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Landy, Derek - Tanith Low - Die ruchlosen Sieben

Landy, Derek - Tanith Low - Die ruchlosen Sieben

Titel: Landy, Derek - Tanith Low - Die ruchlosen Sieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Derek Landy
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frei!“, verlangte eine Gefangene.
    Moribund drehte sich zu den Käfigen um. „Das werde ich nicht tun.“
    „Was redest du da?“, fragte die Frau empört. „Das war unser Plan!“
    „Es war mein Plan“, korrigierte Moribund sie.
    „Aber ohne uns hätte er nicht funktioniert!“
    „Und dafür bin ich euch auch dankbar. Aber ihr seid allesamt Killer. Ihr habt allesamt Unschuldigen das Leben genommen, bevor man euch in diese Käfige gesteckt hat. Und würde ich euch befreien, würdet ihr viele weitere Leben auslöschen. Nein, ihr bleibt, wo ihr seid.“
    Sie brüllten, verfluchten ihn und spuckten Gift und Galle. Tanith versuchte, sich aufzusetzen, doch Moribund legte ihr eine Hand auf die Schulter. „Spar dir deine Kräfte“, riet er.
    „Ich werde dich aufhalten …“
    „Weshalb willst du das tun?“
    Sie biss die Zähne zusammen. „Ich habe dich freigelassen …“
    „Du konntest nicht anders. Wer bist du? Wie heißt du?“
    Tanith sank wieder nach hinten. Es kostete ihre ganze Kraft, nur die Augen offen zu halten. „Tanith Low“, antwortete sie.
    Moribund nickte. „Tanith Low. Wenn die Kräfte eines Zauberers gebunden sind, verliert er sie deshalb nicht – er hat nur keinen Zugriff auf sie. Doch winzige Spuren von Magie stehen uns immer noch zur Verfügung. Einer allein kann damit nichts ausrichten, aber wenn die Kräfte anderer dazukommen, können sie eine einzige Sache vollbringen – sie können einem arglosen Gehirn einen einfachen Befehl eingeben. Mit deiner Verletzung warst du der perfekte Kandidat für ein solches Experiment. Man kann dir keinen Vorwurf machen, weil du mich befreit hast, Tanith.“
    „Ich kann dich nicht gehen lassen … Du bist ein Killer wie sie …“
    Moribund warf den brüllenden Gefangenen einen Blick zu. „Ich war schlimmer“, bekannte er. „Früher war ich die schlimmste Person in diesem Raum. Aber ich bin nicht mehr der Mann, der ich einmal war. Ich habe mich geändert. Ich erwarte nicht, dass du mir glaubst. Ich an deiner Stelle würde es nicht tun. Aber es stimmt, und jetzt habe ich das Böse aus mehreren Lebenszeiten wiedergutzumachen. Heute fange ich damit an.“
    Er lehnte sie gegen die Wand, wodurch der Schmerz ein klein wenig nachließ. „Sobald ich in sicherer Entfernung vom Sanktuarium bin, schicke ich Hilfe“, versprach er. „Wenn dich bis dahin noch niemand gefunden hat, sorge ich dafür, dass ein Arzt kommt. Du wirst leben, Tanith Low.“
    „Und was hindert sie daran, mich dazu zu bringen … dass ich noch weitere Käfige öffne?“
    „Sobald du weißt, was sie vorhaben, funktioniert es nicht mehr.“ Er erhob sich. „Ich muss gehen.“
    „Ich werde dich finden“, drohte sie.
    Er lächelte auf sie herab. „Nein, das wirst du nicht. Aber ich werde dich finden. Ich schulde dir einen Gefallen, und ich bezahle meine Schulden.“

ZWEIUNDZWANZIG
     
     
    Bane und O’Callahan brachten den Gulfstream-V-Jet zu dem Hangar zurück, aus dem sie ihn gestohlen hatten. Er war so gut wie neu, wenn man die Einschusslöcher und die Beschädigungen durch die Rakete nicht berücksichtigte. Vex borgte sich ungefragt einen Wagen aus, und sie fuhren nach London hinein. Bei Tagesanbruch stocherte ein Arzt namens Braddock mit einem Kugelschreiber in Vex’ Bein herum. „Sie wurden angeschossen“, stellte er fest.
    Vex nickte. „Wir sind wohl bei einem Fachmann gelandet.“
    „Ihr habt nur gesagt, dass sie angeschossen wurde.“ Braddock wies mit dem Kinn auf Aurora, die auf dem Bett saß. „Ihr habt von einer Person mit einer Schusswunde gesprochen, nicht von zwei. Definitiv keine zwei. Niemand hat gesagt, dass Sie auch angeschossen wurden. Das ist höchst unprofessionell. Ich hätte nicht übel Lust, zu gehen und Sie mit Ihrer Verletzung alleinzulassen.“
    „Sie haben Aurora wieder hingekriegt“, meinte Vex.
    „Ja, das hat er.“ Aurora tippte sich an die Seite. „Es sticht noch ein bisschen, ist sonst aber so gut wie neu.“
    „Sie hat Glück gehabt“, erklärte Braddock. „Die Kugel ist direkt durchgegangen, ohne irgendwelche lebenswichtigen Organe zu verletzen.“
    „Wurden bei mir irgendwelche lebenswichtigen Organe getroffen?“, fragte Vex. „Habe ich überhaupt lebenswichtige Organe in meinem Bein?“
    Braddock verschränkte die Arme. „Sie haben mir nicht gesagt, dass zwei Leute meine Hilfe brauchen.“
    „Ich dachte mir, dass Sie das vielleicht abschreckt. Schließlich weiß ich, wie ungern Sie manchmal Ihr Haus verlassen.“
    „Wir

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