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Land der Sehnsucht (German Edition)

Land der Sehnsucht (German Edition)

Titel: Land der Sehnsucht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamera Alexander
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geschaffen“, gab er ihr recht. „Aber nicht mehr so wie früher. Jetzt würde es mir gefallen, abends an einen Ort, der mir gehört, nach Hause zu kommen. Ich habe vor, mich hier niederzulassen, falls alles gut geht.“ Er deutete mit dem Kopf zu ihrem Buch. „Was lesen Sie denn gerade?“
    „Oh, meine Augen lesen nicht mehr viel. Claire hat mir vorgelesen. Es ist lieb von ihr, dass sie das macht, aber sie hat viel zu viel zu tun, als dass ich sie belästigen möchte.“ Miss Maudie lächelte und tätschelte das Kissen neben sich. „Ich habe gehört, Mr Brennan, dass Sie sich bald ein Stück Land kaufen wollen. Stimmt dieses Gerücht?“
    Er setzte sich und legte seinen Hut vorsichtig auf den Boden. „Wo haben Sie denn das gehört? Und welcher Dummkopf zerreißt sich den Mund über meine persönlichen Angelegenheiten?“
    Sie hielt sich die Hand an den Mund und kicherte. „Es gefällt mir, wenn Sie so sprechen, Mr Brennan. Das versetzt mich um Jahre zurück. Wenn ich die Augen schließe …“, sagte sie und tat es, „… glaube ich, mein jüngerer Bruder Danny wäre bei uns im Zimmer.“ Sie schaute Jack wieder mit einem nachdenklichen Blick an. „Sie erinnern mich an ihn, wissen Sie. Sehr sogar. Er war groß und attraktiv, so wie Sie, und mit einem so guten Herzen, wie man es sich bei einem Menschen nur wünschen kann. Ich habe den Eindruck, in Ihrer Brust schlägt das gleiche Herz, Mr Brennan.“
    „Danke, das ist sehr freundlich von Ihnen, Madam. Ist … Ihr Bruder schon tot?“
    „Oh, ja.“ Sie nickte. „Er verließ die Familie als Erster. Er lebte nur sechsundzwanzig Jahre auf dieser Erde. Meine Eltern kamen über seinen Tod nie hinweg, aber daraus habe ich ihnen keinen Vorwurf gemacht. Einige Menschen, die wir lieben, haben einen so tiefen Platz in unserem Herzen, dass sie uns in vielerlei Hinsicht immer noch begleiten, auch wenn sie schon längst gestorben sind.“
    Der Blick, mit dem sie ihn anschaute, gab Jack das Gefühl, als kenne sie seine Geschichte schon. „Ja, Madam. Ich glaube, das stimmt. Wir tragen sie für immer in unserem Herzen.“
    Ihre Augen funkelten. „Wie kostbare kleine Edelsteine.“ Mit einem leisen Lachen deutete sie zu einem silbernen Teeservice auf dem Tisch. „Würden Sie, wenn Sie noch etwas Zeit haben, uns beiden eine Tasse Tee einschenken, Mr Brennan? Und dann sollten wir wieder über das Land sprechen.“
    Jack schenkte Tee ein und reichte ihr eine Tasse. Er fühlte sich bei dieser Aufgabe alles andere als wohl, schaffte es aber, ohne alles zu verschütten. Er wischte die wenigen Tropfen, die daneben gingen, mit einem Tuch weg, das neben dem Tablett lag.
    „Erzählen Sie mir jetzt von Ihrem Land. Ich habe meine Informationsquellen, Mr Brennan, das können Sie mir glauben. Und sie sind zuverlässig, Sie brauchen also nicht zu versuchen, mir irgendetwas Falsches zu erzählen.“
    „Das würde ich nie versuchen, Madam. Ich hätte viel zu viel Angst, dass Sie mich ertappen, und dann könnte ich bestimmt mein blaues Wunder erleben.“ Er trank lächelnd einen Schluck Tee. „Sie haben richtig gehört, Miss Maudie. Ich habe ein Gebot für ein Stück Land im Westen der Stadt abgegeben, ungefähr zwei Reitstunden von hier. Es liegt am Fountain Creek, ein Stück den Berg hinauf.“
    „Am Fountain Creek, sagen Sie.“ Ihre Stimme wurde leiser.
    „Der Bach läuft direkt an der Grenze entlang. Das Land oberhalb des Stücks, das mich interessiert, gehört schon jemandem. Wenn ich anfange zu bauen, habe ich also schon Nachbarn.“
    Ihre Gesichtszüge wurden weicher. „Haben Sie diese Nachbarn schon kennengelernt, Mr Brennan?“
    „Oh nein, Madam. Ich warte immer noch darauf, von Mr Clayton im Vermessungsbüro zu erfahren, ob der Eigentümer mein Angebot annimmt.“ Er beugte sich näher vor und senkte die Stimme. „Anscheinend will der Eigentümer mir erst auf den Zahn fühlen. Ich warte darauf, dass Clayton mir einen Termin für ein Gespräch mit ihm gibt. Laut Clayton will der Eigentümer das Land anscheinend nicht an jeden verkaufen.“
    Miss Maudie ließ ihre Tasse sinken und hielt sie auf ihrem Schoß. „Ja, ich weiß, dass der Eigentümer so ist. Aus persönlicher Erfahrung, könnte man sagen.“
    Jack wurde stocksteif und seine Hand mit der Porzellantasse erstarrte auf halbem Weg zu seinem Mund. Miss Maudelaine Mahoney könnte die Eigentümerin dieses Landes sein. Er stellte seine Tasse auf den Tisch und ging im Geist ihr Gespräch noch einmal durch und

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