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Landy, Derek - Tanith Low - Die ruchlosen Sieben

Landy, Derek - Tanith Low - Die ruchlosen Sieben

Titel: Landy, Derek - Tanith Low - Die ruchlosen Sieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Derek Landy
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plötzlich verdächtig? Okay, ich hab den Mann nicht unbedingt gemocht. Ich hab ihn für einen Betrüger und Scharlatan und für keinen guten Hellseher gehalten. Aber umgebracht hab ich ihn nicht. Außerdem habe ich ein Alibi. Wahrscheinlich. Wann ist er gestorben?“
    „An Halloween.“
    „Dann habe ich kein Alibi“, erwiderte Schreck Jones niedergeschlagen.
    „Wie?“, ließ sich Wilhelm von seinem Sitz beim Ausstieg vernehmen. „Er ist letztes Jahr gestorben, und du hast uns nichts gesagt? Wir hätten alle Zielscheiben sein können.“
    „Zum einen“, begann Vex, „ist er nicht sicher, dass sein Mord überhaupt etwas mit dieser Mission zu tun hatte. Nach dem, was ich nach Jerrys Tod über ihn gehört habe, hat er sich ständig Feinde gemacht. Im letzten Jahr hat er für ein paar sehr mächtige und sehr gefährliche Individuen eine Reihe von Vorhersagen getroffen, von denen sich ganz genau keine einzige erfüllt hat. Statistisch gesehen ist das kaum zu schaffen. Zum anderen hattest du im letzten Jahr mit dem allem nichts zu tun, Wilhelm. Selbst wenn ein Todeskommando auf uns angesetzt gewesen wäre, hätten sie dich nicht angerührt.“
    „Ich will hier nur noch einmal festhalten, dass ich Jerry Ordain nicht umgebracht habe“, meldete sich Schreck Jones.
    „Ich auch nicht“, bedauerte Aurora, „obwohl ich es gern getan hätte.“
    „Falls seine Ermordung doch in irgendeinem Zusammenhang mit dieser Mission stand, was hat das dann zu bedeuten?“, fragte Saracen.
    „Es bedeutet, dass da draußen jemand herumrennt, der nicht will, dass wir die Göttermörder in die Hände bekommen“, erläuterte Vex. „Falls dem so ist, werden wir dem- oder denjenigen in den nächsten Tagen zweifellos über den Weg laufen.“
    „Oh Gott“, stöhnte Wilhelm.
    Aurora drehte sich zu ihm um. „Entschuldigung, ich glaube, man hat uns noch nicht vorgestellt.“
    „Meine Schuld“, sagte Vex. „Aurora Jane, das ist Wilhelm Schreier. Wilhelm, das sind Aurora und die anderen.“
    „Hi, Wilhelm.“ Aurora lächelte ihm zu. „Nur damit ich Bescheid weiß – hast du vor, dich während der gesamten Mission permanent zu beklagen, oder berappelst du dich im Lauf der nächsten Stunden irgendwann?“
    Wilhelm wurde noch ein wenig blasser und presste sich so fest in seinen Sitz, dass es aussah, als wollte er in der Lehne versinken.
    „Wilhelm ist in Ordnung“, verteidigte ihn Vex. „Er hat vielleicht nicht so viel Erfahrung wie wir anderen, doch was ihm an Kampftechnik fehlt, macht er mehr als wett mit … Jedenfalls: Willkommen an Bord, Wilhelm. Unser erster Stopp ist Deutschland. Morgen Abend greifen wir uns den Dolch.“
    „Warum nicht heute Abend?“, fragte Schreck Jones.
    „Heute Abend gibt Johann Stark eine Party zur Eröffnung seiner Ausstellung. Die Sicherheitsvorkehrungen werden verstärkt, und das Haus ist voller Gäste. Nur wer sehr dumm oder sehr leichtsinnig ist, würde den Dolch heute Abend stehlen.“

NEUN
     
     
    Die Dunkelheit bekam Risse, Licht drang herein, und dann trat Tanith aus der Wand in Johann Starks Haus. Im Zimmer nebenan spielte eine Vier-Mann-Band. Jede Menge Geplauder, durchsetzt mit leisem Lachen. Keine Alarmanlage, keine Schreie. So weit, so gut.
    „Ich könnte mir den Dolch direkt holen“, erbot sich Sanguin leise. „Warum zum Teufel nicht? Wenn ich schon hier bin. Ich erspare dir das Theaterspielen.“
    Tanith öffnete den Reißverschluss ihres Overalls und ließ ihn auf den Boden fallen. Sie trat heraus und schlüpfte in High Heels, während sie den schmalen Henkel ihrer Handtasche auf ihrer Schulter zurechtrückte. Ihr Kleid war rot und eng und ihr Haar braun und glatt. Sie betrachtete sich kurz in einem Spiegel, und ihr gefiel, was sie sah.
    „Starks Sicherheitssystem würde jeden Ripper in der Gegend auf den Plan rufen“, erklärte sie ihm. „Das willst du doch nicht, oder? Mir passiert schon nichts. Ich mische mich unter die Gäste, ich bin charmant, ich schnappe mir den Dolch und ersetze ihn durch die Fälschung. Du wartest hier und nimmst mich anschließend wieder mit.“
    „Sprichst du überhaupt Deutsch?“, fragte er. Er hob ihren Overall auf und achtete darauf, dass kein Stäubchen an ihr Kleid kam.
    „Ein paar Worte.“
    „Auch solche, die keine Schimpfwörter sind?“
    „Nein. Vertrau mir, ja? Sehe ich gut aus?“
    „Du siehst immer gut aus. Ein Kuss als Glücksbringer?“
    „Du willst doch mein Make-up nicht verschmieren.“ Sie setzte ein unbekümmertes

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