Land meiner Träume collin1
Grube beschäftigt.« »Das kann Sammy nicht machen.« Die Empörung war groß. »Sammy besitzt das Land. Ganz Kooringa gehört der Bergwerksgesellschaft.« »Captain Roach hat an den Betriebsdirektor, Mr. Ayers, geschrieben und um Geld gebeten, um uns zu helfen, das zu ersetzen, was wir verloren haben.? Sobald irgendwo in der Stadt Menschen zusammentrafen, ging das Gespräch weiter. Und so dauerte es nicht lange, bis allgemein bekannt war, dass die Gesellschaft nicht die Absicht hatte, den Menschen, die dazu beigetragen hatten, sie reich zu machen, finanzielle Hilfe zu gewähren. Zu Recht wütende Menschen fragten sich, wie sie überleben sollten. Ihre Antwort kam mit dem Klappern von Hufen und dem Rattern der Postkutschenräder, die vor dem Burra Hotel zum Stehen kamen. Der Kutscher rief: »Gold! Gold! Man hat Gold gefunden.« »Wo?« »Ist das wahr?« »Erzählen Sie uns mehr.« »Hat man wirklich Gold gefunden?« Der Kutscher hielt die Hand hoch, um den Tumult zu beruhigen. »Es stimmt. In der Nähe von Bathurst, nordwestlich von Melbourne, ist Gold gefunden worden. Die Leute sagen, das ist nur der Anfang; überall im Land wird man Gold finden.« Die Aufregung wuchs. Dies war die Antwort auf die Misere der Wohnungslosen. Vergiss Burra und die für die Lunge schädliche Knochenarbeit des Kupferabbaus. Sie würden dahin gehen, wo ein Vermögen darauf wartete, vom Boden aufgehoben zu werden. Als die Postkutsche nach Adelaide abfuhr, saßen darin drei Männer, die die Versprechungen auf Reichtum überprüfen und dann Nachricht nach Burra schicken würden. So begann der Exodus der Bergleute aus Burra, der den Niedergang der »Monster Mine« einleitete. Meggan erfuhr von diesen Ereignissen erst viele Tage später.
11
B arney war am Samstag den ganzen Tag zänkisch gewesen. Am Abend jammerte er, ihm sei übel. Am Sonntagmorgen war er mit kleinen rosafarbenen Punkten übersät. Er begrüßte Meggan mit Tränen. »Mir juckt.« »Ja, mein Lieber, das sehe ich.« »Ich hab überall Punkte.« »Du hast die Windpocken, Barney.« »Hab ich die vom Wind bekommen?« »Nein, mein Lieber. Und jetzt versuch, nicht zu kratzen. Ich gehe etwas suchen, was wir auf die Punkte schmieren können.« »Mama«, rief er, als seine Mutter ins Schlafzimmer kam, »ich hab Windpocken.« »Du meine Güte, ja.« »Was hat Barney?«, fragte eine kleine, verschlafene Stimme aus dem anderen Bett. »Oh, Sarah, hast du Punkte auf der Haut?« Sarah inspizierte ihre Arme. »Nein. Warum, Mama? Hat Barney Punkte?« Barney streckte den Arm aus, damit seine Zwillingsschwester ihn begutachten konnte. »Siehst du, Sarah. Sie jucken.« »Du hast auch Punkte im Gesicht.« »Er hat überall Punkte«, sagte Meggan und zog die Decke wieder über Barney. »Am Bauch und an den Beinen und überall.« Sarah zog, zum Entsetzen ihrer Mutter, sofort ihr Nachthemd hoch. »Sarah! Du sollst dein Hemd nicht so hochheben.« »Aber ich hab auch Punkte auf dem Bauch. Schau.« Mrs. Heilbuth strich rasch Sarahs Nachthemd schicklich nach unten und seufzte. »Nun, ihr seid Zwillinge, da muss man wohl damit rechnen, dass ihr gleichzeitig die Windpocken bekommt.« »Wenn sie beide im Bett stecken, ist es immerhin leichter, nach ihnen zu schauen, Mrs. Heilbuth. Ich verzichte auf meinen freien Tag und den Besuch bei meiner Familie. Sie können sich unmöglich allein um zwei kranke Kinder kümmern.« »Vielen Dank, Meggan, meine Liebe. Ich muss gestehen, ich weiß nicht, was das Beste für sie ist. Wissen Sie, wie man Windpocken behandelt?« Meggan schüttelte seufzend den Kopf. »Als meine Brüder und ich die Windpocken hatten, ist unsere Ma zu einer Frau gegangen, die einen Kräutertrank zusammengestellt hat. Sie hat Ma auch einen Brei gegeben, der das Jucken gestoppt hat. Ich habe keine Ahnung, was es war, selbst wenn man in Burra Kräuter erhalten könnte.« Mrs. Heilbuth hatte eine Idee. »Cookie weiß vielleicht etwas. Gehen Sie doch bitte in die Küche und fragen Sie sie. Bertie kann mit dem Pony in die Stadt reiten, um den Arzt zu holen.« Meggan eilte in die Küche. »Allein?«, fragte Cookie. »Die Zwillinge haben die Windpocken.« »Ach, du meine Güte. Der kleine Barney wird uns auf Trab halten.« Meggan verzog zustimmend ein wenig das Gesicht. »Wissen Sie etwas, womit wir das Jucken lindern können?« »Wenn wir woanders leben würden, wo Eukalyptusbäume wachsen, könnte ich einen Tee aus Eukalyptusblättern machen. So kann ich nur regelmäßiges Baden und
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