Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Land der Sehnsucht (German Edition)

Land der Sehnsucht (German Edition)

Titel: Land der Sehnsucht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamera Alexander
Vom Netzwerk:
Hotelzimmer geholt hatte und die so leicht gewesen war.
    Sie zog ein Blatt Pergamentpapier heraus. „Kathryn, Monsieur Jennings, ich möchte Ihnen etwas schenken.“ Ihre Miene war gleichzeitig aufgeregt und unsicher. „Gestern Abend, Kathryn, haben Sie erzählt, dass Sie Miss Maudie auf Casaroja gern wiedersehen würden.“ Sie trat vor und ihr Blick wanderte zu dem Papier in ihrer Hand und dann wieder zu Kathryn. „Ich möchte Ihnen das als Geschenk geben, als Ausdruck meiner Dankbarkeit Ihnen und Ihrem Mann gegenüber.“
    Kathryn nahm es entgegen und drehte es um. „Oh …“ Sie atmete laut hörbar aus. Dann hielt sie sich die Hand an den Mund.
    Jack starrte staunend die Bleistiftzeichnung von Miss Maudie mit Casaroja als Hintergrund an. Das Haupthaus, die Ställe – alles war bis ins Detail hinein festgehalten. Sein Blick wanderte weiter zu einem Pferd auf der unteren Weide. Direkt neben dem Pferd stand ein neugeborenes Fohlen. Das hatte Véronique gezeichnet? Er blickte auf und sah, dass ihr Tränen in den Augen standen.
    Kathryns Finger zitterten, als sie die Zeichnung berührte. „Das ist so wunderschön, Véronique. Sie sind wirklich sehr begabt. Das ist genauso, als würde ich Miss Maudie anschauen.“ Sie hielt das Bild so, dass Larson es sehen konnte. „Aber wie können wir das annehmen? Es ist zu kostbar. Miss Maudie will das Bild sicher behalten. Was hat sie gesagt, als sie es gesehen hat?“
    Jack sah die Antwort auf diese Frage in Véroniques Gesicht, bevor sie etwas sagte.
    „Ich habe das Bild gestern Abend gezeichnet. Miss Maudie hat es nicht gesehen.“
    Kathryns Lächeln verschwand. „Aber wie konnten Sie …“
    Véronique zuckte mit den Achseln und lächelte unsicher. „Schon als kleines Mädchen konnte ich das, was ich sah, im Gedächtnis behalten. Diese ganzen Bilder sind alle in meinem Kopf verwahrt.“ Sie hob wieder die Schultern und ließ sie sinken. Ihr Blick wanderte zu Jack. „So war das bei mir schon immer.“
    „Schau nur, Kat.“ Larson deutete auf etwas auf der Zeichnung. „Sie hat sogar das kleine Haus gezeichnet, in dem wir …“
    Während Larson und Kathryn die Zeichnung genauer betrachteten, trat Jack zu Véronique und ergriff ihre Hand. Stolz erfüllte ihn. „Ich hatte keine Ahnung, dass du so gut zeichnen kannst.“
    Sie lachte leise. „Das wusste ich auch nicht. Es ist so lange her, seit ich das letzte Mal den Wunsch hatte, zu zeichnen. Aber in letzter Zeit regt sich etwas Neues in mir.“
    Das konnte Jack gut nachempfinden. Er berührte eine Locke, die auf ihrer Schulter lag.
    „Ich dachte, Gott hätte mir die Gabe weggenommen, die Fähigkeit zu zeichnen und zu malen. Aber jetzt erwacht sie wieder, und die Einsamkeit, die ich so lange in mir hatte, wird weniger. Jeden Tag.“ Ein Funkeln trat in ihre Augen. „Natürlich – ihre Stimme wurde leiser – kann das auch mit an der Gesellschaft liegen, die ich in letzter Zeit hatte.“
    Obwohl er sie jetzt gerne auf ihren süßen Mund geküsst hätte, begnügte er sich mit einem Kuss auf die Stirn. Er bemerkte einen leichten Hauch von Zitrone. Die Lotion … „Du riechst heute richtig gut.“
    „Merci, Monsieur. Willst du damit sagen, dass ich wie die Prärie rieche?“
    Er genoss es, wie sie das Kinn senkte und ihn verspielt mit gerunzelter Stirn anschaute.
    „Véronique?“ Bei Kathryns Stimme drehten sie sich beide um. „Ich weiß nicht, ob genug Zeit ist, aber … könnte ich Sie bitten, William und Katie für Miss Maudie zu zeichnen? Sie hat sie so lange nicht mehr gesehen.“
    Véronique lächelte. „Das mache ich sehr gern, aber darf ich auch Sie und Ihren Mann mit auf das Bild bringen?“
    Larson ließ die kleine Katie in seinen Armen hüpfen. „Ich bin einverstanden, solange Sie mir versprechen, dass Sie meine gute Seite zeichnen.“
    * * *
    „Ich hole nur noch meine Säge, dann können wir aufbrechen.“ Jennings ging mit einem leichten Hinken zum Stall.
    Jack war das Hinken schon gestern Abend aufgefallen, aber heute Morgen schien es stärker zu sein. Er ging zu Charlemagne und Napoleon und kniete nieder, um Napoleons Bein zu untersuchen, und war Jennings für den Verband sehr dankbar.
    Jack richtete sich auf und schaute sich um. Sein Blick wanderte zu der Blockhütte, den Stall und den Koppeln, und er malte sich aus, eines Tages auch so ein Zuhause zu haben. Er hatte gestern Nacht neben dem Feuer noch lange wach gelegen, und wenn er nicht gerade daran gedacht hatte, dass Véronique gleich

Weitere Kostenlose Bücher