Land meiner Träume collin1
las. »Wenn ich einen Sohn bekomme«, erklärte sie, »taufe ich ihn Darcy.«
Meggan, Jane und die Zwillinge machten gerade einen Spaziergang am Bach, als bei Meggan das Fruchtwasser abging. Plötzlich wurden ihre Beine ganz nass, was sie gleichermaßen schockierte wie beunruhigte. Sie blieb stehen, denn sie wusste nicht, was mit ihr geschah. Jane drehte sich um, um zu schauen, warum Meggan stehen geblieben war, und schickte die Kinder rasch einige Wildblumen in der Nähe pflücken. »Was ist, Meggan?« »Ich bin ganz nass. Es läuft mir an den Beinen hinunter.« Jane keuchte auf. »Wir müssen zurück. Das Baby kommt.« »Woher wissen Sie das? Ich habe doch noch gar keine Wehen.« »Das Fruchtwasser ist abgegangen. Hat Ihnen niemand gesagt, dass das passiert?« Meggan schüttelte den Kopf. »Ich hatte keine Ahnung. Haben wir genug Zeit, zum Haus zurückzukehren? Jane«, plötzlich zitterte ihre Stimme vor Panik, »ich habe keine Ahnung, was mich erwartet.« »Ich zum Glück schon. Als meine Mutter noch lebte, ich meine, meine leibliche Mutter, hat sie den Aboriginal-Frauen im Lager geholfen, ihre Kinder zur Welt zu bringen. Barney, Sarah, kommt, wir gehen zurück zum Haus.« Mrs. Heilbuth steckte Meggan sofort mit viel Getue ins Bett. Cookie stellte zusätzliche Kessel mit Wasser auf den Herd. Bertie, der Stallbursche, wurde nach Burra geschickt, um die Hebamme und Meggans Eltern zu holen. Meggan lag im Bett und fühlte sich vollkommen wohl. Jane setzte sich zu ihr, sobald Mrs. Heilbuth die Zwillinge übernommen hatte. »Hatten Sie schon Wehen?« »Ein paar ganz schwache.« »Das ist noch gar nichts. Wenn die Geburtswehen einsetzen, Meggan, dann werden Sie nicht mehr zweifeln, was das ist.« Meggan aß ihr Abendessen im Bett und überlegte immer noch, wann die Niederkunft wohl anfangen würde. Ihre Erfahrung bis dahin war ganz anders als die Geschichten über Geburten, die man ihr erzählt hatte. Als ihr gegen zehn Uhr die Augen schwer wurden, dachte sie schon, Jane habe sich geirrt. »Ich glaube, mein Baby ist noch nicht bereit, geboren zu werden, Jane. Ich dachte, es käme Mitte des Monats.« »Wir müssen hoffen, dass es bereit ist, geboren zu werden, Meggan.« »Sie machen sich Sorgen, Jane.« »Ja. Wenn sich bis morgen früh nichts tut, müssen wir den Arzt holen. Ich weiß nicht, was mit dem Baby passiert, wenn es, jetzt wo das Fruchtwasser abgegangen ist, noch im Bauch bleibt, Meggan.« »Weiß die Hebamme das? Ist sie schon da?« »Noch nicht. Vielleicht ist sie bei einer anderen werdenden Mutter.« »Jane, ich muss dieses Baby gesund zur Welt bringen. Ich würde es nicht ertragen, wenn ihm etwas zustieße.« »Scht jetzt. Ich hätte nichts sagen sollen. Machen Sie sich keine Sorgen, Meggan, ich weiß, was zu tun ist, wenn die Wehen losgehen. Wir müssen nur hoffen, dass sie bald einsetzen. Ich schlafe nebenan. Sie sollten auch schlafen.« Obwohl sie dachte, sie würde wach bleiben und darauf warten, dass die Geburt begann, schlief Meggan tief und fest und träumte, bis ein schrecklicher Schmerz im Bauch sie keuchend weckte. Das, dachte sie, hat Jane also gemeint. Beim zweiten Schmerz ballte sie die Hände zu Fäusten. Es heißt, das kann mehrere Stunden dauern. So lange ertrage ich das nicht. Die dritte Wehe war noch stärker. »Jane!«, schrie sie. »Jane!« Jane war im Nu an ihrer Seite und mahnte sie, ruhig zu bleiben. Meggan warf den Kopf hin und her. »Ich kann nicht, Jane.« Eine weitere Wehe ließ sie laut aufschreien. Jane warf rasch die Bettdecke zurück, zog Meggans Nachthemd hoch und beugte ihre Knie. »Ich kann schon den Kopf sehen. Ihr Baby braucht jetzt nicht mehr lange. Oh, Mrs. Heilbuth, halten Sie Meggans Hand, sie muss sich an irgendetwas festhalten.« Niemals hätte sie sich solche Schmerzen vorstellen können. Meggan keuchte und schwitzte, schrie jedoch nicht mehr laut auf. »Sie können ruhig schreien, meine Liebe«, sagte Mrs. Heilbuth. Meggan schüttelte den Kopf und biss die Zähne zusammen.
Doch der Schmerz schien ihren ganzen Körper erfasst zu haben. Mit der linken Hand zerquetschte sie Mrs. Heilbuths Hand, mit der rechten hielt sie sich an der Bettkante fest. Ein Schmerzensschrei entrang sich ihr. Plötzlich war alles vorbei. Fünf Minuten nach Mitternacht hielt Meggan ihre Tochter in den Armen. Sie staunte, wie winzig und perfekt sie war, die kleinen Finger mit den winzigen Nägeln. Sie berührte ihr Gesicht, das Cons so ähnlich war, und erfuhr eine Liebe, wie sie noch
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