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Land der Sehnsucht (German Edition)

Land der Sehnsucht (German Edition)

Titel: Land der Sehnsucht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamera Alexander
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Stall gingen. Es regnete wie aus Kübeln, und falls die Temperaturen noch weiter fielen, würden sie morgen Früh von einer Schneedecke begrüßt werden. Dieser Gedanke gefiel Jack überhaupt nicht. Der Schnee würde ihre Fahrt nach Quandry stark behindern.
    Er half Larson, das tote Wild so hochzuheben, dass es mit dem Kopf nach unten an einer Stange hing. Jennings machte einen runden Schnitt um den Hals des Tieres und verband ihn mit dem Schnitt, den er beim Ausnehmen des Tieres an seinem Bauch gemacht hatte. Seine Bewegungen waren gekonnt und ruhig, was angesichts der Verletzungen, die er offensichtlich erlitten hatte, überraschend war. Die Narben, die sein Gesicht, seinen Hals und seine Hände überzogen, ließen erahnen, dass er unvorstellbare Schmerzen erlitten haben musste.
    Sie arbeiteten schweigend nebeneinander, als hätten sie das schon tausendmal zuvor miteinander gemacht. Sie entfernten das Fell und schnitten das Fleisch in Stücke und verstauten es dann in vorbereiteten Fässern, die sie mit Pökelsalz bedeckten. Sie gingen die kurze Strecke zum Bach, um sich zu waschen. Jacks Hände waren fast taub, als sie fertig waren. Er nahm an, dass es Larson genauso ging.
    Als sie in die Blockhütte zurückkamen, stellten sie fest, dass die Wohnküche leer war. Unter der Zimmertür der Kinder war immer noch ein blasser Lichtschein zu sehen und er hörte ein leises Murmeln.
    Larson nahm den Kaffeetopf, der auf dem Ofen warm gehalten wurde. „Kathryn hat nicht oft Gelegenheit, sich mit einer Frau zu unterhalten. Es könnte also sein, dass wir die beiden eine Weile nicht sehen.“
    Jack setzte sich an den Tisch, legte seine Hände um die warme Tasse und sah, dass Jennings das Gleiche machte. „Ich bin wirklich sehr dankbar, dass Sie uns heute zu Hilfe gekommen sind, Larson. Es wäre für uns beide da draußen eine sehr unangenehme Nacht geworden.“
    „Ich erinnere mich an eine ähnliche Nacht vor mehreren Jahren, als Kat und ich frisch verheiratet waren. Wir steckten in einem Sturm fest. Es war vielleicht nicht ganz so kalt wie heute, aber ich sage Ihnen, Jack, es war gar nicht so schlimm.“ Er schaute Jack lächelnd an und trank von seinem Kaffee. „Ich war damals nicht sicher, wie Kathryn sich hier draußen machen würde. Aber sie hat sich gut gehalten. Besser als ich in manchen Dingen. Machen Sie sich also keine Sorgen.“
    Jack verstand, was Jennings meinte und was er in Bezug auf Véronique sagen wollte. Außerdem wurde ihm bewusst, dass Jennings und seine Frau immer noch dachten, er und Véronique wären verheiratet. „Was das angeht, muss ich …“
    Die Tür zum Nebenzimmer ging auf und die Frauen kamen ohne die Kinder zurück. In Véroniques Augen lag ein sonderbarer Blick und er hatte das Gefühl, dass sie mit ihm allein sprechen wollte.
    „Katie ist eingeschlafen, aber William ist wieder aufgewacht, nachdem er kurz geschlafen hatte“, sagte Kathryn. „Larson, er hat gesagt, dass du ihm eine Geschichte versprochen hast. Von einer Wolfskatze?“
    Larson sah sie unschuldig an. „Das war seine Idee, Kat. Ich weiß auch nicht, wie er darauf kommt.“
    „Ah ja“, nickte Kathryn und zog die Brauen vielsagend in die Höhe. „Hauptsache, die Geschichte ist nicht so aufregend, dass er danach nicht wieder einschlafen kann.“ Sie wandte sich an Jack. „Ich habe Véronique gerade gesagt, dass Larson und ich heute Nacht bei den Kindern schlafen und Sie beide unser Schlafzimmer haben können. Wir müssen nur vorher ein paar Sachen herausholen.“
    Jack sah, dass Véroniques Augen groß wurden. „Das ist nicht nötig, Mrs Jennings, ich …“
    „Wir bestehen aber darauf, mein Freund.“ Larson legte einen Arm um Kathryn und zog sie an sich heran. „Sie und Ihre Frau müssen gut schlafen, wenn Sie morgen bis nach Quandry hinauffahren wollen.“
    Jack wurde tatsächlich rot. Erstens, weil er nicht früher etwas gesagt hatte. Und zweitens, weil er sich für einen kurzen Moment tatsächlich vorgestellt hatte, wie es wohl wäre, mit Véronique dieses Schlafzimmer zu teilen. „Ich muss etwas klarstellen. Etwas, das ganz allein meine Schuld ist. Aber ich habe es nur mit den besten Absichten getan.“ Er schaute Véronique an. „Véronique und ich sind nicht … verheiratet.“ Er sah zu Larson. „Ich habe uns am Anfang so vorgestellt, weil ich nicht sicher war, wer Sie sind, Jennings. Und weil ich dachte, es ist sicherer, wenn man sie für meine Frau hält als für eine alleinstehende junge Lady.“
    Ein

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