Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Land der Sehnsucht (German Edition)

Land der Sehnsucht (German Edition)

Titel: Land der Sehnsucht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamera Alexander
Vom Netzwerk:
sich nicht alles um mich herum drehen würde, wäre es auch schon besser.“
    „Wo genau tut es weh?“, fragte Claire.
    „Jetzt im Moment … muss ich sagen: Überall.“ Miss Maudie seufzte und ein schwaches Lächeln vertrieb für einen kurzen Moment ihr Stirnrunzeln.
    Jack blieb mit einem gewissen Abstand stehen, da er die Frau nicht durch die Anwesenheit eines Fremden erschrecken wollte. Obwohl er trotz ihres zerbrechlichen Auftretens und des unüberhörbaren irischen Akzents ahnte, dass Miss Maudelaine Mahoney keine Frau war, die sich so leicht erschrecken ließ. Durch nichts.
    Stewartson kniete bereits an ihrer Seite und beugte sich nahe über ihr Gesicht. „Miss Maudie, ich muss nachsehen, ob Sie sich etwas gebrochen haben, Madam.“ Obwohl er es als Feststellung formulierte, schwang eine stumme Frage in seinem Tonfall mit.
    „Das stört mich nicht, Thomas. Solange deine hübsche Frau deshalb nicht eifersüchtig wird.“
    Mit einem leisen Lachen drückte Claire die Hand der alten Frau. „Ich wusste schon immer, dass Sie ein Auge auf meinen Mann geworfen haben, Miss Maudie.“
    Miss Maudie blickte die junge Frau einen Moment an und ihr Blick verriet, dass sie sie sehr gern hatte. Dann drehte Miss Maudie leicht den Kopf. Sie kniff die Augen zusammen, als könne sie nicht deutlich sehen. „Wer ist das da?“
    Stewartson bedeutete Jack, vorzutreten. „Das ist Jack Brennan.“ Er begann, die Arme und Schultern der Frau zu untersuchen. „Der Mann, der die Percheronpferde kaufen will.“
    Miss Maudie hob leicht den Kopf. „Ah … der Treckführer, der Transporteur geworden ist.“
    Jack trat in ihr Blickfeld und lächelte darüber, wie präzise sie seine berufliche Laufbahn beschrieb. Das erinnerte ihn an eine andere Frau, die in den letzten Tagen das Gleiche getan hatte. „Es freut mich, Sie kennenzulernen, Madam. Es tut mir leid, dass Sie diesen Unfall hatten.“
    Sie legte den Kopf auf den weichen Teppich zurück. „Mir auch, Mr Brennan. Sie haben einen schönen Nachnamen. Wissen Sie vielleicht zufällig, woher Ihre Familie kommt?“
    „Sie kommen aus Kilkenny, Madam“, antwortete er und schaltete mit Leichtigkeit auf den breiten irischen Akzent seiner Großeltern um. „Mein Urgroßvater kam 1789 nach Amerika. Er brachte seine schöne junge Frau und ihre drei kleinen Kinder mit. Es waren Drillinge.“ Er zwinkerte. „Sie waren sehr anstrengend, wenn die Familienchroniken stimmen.“
    Ein Lächeln zog über Miss Maudies Gesicht. Sie schmunzelte. „Was für ein Segen, ein Stück Heimat in der tiefen Stimme eines Mannes zu hören. Wo lebt Ihre Familie jetzt?“
    „Meine Geschwister leben in Missouri, Madam. Der Rest der Familie ist im Osten verstreut.“
    „Und Ihre Eltern?“
    Jacks Lächeln wurde ein wenig schwächer. „Meine Eltern starben vor ungefähr zehn Jahren. Gott schenke ihrer Seele ewigen Frieden.“
    Miss Maudie wiederholte flüsternd den Segenswunsch. „Ich erinnere mich daran, dass ich als kleines Mädchen einmal durch Kilkenny gekommen bin.“ Sie hob wieder den Kopf. „Dort gab es …“
    Stewartson hielt abwehrend eine Hand hoch. „Okay, genug geredet.“ Er sah die alte Frau besorgt an. „Sie müssen ruhig liegen bleiben, Madam, und Ihre Kräfte schonen. Dr. Hadley wird mit Ihnen schimpfen, wenn er erfährt, dass Sie allein die Treppe hinuntergestiegen sind.“
    Miss Maudie runzelte die Stirn, aber Jack sah, dass sie wenige Sekunden später leicht zwinkerte, und schüttelte unmerklich den Kopf. Trotz ihrer momentanen Situation hatte er keine Mühe, sich vorzustellen, dass diese Frau Casaroja leitete, und er hätte sie auf seinen Trecks in den vergangenen Jahren jederzeit gerne mitgenommen.
    Als Stewartson anfing, eine Hand vorsichtig über Miss Maudies linkes Bein zu bewegen, kniete Jack nieder und deutete unauffällig auf ihr rechtes Schienbein, da er ihr die zusätzlichen Schmerzen durch eine Berührung ihrer Verletzung ersparen wollte.
    Mit einer leisen Entschuldigung schob Stewartson den Rock der Frau ein Stück nach oben, bis die verletzte Stelle zu sehen war. Er berührte vorsichtig ihren rechten Fuß. „Miss Maudie, es sieht so aus, als hätten Sie sich das rechte Bein gebrochen. Direkt in der Mitte des Schienbeins.“
    „Das erklärt einiges“, seufzte sie. „Ich habe etwas gehört, das wie ein lauter Peitschenschlag klang, als ich stürzte. Mein Bein brannte danach wie Feuer.“
    Claire stand auf und sah zu ihrem Mann. „Ich lasse Dr. Hadley holen.“
    „Oh,

Weitere Kostenlose Bücher