Land der Sehnsucht (German Edition)
hilft.“
Sampsons Augen funkelten. Der Mann zwinkerte. „Das heißt also, dass Sie hier in Willow Springs bleiben, nehme ich an? Und sesshaft werden?“
Jack schüttelte lächelnd den Kopf. „Eines nach dem anderen, mein Freund.“ Er ließ seinen Blick über die Menge schweifen und entdeckte Véronique und Bertram Colby, die sich mit Miss Maudie unterhielten. Was führte diese Frau jetzt schon wieder im Schilde?
„Und, Brennan, haben Sie vor, bald mit dem Bauen anzufangen?“
„Ja, Sir. Ich möchte vor dem Winter wenigstens zwei Zimmer fertig haben. Ich habe die Pläne für eine Blockhütte schon gezeichnet und habe die perfekte Stelle ausgesucht. Es ist ein schönes Stück Land. Das beste in dieser Gegend, finde ich.“
Sampson hob seinen Becher. „Da es am Fountain Creek liegt, besteht daran kein Zweifel.“
„Ja, Sir. Ich freue mich wirklich sehr, dass ich es bekommen habe. Nochmals herzlichen Dank.“
Plötzlich wurde er stutzig: Er konnte sich nicht erinnern, dass er Jake Sampson erzählt hätte, wo das Land, für das er geboten hatte, lag. Wahrscheinlich hatte es ihm Clayton verraten, als er sich bei ihm nach Jack erkundigt hatte. Trotzdem war Jacks Neugier geweckt.
„Und Sie sind mir keinen Dank schuldig, Brennan. Clayton war nie bei mir. Anscheinend hat Bertram Colby ein gutes Wort für Sie eingelegt, und das hat gereicht.“
Jack schaute in seinen leeren Becher und musterte Sampson dann unauffällig von der Seite, während dieser die Menge beobachtete.
Es konnte doch nicht sein, dass …
Er erinnerte sich an den Tag im Mietstall, als Sampson ihm das erste Mal von Véronique erzählt hatte. Der Mann hatte angedeutet, dass er früher Gold gesucht habe. Als Jack nachgefragt hatte, war Sampson ihm ausgewichen. Als er Jake Sampson nun so ansah, fiel es Jack schwer, etwas anderes als den fähigen Wagenbauer und freundlichen Mietstallbesitzer in ihm zu sehen. Trotzdem fragte er sich …
Er beschloss, ihm auf den Zahn zu fühlen. „Ich habe schon einen meiner Nachbarn kennengelernt. Er hilft mir, das Land zu roden, wie ich schon sagte. Vielleicht kennen Sie ihn auch. Kennen Sie die Familien in dieser Gegend?“
Sampson sah den Paaren weiter beim Tanzen zu und sagte nichts.
„Ich sagte: Vielleicht kennen Sie meine Nachbarn, Sampson.“
„Ich habe gehört, was Sie gesagt haben, mein Junge.“ Sampson trank seinen Becher leer und wischte sich den Mund am Ärmel ab. Dann drehte er sich mit einem weisen Blick in den Augen um.
Jack hielt seinem Blick stand. „ Sie haben mir dieses Land verkauft … nicht wahr, Sir?“, flüsterte er. „Sie sind der geheimnisvolle Eigentümer, von dem Clayton mir erzählt hat.“
Sampson runzelte die Stirn, und es sah fast überzeugend aus. „Wovon reden Sie denn da?“
„Ich habe Ihnen nie gesagt, wo das Land liegt, Sampson. Trotzdem wissen Sie, dass es sich am Fountain Creek befindet.“
Der Mann wandte den Blick ab und schnaubte. „Ich sage es ja nicht gern, aber durch die Hälfte des Landes hier in der Gegend fließt der Fountain Creek. Sie sagten, dass Ihr Land das beste in der Gegend sei.“ Er zuckte mit den Achseln. „Was sollte ich denn sonst annehmen?“
Sein Bauchgefühl sagte Jack, dass Sampson etwas verheimlichte. „Ich behalte es für mich. Darauf gebe ich Ihnen mein Wort.“ Er senkte die Stimme. „Ich möchte mich nur bei dem Menschen, der mir dieses Land verkauft hat, bedanken. Das ist alles. Ich habe jahrelang davon geträumt, ein solches Stück Land zu besitzen. Ich frage Sie nicht, warum Sie das getan haben oder warum Sie nicht wollen, dass es jemand erfährt.“
Ohne etwas zu sagen, sah Sampson weiter den Tänzern zu.
Jack bemerkte, wie Miss Maudie ihn von der anderen Seite her zu sich winkte. Er wollte Sampson noch einmal fragen, unterließ es aber. Der Mann musste seine Gründe haben, warum er anonym bleiben wollte, sonst hätte er sich nicht solche Mühe gegeben, seine Spuren zu verwischen. So war es schon bei Larson und Kathryn Jennings gewesen, als sie ihr Land vor zwei Jahren zurückkaufen konnten. Larson hatte ihm neulich erzählt, dass sie nie erfahren hatten, wer der anonyme Besitzer gewesen war. Falls Sampson dieser Mann war, hatte Jack sein Ziel schon erreicht und sich bei ihm bedankt.
„Hören Sie zu, Sampson“, sagte er leise und bereute es, dass er das Thema überhaupt angesprochen hatte. „Nur damit wir uns richtig verstehen: Ich werde dieses Thema nie wieder ansprechen. Weder Ihnen noch sonst jemandem
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