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Landy, Derek - Tanith Low - Die ruchlosen Sieben

Landy, Derek - Tanith Low - Die ruchlosen Sieben

Titel: Landy, Derek - Tanith Low - Die ruchlosen Sieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Derek Landy
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schon eine leichte Brise sie einfach umpusten. Der äußere Anschein täuschte natürlich. Vex hatte die kleine Brünette mit dem herzförmigen Gesicht auf dem Schlachtfeld erlebt. Deshalb hatte er sie in die Mannschaft aufgenommen.
    Weshalb Vex Wilhelm Schreier rekrutiert hatte, blieb weitgehend im Dunkeln. Selbst für ihn. Er beobachtete den jungen Mann, der abseits von den anderen saß, nervös an einer Flasche aromatisiertem Wasser nuckelte, etwas davon auf sein Hemd schüttete und ein bestürztes Gesicht machte.
    Groß, schlaksig und blass und mit schwarzem Haar, das wie eine tote Krähe auf seinem Kopf hockte, gehörte Wilhelm nicht zu den Personen, die auf den ersten Blick beeindruckten. Doch im Unterschied zu anderen Menschen, die bei der ersten Begegnung keinen besonderen Eindruck hinterließen, beeindruckte Wilhelm auch nach längerer Zeit nicht. Im Gegenteil. Wenn so etwas überhaupt möglich war, beeindruckte er im Lauf der Zeit immer noch weniger. Was an sich schon wieder beeindruckend war.
    Dennoch war er von Nutzen. Davon abgesehen, dass er die Sprache der Magie leidlich beherrschte, hatte Wilhelm immer noch jede Menge Kontakte zum deutschen Sanktuarium. Er war dort Assistent der Verwaltung, bevor er rausflog, weil er nicht besonders gut war. Bis jetzt hatte er ihnen die Behörden jedoch erfolgreich vom Hals gehalten. Vex’ kleine Gruppe mochte aus Zauberern von überall auf der Welt zusammengewürfelt sein, doch die Mission, auf die sie sich hier begaben, war ganz und gar inoffiziell.
    Gracious O’Callahan blickte vom Cockpit nach hinten. Er war nicht unbedingt der größte Gentleman, dem Vex je begegnet war, machte seine mangelnde Größe jedoch durch eine coole Frisur und eine gnadenlos optimistische Sicht der Dinge wett.
    „Wo ist der Idiot nur abgeblieben?“, fragte er. „Wenn wir nicht bald abheben, merkt noch jemand, dass wir das Flugzeug gestohlen haben.“
    Aurora unterbrach ihre Unterhaltung mit Schreck Jones und runzelte die Stirn. „Gestohlen? Wir sitzen in einem gestohlenen Flugzeug?“
    „Nicht direkt gestohlen“, widersprach Donegan Bane vom Sitz des Kopiloten aus.
    „Fast gestohlen“, korrigierte sich Gracious.
    „Halb gestohlen“, meinte Donegan.
    „Quasi gestohlen“, ergänzte Gracious.
    Auroras Stirn blieb gerunzelt. „Ist es jetzt gestohlen oder nicht?“
    Donegan und Gracious zögerten.
    „Gestohlen“, kam es dann von beiden wie aus einem Mund.
    Aurora sackte in sich zusammen. „Warum läuft es, wenn ich mit euch beiden zusammen bin, immer darauf hinaus, dass wir irgendetwas Großes stehlen?“
    „Wir geben es immer zurück“, verteidigte sich Donegan etwas lahm. „Vielleicht nicht immer an einem Stück und auch nicht unbedingt an die richtige Person, aber wir geben es zurück. Deshalb kann man es nicht stehlen nennen, höchstens borgen.“
    Gracious schaute ihn an. „Ein bisschen stehlen ist es schon.“
    „Jeder, der einen Privat-Jet einfach so herumstehen lässt, verdient es, dass er ihm gestohlen wird.“
    „Er stand nicht einfach so herum. Er war fest verschlossen. Es hat eine Stunde gedauert, bis wir das Alarmsystem geknackt hatten und einsteigen konnten.“
    „Du bist nicht gerade hilfreich.“
    Donegan Bane und Gracious O’Callahan – die Monsterjäger. Abenteurer, Erfinder, das Autoren-Duo von Monsterjagd für Anfänger sowie den Folgebänden Monsterjagd für Anfänger ist wahrscheinlich nicht zu empfehlen und Im Ernst, Kumpel, hör auf, Monster zu jagen. Vex hatte den kleinen stämmigen Iren und den großen dürren Engländer kennengelernt, als er Anfang des 19. Jahrhunderts einen Vampir quer durch Hongkong verfolgt hatte. Sie hatten ihm das Leben gerettet, er hatte ihnen das Leben gerettet, und dem Vampir hatten sie ein menschenwürdiges Ende bereitet, indem sie einen Zug über seinen Kopf rollen ließen. Seither waren sie alle dicke Freunde. Mit Ausnahme des Vampirs.
    Gracious schaute hinaus auf die Rollbahn. „Er kommt“, meldete er. „Gemächlich wie immer.“
    Vex drehte sich um und sah seinen Freund das Flugzeug besteigen. Saracen Rue hatte etwas zugenommen, seit er ihn das letzte Mal gesehen hatte, doch ansonsten wirkte er fit und gesund. Er war nicht ganz so groß wie Vex, aber dem Glitzern in seinen Augen und seinem Lächeln konnte anscheinend keine Frau widerstehen.
    Auch auf Vex’ Gesicht breitete sich ein Lächeln aus, als sie sich die Hände schüttelten und auf die Schulter klopften. „Du kommst spät.“
    „Ging nicht

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