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Land der Sehnsucht (German Edition)

Land der Sehnsucht (German Edition)

Titel: Land der Sehnsucht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamera Alexander
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zu, wie sie miteinander die junge Mutter und ihr Fohlen versorgten. Dann ging Thomas zum Haupthaus, um Claire und Miss Maudie die gute Nachricht zu bringen.
    „Meine Damen“, sagte Jack, während er ein Tuch von der Werkbank nahm. „Wenn Sie mich für ein paar Minuten entschuldigen, gehe ich mich kurz waschen.“
    Véronique schaute ihm nach.
    Lilly seufzte laut und beugte sich zu ihr vor. „Sie haben absolut recht, Mademoiselle Girard. Zwischen Ihnen beiden besteht nichts als Respekt.“
    Véronique ging nicht auf ihre Bemerkung ein, konnte sich ein Lächeln aber nicht verkneifen.
    Sie und Lilly sahen zu, wie die Mutter und das Fohlen sich kennenlernten, und lachten, als das Fohlen versuchte, sich auf seinen dürren Beinen zu halten.
    Schließlich wandte sich Lilly zum Gehen. „Ich laufe hinauf und schaue, ob Miss Maudie aufgewacht ist. Kommen Sie mit? Oder wollen Sie lieber hier warten?“ Lillys Tonfall verriet, dass sie die Antwort auf diese Frage bereits wusste.
    „Ich glaube, ich werde lieber hier warten, merci.“
    Véronique stand auf Zehenspitzen und spähte über die Boxenwand, als sie ein Geräusch hinter sich hörte. Sie blickte sich um.
    Jack trat in seinem Unterhemd näher, sein schmutziges Oberhemd hielt er in der Hand. Sein Gesicht und die Haare an seinen Schläfen waren noch etwas feucht, seine Hände und Arme waren frisch geschrubbt und sauber. Er trat neben sie an die Box und tat nicht einmal so, als beobachte er die Stute oder das Fohlen, wie sie es tat.
    Er sah sie einfach nur an.
    Sie bemühte sich sehr, nicht befangen zu reagieren, aber sie schaffte es nicht. Schließlich lächelte sie. „Was machen Sie da, Monsieur Brennan?“
    „Ich schaue Sie an, Mademoiselle Girard. Bewegt sich das im Rahmen der erlaubten Grenzen unserer Beziehung als Angestellter und Chefin?“
    Sie zuckte mit den Achseln, als sie das Necken in seiner Stimme hörte und das Gefühl hatte, dass eine ernstere Frage dahintersteckte. Sie war aber nicht bereit, sich dieser Frage zu stellen. „Wir leben in einem freien Land, nicht wahr?“ Sie liebte sein Lachen.
    „Du hast dich da draußen gut gehalten, Vernie. Ich bin stolz auf dich.“
    Sie beschloss, diesen grauenhaften Spitznamen zu überhören. „Ich habe überhaupt nichts gemacht. Du warst der Held. Aber ich bin dankbar, dass ich zuschauen konnte.“
    Er bedachte sie mit einem sanften Lächeln. Sein Blick wanderte von ihren Augen zu ihrem Mund. Er schob einen Arm um ihre Taille und Véronique drehte sich zu ihm herum.
    „Hey, ihr zwei …“ Thomas’ Stimme ertönte vom vorderen Teil des Stalls. „Claire kocht gerade für alle im Haupthaus. Miss Maudie lädt euch ein, zu bleiben.“
    Der Druck von Jacks Hand auf ihrer Taille verstärkte sich für einen kurzen Moment, bevor er von ihr wegtrat, und sie hatte den untrüglichen Eindruck, dass er sie geküsst hätte, wäre Thomas nicht erschienen. Jack setzte ein jungenhaftes Grinsen auf, so als wäre er bei etwas Verbotenem ertappt worden, und sie war sich ganz sicher, dass sie mit ihrer Vermutung richtig gelegen hatte.
    Während sie zum Haupthaus gingen, bedachte er sie mit einem Blick, in dem ein Versprechen lag. Véronique hoffte nur, er meinte es ernst. Denn unabhängig von ihrer Stellung oder ihrer geschäftlichen Beziehung oder ihren Erwartungen hatte sie diesmal vor, dafür zu sorgen, dass Jack Brennan dieses Versprechen auch einlöste.

Kapitel 27
    „Sie sind so schnell wieder hier, Mr Brennan? Sie waren doch erst letzte Woche hier.“ Miss Maudie winkte ihm von ihrem Platz auf dem überdimensionalen Sofa im Wohnzimmer aus zu. Vielleicht lag es aber auch an Miss Maudies zierlicher Figur, dass das Sofa so groß aussah.
    Ihr Fuß lag auf einem Kissen auf einem niedrigen Tisch und eine Decke lag über ihrem Schoß und ihren Beinen. Neben sich hatte sie ein Buch liegen und ihre Wangen leuchteten in einer gesunden Farbe.
    „Ja, Madam, ich bin schon wieder da.“ Er hielt seinen Hut in den Händen und achtete darauf, dass er nicht aus Versehen den Straßenstaub, der darauf lag, auf den Boden klopfte. „Anscheinend bekommt Hochstetler seine Lieferungen aus Denver nicht auf einmal. Deshalb bringe ich Ihnen heute den Rest des neuen Ofens, den Sie bestellt haben.“
    Sie nickte. „Sie mussten in letzter Zeit mehrmals nach Casaroja fahren.“
    „Das stört mich nicht, Madam.“
    „Das gibt Ihnen Zeit nachzudenken, nicht wahr? Auf der Straße zu sein gefällt Ihnen.“
    „Ich denke, dafür bin ich wirklich

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