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Land meiner Träume collin1

Land meiner Träume collin1

Titel: Land meiner Träume collin1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: briffa
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auch nicht vergessen, so doch noch tiefer vergraben gewesen war als ihre Erinnerung an Con Trevannick. Jetzt war sie auf einer Schaffarm in Südaustralien wieder mit dieser Vergangenheit konfrontiert. So weit weg von Cornwall und Pengelly, und doch nicht weit genug. Und sie bekam auch nicht die Gelegenheit, das Durcheinander in ihrem Kopf zu sortieren. Con Trevannick zog sie mit sich, die Heilbuths strahlten, und ihre guten Manieren hinderten sie daran, eine Szene zu machen. Jenny Tremayne stand auf, um sie zu begrüßen, und Meggan stellte überrascht fest, dass auch sie nervös war. Nach der Bekanntmachung nickten sie einander zu, fragten gestelzt: »Wie geht es Ihnen?«, und hatten sich weiter nichts zu sagen. Jenny Tremayne nahm wieder Platz. Mrs. Heilbuths stattliche Gestalt ließ sich auf dem passenden Sofa gegenüber nieder und klopfte auf das Kissen neben sich, um Meggan aufzufordern, sich zu ihr zu setzen. Die liebe, gute Mrs. Heilbuth malte sich sicher aus, sie hätte Meggan die schönste Überraschung bereitet und diese hätte mit den Besuchern aus ihrem Heimatdorf vieles zu bereden. Stattdessen trat Meggan einen Schritt zurück. »Ich sollte wieder zu den Kindern gehen. Wenn Sie mich bitte entschuldigen.« Mrs. Heilbuth war enttäuscht. »Es ist in Ordnung, wenn Sie eine Weile bleiben, Meggan.« Meggan schüttelte den Kopf. Sie konnte nicht bleiben, nicht solange sie so unter Schock stand. »Ich hätte das Gefühl, meine Pflichten zu vernachlässigen.« Sie nickte dem Mann und der jungen Frau knapp zu. »Ich hoffe, Sie genießen Ihren Besuch in Burra.« Dann floh sie eilig, doch nicht zu den Kindern, sondern in ihr Zimmer, wo sie sich mit geschlossenen Augen r?cklings an die geschlossene T?r lehnte und ihren wirren Gef?hlen freien Lauf lie?. Warum, oh, warum nur waren sie hierhergekommen, um Erinnerungen an eine schmerzliche Vergangenheit wachzur?tteln? Und Jenny Tremayne sah Caro so ?hnlich. Was, wenn ihre Ma sie sah? Ma war nicht mehr dieselbe, seit Caroline sich das Leben genommen hatte. Während der letzten Monate in Cornwall hatte sie kaum ein Wort mit jemandem gesprochen, nicht einmal mit ihrer eigenen Familie. Auch auf der Reise nach Australien hatte sie sich, so gut es auf dem überfüllten Auswandererdeck möglich war, abgesondert. Seit ihrer Ansiedlung in Burra ging sie in die methodistische Kirche, und ihre religiöse Hingabe wurde allmählich zur Obsession. »Ich muss das tun«, erklärte sie ihrer Familie, die sie nur bei ganz seltenen Gelegenheiten begleitete, »um Carolines Seele zu retten.« Sie widmete freimütig einen Großteil ihrer Zeit, um Menschen in Not zu helfen – »um vor den Augen des Herrn Erlösung zu finden«. Wie mochte ihre Ma auf den Anblick von Jenny Tremayne reagieren? Meggan hatte keine Ahnung, nur das sichere Gefühl, dass aus dieser Begegnung nichts Gutes erwachsen würde. Es war sinnlos, darüber zu grübeln, warum die beiden nach Burra gekommen waren. Die Gegend hier besaß keinerlei Reize, die Besucher anziehen mochten. Die runden Hügel waren baumlos, die wenigen Bäume, die darauf gestanden hatten, waren längst gefällt worden, um die hungrigen Kessel der Pumpenhäuser und der Schmelzhütten zu füttern. Die Sommer waren heiß, die Winter kalt. Der Qualm von den Schmelzhütten durchdrang die Luft, und die Grubengebäude dominierten alles. Meggan konnte nur hoffen, dass der Besuch von kurzer Dauer war und das Paar wieder abreiste, bevor ihre Familie etwas von ihrer Anwesenheit erfuhr. Und Tom Roberts! Du lieber Gott, was würde Tom wohl tun, wenn er ihnen begegnete? Von dem Tag an, an dem Caroline starb, hatte er seinen intensiven Hass gegen die Tremaynes gesch?rt. Klatsch und Tratsch hatten bald das Ihre dazu getan. Auch Tom hatte sich ver?ndert. Im Laufe der Jahre war er seinem Vater immer ?hnlicher geworden. Oft betrunken, h?ufig gewaltt?tig, war er jetzt ein Mann, dem man besser nicht in die Quere kam. Meggan ging zu ihrem Bett, setzte sich darauf und vergrub den Kopf in den Händen. Ihres Wissens wusste Tom nur, dass Caroline Rodneys Kind erwartet hatte. Die Bestätigung, dass dieser Klatsch wahr war, hatte er buchstäblich aus Will herausgeprügelt. Würde Tom, falls er Jenny Tremayne begegnete, den ihm bis dato nicht bekannten Teil der Geschichte erraten? Welche Büchse der Pandora würde dann geöffnet werden? Mit einem aufgewühlten Seufzer stand Meggan auf, ging zu dem Waschständer und goss aus dem Wasserkrug mit dem Rosenmuster Wasser in die dazu

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