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Lanze und Rose

Lanze und Rose

Titel: Lanze und Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonia Marmen
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aufhalten, allein spazieren zu gehen, na, dann kann er nicht besonders helle sein. Dürfte nicht allzu schwierig sein, ihn außer Gefecht zu setzen. Führt die Pferde, die ihr bei euch habt, in den Wald, und ich kümmere mich um diesen Dummkopf.«

    Einige Minuten später gesellte sich Allan im Schutz der Bäume zu den beiden Brüdern, den Soldaten, der um sich trat und schlug, im Schwitzkasten. Er stieß ihn ins Farnkraut, vor Duncan hin, der seinen Dolch gezogen hatte und ihn jetzt an die Kehle des Fremden setzte, um ihn zu bändigen.
    »Nicht nötig, dieser Idiot ist nicht einmal bewaffnet! Ich frage mich wirklich, worauf Gordon wartet, um die Stadt anzugreifen!«
    Duncan zog vorsichtig seine Klinge zurück und gab den Soldaten frei. Der Mann versuchte aufzustehen, aber Allan baute sich vor ihm auf und stieß ihn mit einem Fußtritt in den Magen auf den Boden zurück. Der Gefangene stöhnte vor Schmerz auf, krümmte sich zusammen und fiel wieder auf die Knie.
    »Diese Idioten von Sassanachs rekrutieren ja nicht einmal Männer für ihre Armeen! Der hier ist ja so zart wie ein Mädchen. Wird wohl noch ganz jung sein.«
    Der Soldat sah zu Boden und rang rasselnd nach Luft. Allan packte mit der Faust seine zerzauste Mähne, riss ihm den Kopf nach hinten und sah ihm in die Augen.
    »Ja … Nicht übel«, bemerkte er ironisch. »Ich kenne da einige, die sich ein Vergnügen daraus machen würden, auf ihre Art mit seinem Hintern zu verfahren …«
    Der junge Soldat stieß einen Schrei aus und befreite sich mit einer Kraft, die durch seine Wut vervielfacht wurde, aus Allans Griff. Letzterer brach in ein gemeines Gelächter aus. Unauffällig streckte der junge Bursche die rechte Hand nach seinem Stiefel aus, doch Duncan kam ihm zuvor. Er sah die Klinge eines Dolches aufblitzen und trat nach dem Arm des Soldaten, der einen schrillen Schmerzensschrei ausstieß.
    »Mist, verdammter!«
    Der verletzte Gefangene ließ sich schwer auf den Boden fallen, rieb sich den Arm und stieß entsetzliche Flüche aus. Duncan erstarrte. Diese helle Stimme hatte er schon einmal gehört, aber er kam einfach nicht darauf, wo.
    »Du hast mir fast den Arm gebrochen, Bastard!«
    »Herrje!«, murmelte Duncan und riss verblüfft die Augen auf.

    Er trat zu dem Soldaten, packte ihn am Kragen seines Rocks und stieß ihn brutal an eine Stelle, an der das Mondlicht heller einfiel. Dann stand er wie vom Donner gerührt da.
    »Also, so etwas! Was zur Hölle hat die denn hier zu suchen?«
    »Sie ?«, fragte Allan und trat näher, um den Gefangenen noch einmal in Augenschein zu nehmen. »Himmelherrgott noch mal! Eine Frau?«
    »Lass mich los, Macdonald«, zischte sie und versuchte Duncan zwischen die Beine zu treten.
    »Was hast du vor, willst du ihn mir vielleicht in den Mund stopfen?«, lachte er höhnisch und sprang zur Seite, um dem Tritt auszuweichen. »Du musst zugeben, dass du wirklich nicht in der Position bist, so etwas zu tun, meine Schöne.«
    »Ach, fahr doch zur Hölle!«, kreischte sie und tastete auf der Suche nach ihrem Dolch auf dem Boden herum.
    »Aber, aber, was für eine Ausdrucksweise, Mistress Campbell«, gab Duncan immer noch lachend zurück und setzte ihr das Knie zwischen die Schulterblätter, damit sie sich nicht mehr bewegen konnte.
    »Wie denn? Du kennst diese Frau?«
    »Ob ich sie kenne? Sie ist die Tochter unseres verehrten Glenlyon.«
    Duncan legte die Hand auf die Waffe der jungen Frau und steckte sie in seinen Gürtel. Dann beugte er sich über sie und drehte sie auf den Rücken. Der wütende Blick, den sie ihm zuwarf, lähmte ihn fast. Er konnte die Farbe ihrer Augen nicht erkennen, doch sein Körper erinnerte sich sehr gut daran, welche Wirkung sie beim letzten Mal auf ihn ausgeübt hatte, und er erschauerte. Aber was in aller Welt hatte sie hier zu suchen?
    »Du kennst Glenlyons Tochter, Duncan?«, fragte Allan mit kalter Stimme. Er klang ungläubig und argwöhnisch zugleich.
    »Ich hatte das … Vergnügen, ihr bei unserem letzten Besuch dort zu begegnen, vor ungefähr einem Monat.«
    Allan, der sich vor Lachen ausschüttete, bückte sich nun ebenfalls über die Gefangene und streckte die Hand nach ihrem Gesicht aus, um sie genauer anzusehen. Doch ein Klacken von Zähnen ließ ihn in der Bewegung erstarren.

    »Oha, die kleine Schlampe! Die ist ja bissig wie ein alter Esel!«
    »Ja, und sie flucht wie ein Fuhrknecht; du machst dir wirklich keine Vorstellung«, fiel Duncan fröhlich ein.
    »Dann hat sie dich also damals

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