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Landleben

Landleben

Titel: Landleben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Updike
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die Lektionen erteilt, die sie ihm geben konnte, doch
    jetzt lag ihr praktischer Wert für ihn darin, eine Eroberung
    zu sein, eine Nadel, die er sich anstecken konnte in der
    kleinen Gesellschaft, in der sie verkehrten, wo Sex immer
    weniger ein gehütetes Geheimnis war. Ja, sie fehlte ihm
    schmerzlich, aber sie Tag um Tag zu haben, das hätte Alltag
    und Langeweile mit sich gebracht, und kränkliche Kinder,
    die zur Hälfte Jocks Gene hatten, und eine Frau, die zur
    Hälfte wie Jock dachte. «Wie hätte ich sie heiraten kön-
    nen?», fragte Owen seine Frau in klagendem Ton, begierig,
    darüber mit einem unparteiischen Menschen zu diskutie-
    ren. «Ich habe vier Kinder, von denen das jüngste gerade
    ein Jahr alt ist!»
    Phyllis erklärte ihm: «Das hätte manche Männer nicht
    abgehalten. Sie hat dich für leichtsinnig gehalten, Owen,
    weil du kreativ bist, aber in Wirklichkeit bist du sehr darauf
    bedacht, dich selbst zu schützen, ganz Pennsylvania-Dutch,
    im e
    m r nur einen Schritt zurzeit. i
    S e wollte dich ant e
    r iben,
    und du lässt dich nicht gern antreiben.»
    Er nahm diese Beobachtungen als Komplimente, oder
    doch als kenntnisreiche Aufmerksamkeit, und sagte mit
    zufriedenem Schmollen: «Ed sagt, das Problem beim Pro-
    grammieren liege darin, dass es zu kreativ gewesen sei.
    Jetzt, nachdem die Grundlagen geklärt und diese neuen
    Chips die Kapazitäten der Hardware endlos erweitern,
    gehe es vor allem darum, es weniger als Kunst und mehr
    als eine technische Disziplin zu betreiben.»

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    «Hast du davor Angst?», fragte Phyllis, ganz Ehefrau.
    Trotz der häuslichen Schrecken des Frühjahrs – Skandal,
    mögliche Trennung – hatte sie Zeit gefunden, in ihrem
    großen Garten, bei dem Seerosenteich mit der wiederher-
    gestellten Brücke, in

    der Sonne

    zu l

    iegen, und ihre a
    N sen-
    spitze war rosa.
    «Nein», sagte er und schlüpfte locker und gelöst wie-
    der in die Rolle des Ehemanns, «bei E-O gibt es jüngere
    Leute für das Handfeste, das Kodieren und das Beseitigen
    von Fehlern – denen ist das wie angeboren, die wissen
    gar nicht, dass es eine Zeit vor FORTRAN und COBOL
    gab. Meine Aufgabe besteht eher darin zu träumen, ohne
    Grenzen zu träumen. Ich habe meine Theorien. Ich glau-
    be, Grafik-Programme Öffnen den Weg zu einem riesigen
    Markt. Wenn man eine Möglichkeit finden könnte, all die-
    se Zeilen-Befehle zu umgehen, die man lernen muss, und
    schlichte, leicht verständliche Bilder als Schnittstelle zu
    benutzen, dann
    n
    kö nte jeder sie benutzen. Dann könnte
    man Spiele haben.»
    «Brauchen Leute die wirklich», fragte Phyllis mit einem
    Blick über die Schulter, während sie aus dem Zimmer ging,
    «noch mehr Möglichkeiten, ihre Zeit zu verschwenden?»

    Die Dunhams hatten einen Familienanwalt, und eine Wei-
    le lang sprach Jock davon, Owen als Grund für eheliche
    Entfremdung zu belangen oder zu erreichen, dass die Ma-
    ckenzies die Stadt verließen, aber sie nahmen sich ihrer-
    seits einen Anwalt, und am Ende schien es das Vernünf-
    tigste, dass die Dunhams ihr verwinkeltes Haus mit der
    Veranda verkauften und näher nach New York zogen, nach
    Norwalk oder Wilton, wo es bessere Schulen für die Kinder
    gäbe und wo Jock näher an dem Ort wäre, wo das Geld der

    216
    Dunhams beim Lunch mit drei Martinis gemanagt wurde
    und wo Faye nur fünfzig Minuten von den Geschäften und
    Schaufenstern und Shows Manhattans entfernt war. Owen
    stellte sich vor, wie sie durch die Stadt streifte, die er fünf
    Jahre zuvor verlassen hatte, und wie sie dort glücklich im
    Geglitzer versank, und er empfand eine eifersüchtige Er-
    leichterung. Er würde sie immer lieben, sie war sein ein-
    ziger Ausflug ins Traumland sexuellen Glücks, aber es war
    nicht praktisch gewesen, und es hinterließ einen metalli-
    schen Geschmack in seinem Mund, ein leichtes Gefühl
    der Beklemmung: Er wusste, er war in das Leben anderer
    hineingetreten, hatte sie aus der Bahn geworfen und et-
    was so Ernsthaftes verursacht wie einen Umzug und einen
    Schulwechsel füt die beiden verwirrten, zarten Kinder der
    Dunhams. Als er Phyllis geheiratet hatte, war das unter
    Aufsicht Erwachsener geschehen, und als er seine Kinder
    zeugte – ein grober Eingriff in die Statistik der Welt –, war
    das unter Phyllis’ Aufsicht geschehen. Aber Faye zu ficken
    war seine Idee gewesen, oder vielleicht ihre, die er aber
    bereitwillig zu seiner gemacht hatte, allein mit ihr unter
    dem Viereck des Himmels, mit den Krähen n
    u

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