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Land der Sehnsucht (German Edition)

Land der Sehnsucht (German Edition)

Titel: Land der Sehnsucht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamera Alexander
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vielleicht gar nicht zu Gottes Plan gehörte, dass sie Pierre Girard finden sollte. Aber falls das wahr wäre, warum hatte Gott sie dann hierher gebracht?

Kapitel 30
    Jack betrachtete die Geldscheine in Véroniques Hand und zögerte, das Geld anzunehmen. Sie redete auf ihn ein, dass er es annehmen solle, seit sie am Morgen im Mietstall angekommen war. „Warum behältst du es nicht vorerst, Vernie, und wir regeln das später?“
    Im schwachen Dämmerlicht ignorierte er ihre herausfordernde Haltung und rückte die Geschirrriemen an Charlemagne und Napoleon zurecht. Er schüttelte über die Namen, die sie den Pferden unbedingt hatte geben wollen, den Kopf. Aber seltsamerweise passten die Namen tatsächlich.
    Als er hinter sich ein Lachen hörte, drehte sich Jack um und sah, dass Jake Sampson gleich vor den offenen Stalltüren saß. In Hörweite. Ein vielsagendes Grinsen spielte um Sampsons Mund, während er seine buschigen Brauen hochzog.
    Jack tat, als hätte er es nicht gesehen.
    Véronique schob ihm das Geld wieder hin. „Das ist das Geld, auf das wir uns geeinigt haben, nicht wahr? Du hast dieses Geld mit den Diensten, die du mir erwiesen hast, verdient.“
    Das verstärkte Jacks Zögern nur noch mehr. Er ging zum Wagenbett und kontrollierte noch einmal die Seile. „Véronique, ich will nicht …“
    „Es gehört dir, Jack. Du hast es dir verdient. Bitte nimm es jetzt.“
    Er erkannte die Resolutheit in ihrer Stimme und wusste, dass sie keine Ruhe gäbe, solange er das Geld nicht nahm. Was er nicht wusste, war, woher diese Frau überhaupt ihr Geld bekam. Er hatte gesehen, wie sie Sampson vor einer Weile das Geld für den Wagen bar gegeben hatte. Er hätte mehrere Monate gebraucht, um diese Summe zu verdienen. Und abgesehen von den Fahrten, die sie letzte Woche miteinander unternommen hatten, hatte sie ihm bisher für jede Fahrt sieben Dollar bezahlt. Für geleistete Dienste, wie sie es formulierte. Er hoffte, außer Sampson hatte niemand diese Worte gehört. Es klang nicht sehr schmeichelhaft.
    Und dann waren da die ganzen Päckchen, die sie im Kleiderladen bei sich gehabt hatte. Aber der Gipfel war für ihn gewesen, als er noch am selben Nachmittag ein Gespräch zwischen Mrs Hochstetler und ihrem Mann mit angehört hatte, in dem es um Véronique ging. Mrs Hochstetler hatte sich darüber ausgelassen, dass „diese eingebildete kleine Französin“ hereinstolziert sei und eine Bestellung aufgegeben habe, die so viel kostete, wie der Laden in zwei Wochen an Gewinn abwarf. Außerdem habe Miss Girard dann auch noch „verlangt“, dass ihre Sachen auf dem schnellsten Weg mit der Postkutsche geliefert werden sollten. Jack wusste nicht, worum es sich bei dieser Bestellung handelte, und fand, dass es ihn auch nichts anging. Er hoffte nur, Véronique wusste, was sie tat und wofür sie ihr Geld ausgab.
    Er für seinen Teil hatte jedenfalls Schuldgefühle, ihr Geld anzunehmen. Sie war auf der Suche nach ihrem Vater nicht weiter als am Anfang, und Jack hatte das Gefühl, dass sich daran nicht viel ändern würde.
    Jedoch veränderte sich sehr viel , was seine Gefühle für sie anging, und das verstärkte sein Widerstreben, Geld von ihr anzunehmen.
    Véronique schnaubte leise. „Du lässt mir keine andere Wahl.“ Sie stellte ihren eleganten Stiefel auf eine Radspeiche und schwang sich nach oben. „Ich lege das Geld hier auf den Sitz. Du kannst damit machen, was du willst.“
    Wenn dem wirklich so wäre, würde er diese Scheine nehmen und sie alle wieder in ihr kleines Täschchen stopfen.
    Sie stieg wieder hinunter und streifte ihren Rock und ihre Bluse glatt, eine Bewegung, an die er sich bei ihr gewöhnt hatte, egal, ob ihre Kleidung das nötig hatte oder nicht. Als er ihre Kleidung anschaute, stellte er fest, dass Mrs Dunston offenbar wieder daran gearbeitet hatte, denn sie betonte jede einladende Rundung, mit der Véronique Girard gesegnet war.
    Jack zog noch einmal kräftig an dem bereits gestrafften Seil und wünschte – wenigstens in diesem Moment –, Véronique wäre nicht so sehr gesegnet.
    „Ach! Ich habe noch etwas vergessen!“
    Er drehte sich um und sah, dass sie die Augen vor Schreck weit aufgerissen hatte. Als Antwort sah er nur zur Sonne, die gerade am östlichen Horizont aufging. Sie wusste genau, dass sie heute zwei Lieferungen ausfahren mussten. Zugegeben, die Städte sahen auf der Karte nicht so aus, als lägen sie weit auseinander, aber er wusste nicht, wie lange er auf den gewundenen Bergwegen

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