen, fiel aber wieder zurück. Lilly ging sofort aus dem Weg und schlich sich dann wieder heran, als die Stute sich beruhigt hatte.
    „Mademoiselle Girard.“ Lilly winkte ihr ein zweites Mal. „Kommen Sie. Hier passiert Ihnen nichts.“
    Véronique trat näher und war gleichzeitig neugierig und unsicher. Sie kniete neben Lilly nieder, hielt aber Abstand zu den riesigen Zähnen des Tieres. Sie war als kleines Mädchen von einem Pferd gebissen worden und hatte an ihrer rechten Schulter immer noch eine feine Narbe davon.
    Thomas schaute nach oben. „Meint ihr Mädchen, ihr könnt sie auf dem Boden halten?“
    Lilly nickte. „Wir versuchen es, Mr Stewartson.“
    „Versuchen reicht nicht. Wenn sie es schafft aufzustehen, könnten wir sie und das Fohlen verlieren.“
    Als nehme sie diese Herausforderung an, bewegte sich die Stute wieder, versuchte, sich zu drehen und erneut aufzustehen.
    Véronique wich sofort zurück.
    Aber Lilly drückte sich

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