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Land der wilden Sehnsucht

Land der wilden Sehnsucht

Titel: Land der wilden Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Way
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ohne eine Spur von Missfallen über Amandas kindisches Benehmen zu zeigen.
    Siennas Zimmer lag zwei Türen weiter und war völlig anders eingerichtet. Die Farben entsprachen so sehr ihrem Geschmack, als hätte man sie vorher um ihre Meinung gefragt.
    „Danke, Magda“, sagte sie noch einmal und lächelte betont herzlich. „Ich werde mich hier wohlfühlen.“
    „Mr Blaine hat das hier für Sie bestimmt“, verriet die Wirtschafterin. „Hier scheint die Sonne“, fügte sie hinzu und breitete beide Arme aus.
    „Ja, wirklich.“ Sienna fühlte sich plötzlich leicht wie ein Vogel. Blaine hatte dieses Zimmer persönlich für sie ausgesucht! Auch hier stand ein Himmelbett, aber es war aus Ebenholz gearbeitet und hatte glänzende Messingknäufe und eine handbemalte goldene Umrahmung. Überhaupt herrschten gelbe Farbtöne vor. Sienna liebte sie besonders, was bei ihrer ungewöhnlichen Haarfarbe nicht verwunderlich war. Bettdecke und Kissen waren aus gelber Seide gearbeitet. Am Fußende des Himmelbetts lag eine zweite kostbare Decke in den Farben Orange, Rot und Gold. Auf dem zierlichen Nachttisch stand eine schlanke Vase mit einer einzelnen gelben Rose.
    „Ankleideraum und Bad befinden sich nebenan.“ Magda zeigte erst auf die beiden Türen an der linken Wand und dann auf die Koffer, die inzwischen heraufgebracht worden waren. „Soll ich für Sie auspacken, Miss Sienna?“
    „Das wäre sehr nett.“ Sienna hätte das zwar lieber selbst getan, aber sie wollte die Wirtschafterin nicht kränken. Sie hatte bereits mitbekommen, dass Magda im Haus eine wichtige Rolle spielte und für Hilary bestimmt unentbehrlich war.
    „Ich tue es gleich“, versprach Magda. „Versuchen Sie inzwischen, Mr Marks Witwe aufzuheitern.“
    „Sie ist noch nie gern gereist“, versuchte Sienna ihre Cousine zu entschuldigen. „Ich werde sie fragen, was sie essen möchte. Ich selbst gehe zum Dinner hinunter. So werde ich besser mit dem Jetlag fertig.“
    Amanda lag lang ausgesteckt auf dem Bett, als Sienna zu ihr zurückkam. „Was machst du eigentlich?“, fragte sie mürrisch und hob kurz den Kopf.
    Sienna schloss die schwere Holztür, damit draußen nichts zu verstehen war. „Erst mal schließe ich die Tür“, antwortete sie. „Magda packt drüben meine Sachen aus.“
    Amanda verschluckte sich fast vor Lachen. „Du machst dich doch zu gern bei anderen beliebt.“
    „Und du unbeliebt. Könntest du nicht etwas freundlicher sein?“
    Tränen traten Amanda in die Augen. „Nein, das kann ich nicht … wenigstens jetzt nicht.“
    Sienna setzte sich zu ihr auf die Bettkante. „Ich weiß, wie unglücklich du bist, Mandy, aber Blaine und Hilary haben diesen Eindruck von dir nicht bekommen. Sie kennen dich nicht so gut wie ich.“
    „Sollen sie mich etwa für eine Heulsuse halten?“ Amanda spielte nervös mit ihrem Trau- und dem diamantenen Verlobungsring, die beide zu locker saßen, seit sie abgenommen hatte. „Mark hat mich nicht geliebt … Schluss, aus. Weshalb soll ich trauern? Er liebte mich nicht.“
    „Hast du ihn geliebt, Mandy? Ich meine, wirklich geliebt … nicht den Sex.“
    Amanda starrte an die Zimmerdecke. „Das habe ich mich immer wieder gefragt. Weißt du noch, was du einmal zu mir gesagt hast? ‚Mandy, du verliebst dich in die Liebe, aber Liebe bedeutet, sich an einen Menschen zu binden.‘ Ich weiß, was jetzt kommt. Ich habe mich viel zu oft gebunden, aber vielleicht bin ich promiskuitiv veranlagt. Wie auch immer, ich habe jetzt keine Lust, über Mark zu sprechen. Unsere Ehe war längst kaputt. Das weißt du am besten.“
    „Du wirst wohl nie mit deinen grundlosen Verdächtigungen aufhören“, erwiderte Sienna resigniert. „Es ist ja so viel leichter, anderen die Schuld zu geben. Du solltest endlich darüber nachdenken, was du falsch gemacht hast.“
    „Schon gut, schon gut.“ Amanda reichte ihr die Hand zur Versöhnung, und Sienna schlug aus alter Gewohnheit ein. „Also … was ist mit dieser Wirtschafterin? Gütiger Himmel, sie ist fast so groß wie Blaine!“
    „Ja, das ist sie. Trotzdem sieht sie fabelhaft aus. Du solltest nicht vergessen, dass sie hier im Haus eine wichtige Rolle spielt.“
    Amanda verdrehte die Augen. „Das ist nicht dein Ernst. Eine Wirtschafterin … und wichtig?“
    „Richte dich lieber danach, und sag mir jetzt, was du aus der Küche haben willst.“
    „Isst du etwa unten?“ Amanda schob Siennas Hand weg, als wäre sie zutiefst enttäuscht. „Du darfst mich nicht allein

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