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Landpartie mit drei Damen

Landpartie mit drei Damen

Titel: Landpartie mit drei Damen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Mitford
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leiden.«
    »Es ist aber so«, sagte Poppy trotzig. »Ich wäre überglücklich, wenn ich einen hätte.«
    »Nicht zu fassen, diese Frauen.«
    »Aber du liebst mich trotzdem, nicht wahr, Darling?«
    »Natürlich. Aber ich würde dich noch viel mehr lieben, wenn du mir intellektuell ebenbürtig wärst.«
    »Ich sag dir schon die ganze Zeit, du solltest Marge heiraten. Sie spricht vier Sprachen.«
    »Und ich sag dir die ganze Zeit, dass mir das gut gefallen würde, aber du bist so träge, du unternimmst überhaupt nichts, um das für mich einzufädeln.«
    »Zu spät. Sie hat sich schon in Mr Wilkins verguckt – sie ist völlig hin und weg. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie verknallt sie ist.«
    »Mehr als du in mich?«
    »Viel mehr. Weißt du, sie war noch nie wirklich verliebt, und deswegen findet sie ihn perfekt. Sie hat niemanden, mit dem sie ihn vergleichen könnte.«
    »Ich muss schon sagen, sie hat sich sehr verändert. Sie behandelt mich äußerst höflich und reißt mir nicht jedes Mal den Kopf ab, wenn ich den Mund aufmache. Die Liebe ist wirklich ein seltsames Ding, irgendwie. Und was wird Marge nun machen?«
    »Ich glaube, sie hat Osborne geschrieben und ihm mitgeteilt, dass sie die Verlobung definitiv auflösen will – sie hatte ihn ja schon immer an der kurzen Leine. Schau mal, dieses weiße Häuschen, hätte nichts dagegen, dort zu wohnen, was meinst du?«
    »Und welche Absichten verfolgt sie in Bezug auf Mr Wilkins?«
    »Absolut ehrenwerte. Sie hat beschlossen, zwei Wochen zu warten und ihm dann einen Antrag zu machen, wenn er bis dahin nichts unternommen hat. Ich bin sicher, dass er nichts unternimmt, er ist offensichtlich ein Mann ohne Fantasie oder Initiative.«
    »Das Mädchen hat ja einen großen Hang zur Horizontalen«, sagte Jasper versonnen. »Aber egal, ich würde sagen, Mr Wilkins darf sich glücklich schätzen.«
    »O ja.«
    »Wie viel ist sie denn wert?«
    »Sie ist fabelhaft reich. Ich glaube, ihr Vater hat ihr drei Millionen hinterlassen.«
    »Ist ja grauenhaft«, sagte Jasper. »Das beweist nur, was für ein Nihilist ich bin, warum wäre ich sonst mit dem einzigen armen Mädchen weit und breit verlobt?«
    »Du bist nicht verlobt. Und außerdem gibt es noch Eugenia«, sagte Poppy.
    »Eugenia ist ein anständiges Mädchen, aber in Liebe entbrannt bin ich zu dir, Darling Miss Smith.«
    »Schön«, sagte Poppy, rutschte zu ihm hinüber und legte ihm den Arm um die Taille. »Hey, was ist denn das für eine Beule in deiner Tasche?«
    »Da wir vermutlich nichts von dem alten Herrn bekommen werden, dachte ich mir, wir sollten diesen Besuch zu Geld machen, sobald sich eine Gelegenheit bietet. Ich kenne jemanden beim Evening Banner, der mir für ein Foto von Großvater fünfzig Pfund geboten hat – sie haben nur eines, das vor siebzig Jahren in seinen Fauntleroys aufgenommen wurde, und da er wohl bald das Zeitliche segnen wird, brauchen sie für den Nachruf ein aktuelleres. Also habe ich diese Kodak mitgenommen (die in Peersmont streng verboten ist). Ich habe die Kamera bei meinem ersten Besuch bei Mrs Lace gefunden und dachte, sie könnte mir vielleicht mal gute Dienste leisten.«
    In Peersmont Village hielten sie vor einem Pub und nahmen einen Lunch ein, den Poppy später als ganz ordentlich, im Grunde aber ungenießbar bezeichnen sollte. Sie ließen sich dabei so übermäßig viel Zeit, dass es schon nach vier war, als sie in Richtung Irrenanstalt weiterfuhren. Sie passierten eine strenge viktorianischmittelalterliche Toreinfahrt, die zu beiden Seiten von einer wuchtigen schwarzen Mauer eingefasst wurde, auf der eine doppelte Stacheldrahtrolle verlief. Düstere Koniferen bedeckten das Gelände, und mittendrin tauchten plötzlich die Houses of Parliament mit ihren Türmchen auf, ein eigentümlich irritierender Anblick in dieser ländlichen Umgebung. Der Chauffeur fuhr bis zum Hauptportal vor, wo die Wagentür sofort von einem Polizisten aufgerissen wurde, der sich nach dem Zweck ihres Besuchs erkundigte.
    »Der Herzog von Driburgh«, sagte Jasper lässig.
    »Ich glaube, er ist gerade im Parlament«, sagte der Polizist. »Würden Sie mir bitte folgen? Ich werde dem Kurator melden, dass Sie da sind. Ihr Name, bitte?«
    Er führte sie über den Innenhof zum House of Commons, das sich als Wohntrakt der Anstalt herausstellte. Der Kurator saß in einem kleinen Zimmer mit vielen Holzschnitten an der Wand und begrüßte sie freundlich. Er war ein liebenswürdiger junger Mann.
    »Der Herzog

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