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Landleben

Landleben

Titel: Landleben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Updike
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helläugige, süße und
    freundliche Eve; beide Ereignisse hatten Owen ein we-
    nig verunsichert, er empfand seine Sterblichkeit. Eve war
    eine Woche früher als vorhergesagt gekommen, und er war
    in Kalifornien gewesen, bei Fairchild Semiconductor, um
    sich darüber auf dem Laufenden zu halten, welche Bedeu-
    tung die neuen integrierten Schaltkreise für die Kunst des
    Programmierens haben mochten; Ed hatte, als die Wehen
    einsetzten, Phyllis zum Krankenhaus in Hartford gefahren.
    Die Krankenschwestern hatten ihn irrtümlicherweise für
    den Vater gehalten.
    Als die Schatten unter den Eichen dichter geworden und
    die Drinks den Gästen zu Kopf gestiegen waren, kam Fay
    Dunham zu Owen herü e
    b r und sagte: «Owen, du wirkst in
    letzte Zeit
    r
    etwas niedergedrückt.»
    «Niedergedrückt? Ich?»
    Als müsste sie in ihren Espadrilles mit den Bindfaden-
    sohlen auf dem weichen Rasen festeren Halt suchen, legte
    sie die Fingerspitzen ihrer rechten Hand auf Owens Unter-
    arm im karierten Ärmel. Die Madrasjacke war neu in die-
    sem Frühjahr, und er trug sie bei der Party der Dunhams
    zum ersten Mal. Er lernte noch, was Kleidung betraf. «Du
    bist sonst immer so ausgelassen», sagte sie. «So froh, hier
    zu sein.» Sie trug ein glitzerndes braunes Mieder und dazu
    einen langen Rock, den sie sich aus dem grünen Tuch einer
    Billardtischbespannung genäht hatte. Ihr krauses dichtes
    Haar, dessen kupfernes Glitzern von der schräg stehenden
    goldenen Sonne verstärkt wurde, war locker gebündelt
    und wurde von einem hohen spanischen Kamm gehalten,
    dessen Schildpatt mit silbernen Arabesken verziert war.
    Sie funkelte, ja, Faye funkelte. Sie war die Frau, die in ei-

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    nem Raum sofort auffiel mit ihrem unvermittelten schril-
    len mädchenhaften Lachen. Owen war seit seinen ersten
    Wochen in Middle Falls tief beeindruckt von ihr, obwohl
    sie und Jock sich, seinem Gefühl nach, in etwas anderen
    Kreisen bewegten, auf einer höheren Ebene d s
    e Reisens,
    des Konsums, des Luxus.
    «Hier in Middle Fall oder hier bei den Dunhams?»
    «Beides?»
    «Diesen Kamm da», sagte er, um ihren verstörend inten-
    siven, eine Spur glasigen Blick abzulenken, «habt ihr den
    in Spanien gekauft?»
    Sie lachte, ein Lachen, das schnell wie von einem Nach-
    gedanken hinter gekräuselten Lippen abbrach, mit einem
    Blick zur Seite, bei dem er ihre scharfe Nase im Profil sah.
    «Jock verabscheut Spanien, er sagt, das sind alles Zigeu-
    ner oder Faschisten. Eigentlich mag er nur England, wo
    sie seine Sprache sprechen, obwohl er findet, dass die Öff-
    nungszeiten der Pubs lachhaft sind.» Während sie sprach
    und Owen ansah, weiteten sich ihre Augen, als wollte sie
    sagen, dass Jock eigentlich nicht ihr Thema war. Ihr Ge-
    sicht, knochig und schmal, schien ein bisschen zu klein für
    ihre Züge – die großen haselbraunen Augen, den beweg-
    lichen Mund, die geschwungenen Augenbrauen, dunkler
    nachgezeichnet als ihr Kopfhaar. Aber ihre Hüften in dem
    Billardtuch waren breit, und ihre Oberarme, nackt und
    weiß, waren mit Sommersprossen übersät, die wie kleine
    Nadelstiche aussahen; sie a
    w r ganz und gar wirklich, nicht
    ein Traum, den er träumte.
    Um sie am Weggehen zu hindern, riskierte er zu geste-
    hen: «Ich glaube, ich bin wirklich niedergedrückt gewesen.
    Ich war bei der Geburt meiner Tochter nicht dabei, und sie
    muss nun wirklich das letzte Kind sein.»

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    Faye nickte. «Du und Phyllis», bemerkte sie trocken,
    «ihr scheint keine Probleme mit der Fruchtbarkeit zu ha-
    ben.»
    Sie und Jock etwa? Sie hatten zwei blasse Kinder, die
    zart aussahen und schüchtern, verglichen mit ihren munte-
    ren, lebenslustigen Eltern. Owen erzählte ihr: «Es ist auch
    nicht so, dass wir die ganze Zeit vögeln. Ich weiß kaum,
    wie es passiert.» Wahrscheinlich ging dieses Geständnis
    etwas zu weit. Er hatte das Gefühl, sich über einen klei-
    nen Abgrund zu beugen – das frische, weiche Gras zu sei-
    nen Füßen, das Schimmern seines dritten Gin Tonic. Aber
    Faye, mit großen Augen wie die kleine Eve, hörte ihm
    ernst zu, die Lippen vor Spannung leicht geöffnet. Owen
    fuhr fort: «Und dann, als ich drüben in Kalifornien war, hab
    ich gesehen, wie diese neuen Unternehmen sich vonein-
    ander bedienen und Personal untereinander austauschen.
    Sie nennen es Silicon Valley. Am Ende dachte ich, dass Ed
    und ich auch dort sein sollten, und ich hab mich gefragt, ob
    nicht Hardware das ist, worum es s

    ich dreht, statt Software,
    jedenfalls so

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