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Landy, Derek - Tanith Low - Die ruchlosen Sieben

Landy, Derek - Tanith Low - Die ruchlosen Sieben

Titel: Landy, Derek - Tanith Low - Die ruchlosen Sieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Derek Landy
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bekannte sie. „Und jetzt, da ich endlich die Chance hätte, es zu erfahren, stelle ich fest, dass es mich nicht mehr interessiert. Du bist hier, um einen Mann umzubringen. Ich bin hier, um es zu verhindern.“
    Avaunt lachte. „Du? Was kannst du schon ausrichten? Willst du ein paarmal die Wand hoch- und runterrennen, in der Hoffnung, dass mir schwindelig wird und ich in Ohnmacht falle?“
    „Du könntest auch einfach wieder verschwinden.“
    „Ich bin ein Messer in der Dunkelheit. Ich verschwinde nicht einfach. Warum kümmert es dich, wen ich umbringe? Was hat all das mit dir zu tun?“
    „Es ist jetzt mein Job“, antwortete Tanith. „Ich helfe Sanktuarien überall auf der Welt, bringe Kriminelle zur Strecke, bekämpfe Monster, solche Sachen. Ich rette Leute.“
    „Du bist eine Mörderin, du lächerliche Schlampe.“
    „Exmörderin“, korrigierte Tanith.
    „Und du bildest dir wirklich ein, du könntest mich aufhalten? Wenn es ums Kämpfen ging, war ich dir immer haushoch überlegen, Hochwohlgeboren. Du solltest ganz schnell die Fliege machen, bevor ich sauer werde.“
    „Das könnte ich“, gab Tanith zu, „aber da wir beide Schwerter haben, könnten wir doch auch auf Leben und Tod kämpfen. Was hältst du davon?“
    Avaunt grinste. „Du sprichst mir aus der Seele.“
    Sie griff blitzschnell an, und Tanith blockte ab und blockte noch einmal ab, wich zurück und blockte wieder ab. Avaunts Augen glänzten vor wilder Entschlossenheit, und ihre Lippen kräuselten sich hasserfüllt. Sie hatte natürlich recht. Avaunt war immer die Beste gewesen. Da unten in Kälte und Dunkelheit hatte ihr Übungsschwert oft Taniths Finger getroffen, den Arm, den Kopf. Sie hatte etwas, das Tanith immer gefehlt hatte – eine wilde Aggressivität, den unbedingten Willen, Schmerzen zuzufügen. Doch an diesem Abend schwang Avaunt kein Übungsschwert, und wenn Tanith überleben wollte, musste ihr etwas gelingen, das ihr noch nie zuvor gelungen war – sie musste sie besiegen.
    Tanith sprang über einen niedrig angesetzten Hieb und drehte ihren Körper so, dass ihre Füße Halt an der Wand fanden, als sie selbst angriff. Avaunt kam aus dem Gleichgewicht und fluchte. Sie schwankte. Tanith ging an der Wand entlang, ihr Schwert traf auf das von Avaunt. Sie machte beständig Druck, drängte Avaunt zurück. Dann griff Avaunt wieder an, und Tanith schlug einen Salto, sodass sie jetzt an der Decke hing und Avaunt unter ihr durchging. Ihr Schwert schlug eine Wunde in Avaunts Schulter, und Avaunt fauchte. Um ihre Hände knisterte Energie, doch sie brauchte beide, um das Schwert festzuhalten.
    Gerade als Avaunt ihre kopfunter an der Decke hängende Gegnerin einzuschätzen lernte, sprang Tanith auf den Boden, wirbelte herum und brachte Avaunt einen langen Schnitt am Oberschenkel bei. Avaunt humpelte ein paar Schritte zurück, und Tanith nutzte ihren Vorteil. Avaunts Deckung wurde schwächer. Wenn sie abblockte, konnte Tanith ihr Schwert mit ihrer unwahrscheinlichen Kraft einfach beiseiteschieben. Es war alles so einfach. Es war so unglaublich einfach.
    Ihre Waffen verhakten sich, und Avaunt machte irgendetwas, bewegte sich irgendwie. Tanith spürte einen Schlag gegen ihre Hüften, die Welt drehte sich, und sie lag mit leeren Händen auf dem Boden.
    Wo zum Teufel war ihr Schwert?
    Sie rollte seitwärts, um Avaunts Klinge auszuweichen, machte eine Rolle rückwärts und kam in Kauerstellung wieder auf die Beine. Dann sprang sie Avaunt an, und sie rangen miteinander und teilten Kopfstöße aus. Avaunts Griff lockerte sich, und Tanith entriss ihr das Schwert, drehte sich, und in dem Moment krachte ein Ellbogen in ihren Kiefer.
    Tanith kippte nach hinten und blieb auf dem Teppich liegen. Ein verschwommenes Bild wurde schärfer. Avaunt, die mit knisternder Energie in der Hand über ihr stand.
    Die Tür hinter ihr ging auf, und die Zielperson, ein Mann mit Glatze und breiten Schultern, kam heraus. Avaunt wirbelte herum und feuerte einen Energiestrahl ab, dem er mit einer Drehung des Körpers auswich. Die Energie brannte über seiner rechten Schulter einen schwarzen Fleck in die Wand, doch er blieb vollkommen ruhig, wirkte sogar fast gelangweilt.
    Avaunt packte ihr Schwert, sprang und zielte dabei auf seinen Hals. Der Glatzköpfige schloss die Hand um die Klinge.
    Avaunt erstarrte, und Tanith riss die Augen auf. Das Schwert hätte seine Hand glatt durchtrennen müssen, doch die Klinge stand in der Luft, als sei sie in einen Baumstamm gefahren. Und

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