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Lange Zähne

Lange Zähne

Titel: Lange Zähne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Moore
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Schlafen
dran.«
    Cavuto sah auf seine Uhr.
»Stimmt.«
    Sie beobachteten eine Weile
schweigend das Fenster. Schatten bewegten sich im Loft. Zu viele Schatten.
    »Da oben ist noch jemand«, sagt
Rivera.
    Cavuto spähte auf die Schatten und
griff sich ein Fernglas vom Sitz. »Sieht aus wie 'ne Frau.« Eine Gestalt ging
am Fenster vorbei. »Eine Rothaarige mit einer richtigen Mähne.«
    Tommy trank einen Schluck von
seinem Kaffee und seufzte. »Ich weiß noch nicht einmal, wo ich anfangen soll.
Die Stadt ist groß, und ich kenne mich noch immer nicht sonderlich gut aus.«
    »Nun, wir können auch einfach hier
darauf warten, daß er kommt und uns umbringt.« Jody sah auf Tommys Becher,
beobachtete die Hitzewellen, die vom Kaffee aufstiegen. »Gott, was würde ich
für einen Kaffee geben!«
    »Kannst du nicht einfach
herumlaufen, bis du etwas spürst? Lestat kann ...«
    »Fang nicht wieder damit an!«
    »Tut mir leid.« Er trank einen
weiteren Schluck. »Vielleicht können wir die Hilfe der Tiere einholen. Sie
werden Simon rächen wollen. Darf ich es ihnen erzählen? «
    »Warum nicht? Die Jungs schmeißen
gerade soviel Drogen ein, daß sie dir vielleicht glauben könnten. Außerdem bin
ich sicher, daß es heute morgen in der Zeitung gestanden hat.«
    »Ja, da bin ich auch sicher.« Er
stellte seinen Becher ab, runzelte die Stirn und sah Jody an. »Woher wußtest du
das mit Simon?«
    Jody wandte den Blick ab. »Ich war
im Leichenschauhaus, als sie ihn hereingebracht haben.«
    »Du hast ihn gesehen?«
    »Ich hab die Cops reden hören. Ich
habe mich in der ganzen Aufregung, als sie den toten Perversen fanden,
verdrückt.«
    »Oh«, sagte Tommy, etwas
verunsichert.
    Sie griff nach seiner Hand. »Du
solltest jetzt besser gehen. Ich werde ein Taxi bestellen.«
    »Sie haben alles Geld
mitgenommen«, erklärte Tommy. »Ich hab noch ein bißchen.« Sie reichte ihm zwei
Einhundertdollarnoten.
    Tommy zog die Augenbrauen hoch.
»Ein bißchen?«
    Jody grinste. »Sei vorsichtig.
Halt dich in der Nähe von Leuten auf, bis es hell wird. Steig nicht aus dem
Taxi aus, wenn nicht eine Menge Leute drum herum stehen. Ich bin sicher, er
legt keinen Wert auf Zeugen.«
    »In Ordnung.«
    »Und ruf mich an, wenn irgend etwas
passiert. Versuch, morgen bei Sonnenuntergang hier zu sein, aber falls du es
nicht schaffen solltest, ruf an und hinterlaß mir eine Nachricht, wo du bist.«
    »Damit du mich beschützen kannst?«
    »Damit ich versuchen kann,
dich zu beschützen.« »Warum kommst du nicht mit?«
    »Weil auf der anderen Straßenseite
zwei Cops sitzen und das Loft beobachten. Ich habe sie vom Fenster aus gesehen.
Ich denke nicht, daß sie mich sehen sollten.«
    »Aber in der Gasse ist es dunkel.«
    »Genau.«
    Tommy nahm sie in die Arme. »Das ist
so cool. Wenn ich zurückkomme, wirst du mir dann wieder nackt vom Deckenbalken
hängend was vorlesen?«
    »Klar.«
    »Schmutzige Limericks?« »Was immer
du willst.« »Das ist so cool.«
    Fünf Minuten später stand Tommy am
Fuß der Treppe und hielt die Feuertür gerade so weit geöffnet, daß er sehen
konnte, wenn sein Taxi kam. Als das blauweiße DeSotoTaxi vorfuhr, zog Tommy die
Feuertür auf. In dem Moment schoß ein behaarter schwarzweißer Komet an ihm
vorbei.
    »Bummer! Bleib stehen!« rief der
Kaiser.
    Der kleine Hund sprang kläffend
und scheppernd die Stufen hinauf. Sein Tortenbodenform-Helm hing verkehrt herum
am Kinnriemen und schlug bei jedem Schritt gegen die Stufenkanten. Oben
angekommen, begann er einen springenden, bellenden, kratzenden Angriff auf die
Tür.
    Tommy lehnte an der Wand und hielt
sich die Brust. Gut, dachte er, ein Herzinfarkt wird die Mordpläne des Vampirs
mächtig durchkreuzen.
    »Vergib ihm«, sagte der Kaiser.
»Das macht er jedesmal, wenn wir an deinem Domizil vorbeikommen.« Dann, an
Lazarus gewandt: »Würdest du bitte unseren Waffenbruder holen?« Der Golden
Retriever sprang die Stufen hinauf und schnappte Bummer mitten in einem Sprung
aus der Luft, dann trug er den strampelnden und knurrenden Terrier am Nacken
zurück.
    Der Kaiser nahm Lazarus seine
widerspenstige Last ab und stopfte den kleinen Soldaten in die übergroße Tasche
seines Mantels. Er knöpfte die Tasche zu und lächelte Tommy an. »Treue und
Tapferkeit in einer praktischen wiederverschließbaren Verpackung.«
    Tommy lachte, mehr nervös denn
amüsiert. »Was machen Sie denn hier, Euer Hoheit?«
    »Nun, ich suche nach dir, mein
Sohn. Die Behörden haben sich bezüglich des Ungeheuers nach dir

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