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Laqua - Der Fluch der schwarzen Gondel

Laqua - Der Fluch der schwarzen Gondel

Titel: Laqua - Der Fluch der schwarzen Gondel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: N Blazon
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von dem sich übrigens auch der Name Marco ableitet.«
    »Das war es also, wenn das Wasser sich aufbäumte!«, flüsterte Jan. »Der Doge hat diese Bestie herbeigerufen.«
    Kristina widerstand der Versuchung, über die Schulter zu schauen, aber trotzdem kribbelte ihr Nacken, wenn sie an das aufgewühlte Wasser von neulich dachte. Und jetzt bekam auch die Zeichnung auf der Schlangenkarte einen Sinn. Violetta hatte den Canal Grande als sich schlängelndes Ungeheuer dargestellt. »Wenn der Makaro wütend wird, bläst er seinen Hauch über die Lagune, und wir sehen ihn als Nebel«, erzählte Signor Pezzi weiter. »Aber niemals erhebt er sich aus den Fluten. Denn Venedig hat seine besonderen Drachentöter, die ihre Stadt beschützen.« Er lächelte und deutete auf den Gondelbug. »Die Gondolieri Venedigs! Ihre Ruder stechen ins Wasser wie die Lanze des heiligen Georg einst. Deshalb wagt sich der Makaro nicht an die Oberfläche.«
    Na, hoffentlich stimmte das.
    Sara lächelte von einem Ohr zum anderen. »Darüber müssen Sie mir mehr erzählen! Kommen Sie, wir trinken einen Kaffee in unserer Küche! Und ihr, Kinder, geht ruhig spielen. Cesare kann mir heute helfen.«
    Luca sah fassungslos zu, wie sein Vater den ferro hochhob und Sara ins Hotel folgte. »Kneif mich mal«, sagte er leise. »Ich bilde mir nämlich ein, dass deine Tante gerade eben einfach so ein jahrhundertealtes Kriegsbeil begraben hat!«
    »Wohl eher versenkt«, berichtigte Jan grinsend.

Reich der SpiegelWesen

    ES WAR SELTSAM , sich ganz frei in der Stadt bewegen zu können. Nun mussten sie nicht mehr ängstlich aufpassen, nicht zu nahe ans Wasser zu kommen. In der Zeitung war das Ende der Rattenplage verkündet worden. Es war, als hätte die Sturmflut die Tiere aus der Stadt gespült. Und auch keine der schwarzen Möwen ließ sich blicken. Die Donnole genossen ihre neue Freiheit und zerstreuten sich in der Stadt. Kristina und die anderen machten sich auf die Suche nach Violettas Geheimnissen. Sie begannen am Campo Santo Stefano.
    Auf Anhieb fanden sie die kreisrunden flachen Mulden der Theriak-Mörser in den Bodenplatten, doch der magische Geheimgang zur Ca’ d’Oro war verschwunden. Auch durch das Auge des Makaro war nichts zu sehen. Kristina versuchte sich an der Zeichnung eines Hipogryphen, der heute wie ein betrunkenes Gnu wirkte, aber es tat sich nichts.
    »Donno hat mal gesagt, die Gänge sind nicht immer offen«, überlegte Jan. Er studierte die Karte, die jetzt sicher in einer Plastikhülle verpackt war, und ließ das lila Glas darüberschweben.
    »Oh, schaut mal: Hier ist eine Schlange ohne Schwanz, dafür hat sie an jedem Ende zwei Köpfe. Und auf beiden steht eine Dreizehn. Hat Donno nicht etwas von der dreizehnten Stunde gesagt, als wir hier durch die Mauer gesprungen sind?«
    Luca drehte die Karte und kniff die Augen zusammen. »Schaut mal, alle Schlangenköpfe tragen Nummern, von eins bis vierundzwanzig.«
    »Wie die Stunden der astronomischen Uhr am Markusplatz?«
    Lucas Brauen zuckten nach oben. Er schlug sich an die Stirn und klopfte dem überraschten Jan anerkennend auf die Schulter. »Unser bester Detektiv hat gesprochen – natürlich, das bezieht sich auf Uhrzeiten, aber nach der alten Zeit! Als der Plan gezeichnet wurde, gab es hier in Venedig noch keine Uhr, die nur zwölf Stunden anzeigte. Man zählte vierundzwanzig, so zeigen es auch die alten venezianischen Uhren. Und Violetta hatte ihr eigenes System, die Stunden zu zählen. Die Zahlen auf den Schlangen geben an, wann sich ein Tor öffnet.« Vor Eifer leuchteten seine Augen wie vorhin bei seinem Vater. »Die Dreizehn bedeutet auf dieser Karte ein Uhr morgens. Aber warum zwei Schlangenköpfe mit derselben Zahl?«, überlegte Luca weiter.
    »Vielleicht heißt das, die Wege sind in beide Richtungen eine Stunde lang offen?«, vermutete Kristina. »Die anderen Schlangenwege sind eventuell Einbahnstraßen. Der Schlangenkranz im Hotel startet immer bei den Schwanzspitzen. Und offenbar kann man von dort jederzeit die Wege nehmen. Aber am Kopfende öffnet sich das Tor nur zu bestimmten Stunden.«
    »Noch ein Genie«, zog Luca sie auf. »Wie spät haben wir es?«
    Jan kramte das Handy hervor. »Zehn Uhr vormittags.«
    Jan suchte mit der Brosche auf der Karte und wurde fündig. »San Zanipolo. Wenn das alles stimmt, ist der Gang jetzt gerade offen.«
    »Klasse!« Luca lachte. »Dann müssen wir uns gar nicht in den Dogenpalast schmuggeln. Dort muss ich euch nämlich etwas

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