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Lanze und Rose

Lanze und Rose

Titel: Lanze und Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonia Marmen
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sich zu versichern, dass sie noch da waren. Als Rob das sah, schüttete er sich vor Lachen aus.
    »Der Bastard hat gejault wie ein abgestochenes Schwein. Ich versichere dir, dass ich selbst lieber sterben würde, als das zu erleben«, rief er genüsslich aus. »Mary Hellens Ehre jedenfalls ist gerächt. Danach allerdings musste ich mich erniedrigen und Braedalbane um Hilfe angehen, um einen Platz für meine Familie zu finden. Da er der geschworene Feind von Montrose ist, war es dem alten Breadalbane ein Vergnügen, ihn mir anzubieten.«
    Er sah zum Himmel auf, um festzustellen, wie spät es war.
    »Jetzt wird es nicht mehr lange dauern, bis James Mor und Coll zurückkehren. Sie haben sich die Ausrüstung ›geliehen‹, die wir brauchen.«
    Duncan hatte auf dem Loch, der sich vor ihnen erstreckte, das helle Aufleuchten eines Segels entdeckt.
    »Dort«, rief er aus und wies auf das Schiff, das am Horizont erschienen war.
    »Ein Kutter … Schmuggler, wenn mich nicht alles täuscht«, meinte Rob fröhlich.
    Er wartete noch ein Weilchen, und dann brach er richtig in Begeisterung aus.

    »Na so etwas! Das ist er wirklich, ich erkenne seine Galionsfigur. Das ist die Sweet Mary . Ah, Argyle macht also immer noch krumme Geschäfte mit Edgar Neish, dieser alten Kanaille! Vielleicht sollten wir uns für heute Nacht ein anderes Ziel vornehmen, Duncan. Die Sweet Mary müsste bis zum Bersten mit Waffen und Munition beladen sein, gar nicht zu reden von dem guten französischen Branntwein.«

    Langsam versank die Sonne hinter den Cruach-Bergen, der natürlichen Barriere zwischen den Lochs Awe und Fyne. Die majestätische Landschaft, die sie umgab, wurde von einem goldfarbenen Licht übergossen, das die strahlende Farbenpalette des Herbstlaubes aufleuchten ließ. Die Söhne von Robert Roy Macgregor waren erfolgreich von ihrer kleinen Expedition zurückgekehrt. Sie hatten drei Boote von der richtigen Größe sowie zwei Karren mitgebracht, die sie im Wald versteckt hatten. Die Männer hatten einen Angriffsplan entwickelt: Sie wollten sich gleichzeitig um beide Schiffe kümmern. Zwei Boote für die Holy Faith und eines für die Sweet Mary , die jetzt in der Nähe des ersten Schiffes Anker geworfen hatte und über eine geringere Tonnage verfügte. Der alte Seewolf Edgar Neish war mit einigen Männern von Bord seines kleinen Kutters gegangen. Vier Mitglieder der Mannschaft waren auf der Sweet Mary zurückgeblieben.
    Duncan stieg den Weg hinauf, den Marion einige Stunden früher eingeschlagen hatte. Er beschleunigte seinen Schritt, denn in den Hügeln, die sie umgaben, wurde es jetzt rasch dunkel. Er rief nach der jungen Frau, aber sie gab keine Antwort. Nur das Rauschen eines Wasserfalles war zu hören. Instinktiv wandte er sich dorthin.
    »Wo ist sie bloß geblieben?«
    Einen Moment lang huschte ihm der Gedanke durch den Kopf, sie könnte geflüchtet sein, und ihm brach der kalte Schweiß aus. Doch dann entdeckte er den scharlachroten Rock, der in der Nähe einer kleinen Lichtung an einem Baumast hing. Wahrscheinlich schlief sie noch.
    »Marion?«

    Er befand sich am Rand eines kleinen Teiches, in den sich der Wasserfall ergoss. Niemand da.
    »Marion?«, rief er, und erneut ergriff ihn Unruhe.
    Mit einem Mal teilte sich die Oberfläche des Teiches, und eine Gestalt erschien. Duncan flüchtete sich hinter ein dichtes Gebüsch aus jungen Kiefern, wobei er auf den Steinen ausglitt, und erstarrte dann vor Verblüffung angesichts des Schauspiels, das sich ihm bot.
    Marion wandte ihm den Rücken zu und wrang ihre schwere Haarmähne aus. Die weiße Haut ihres Körpers hob sich vor dem dunklen Wasser ab, das ihr bis zu den Hüften reichte. Mit einer anmutigen Bewegung drehte sie sich leicht zur Seite und enthüllte die ganze Pracht ihrer Nacktheit. Eine ban-dia 16 . Duncan schluckte schmerzhaft und vermochte den Blick nicht von diesem Alabasterkörper abzuwenden, der aus dem schwarzen Wasser aufgetaucht war. Sie darf mich hier nicht finden …
    Behutsam tat er einen Schritt rückwärts, dann einen weiteren und einen dritten. Dann stieß er gegen einen Baumstamm, an dem er sich festhielt, um nicht zu stürzen. Sein Atem ging in mühsamen Stößen, und er schimpfte lautlos vor sich hin. Was für ein bodenloser Leichtsinn, nackt zu baden, während die Macgregor-Bande sich in der Gegend herumtrieb! Jeder von ihnen hätte sie überraschen können. Ob sie nun die Cousine ihres Anführers war oder nicht, er war sich sicher, dass sie nicht gezögert

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