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Lara Adrian- 07- Gezeichnete des Schicksals

Lara Adrian- 07- Gezeichnete des Schicksals

Titel: Lara Adrian- 07- Gezeichnete des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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klar, mein Alter?“, fragte Brock, als er und
Kade aus dem Aufzug in den weißen Marmorkorridor traten, der die vielen Räume
des labyrinthartigen Hauptquartiers wie eine zentrale Arterie miteinander
verband. „Wenn das irgendwas mit deiner Familie zu Hause zu tun hätte, hätte
Lucas es schon gesagt. Was immer da oben passiert ist, mit deiner Familie ist
garantiert alles in Ordnung. Mach dir keine Sorgen, ja?“
    „Klar, kein Problem“, antwortete Kade, aber sein
Mund war auf Autopilot geschaltet.
    Er hatte die Siedlung seiner Familie in Alaska vor
etwa einem Jahr verlassen, um dem Orden in Boston beizutreten. Damals war er
ganz überstürzt abgereist, nachdem Nikolai ihn dringend einberufen hatte - ein
Ordenskrieger, den er vor Jahrzehnten kennengelernt hatte, als seine Reisen ihn
von der eisigen Tundra Alaskas in Nikos sibirische Heimat geführt hatten.
    Es gab Dinge, die Kade in Alaska unerledigt
gelassen hatte. Dinge, die ihn immer noch verfolgten - und das trotz all der
Zeit und Distanz, die ihn diese ganzen Monate ferngehalten hatte.
    Wenn zu Hause etwas passiert war und er nicht da
gewesen war, um einzugreifen .
. .
    Diesen Gedanken verbannte Kade mit allen Kräften
aus seinem Kopf, als er und Brock in einen Korridor einbogen, der zum
Techniklabor führte.
    Lucan, der dunkelhaarige Gen Eins, erwartete sie in
der voll verglasten Kommandozentrale des Hauptquartiers, zusammen mit Gideon,
dem zerzausten Technikgenie des Ordens. Er wirkte immer leicht abwesend, aber
das täuschte - das war der Mann, der für die ganze Technologie des Ordens
verantwortlich war. Die beiden standen zusammen vor einem Flachbildschirm. Eben
fuhr Lucan sich mit den Fingern über seinen grimmig angespannten Kiefer, als
die Glastür des Labors aufschwang, um Kade und Brock eintreten zu lassen.
    „Kam was raus bei der Spur in Roxbury?“, fragte er,
als die beiden Krieger den Raum betreten hatten.
    Kade gab ihm eine Kurzzusammenfassung darüber, was
sie aus dem Menschenhändler herausbekommen hatten, viel war es nicht. Aber als
Kade sprach, schweifte sein Blick unwillkürlich immer wieder zu dem Bildschirm
hinter Lucan. Als der riesenhafte Mann begann, im Raum auf und ab zu gehen -
wie er es immer tat, wenn er entweder angepisst oder tief in Gedanken versunken
war -, bekam Kade volle Sicht auf das Bild, das den Computerbildschirm
ausfüllte.
    Es war kein schöner Anblick.
    Ein verwackeltes Foto - oder vielleicht auch ein
Standbild aus einem Video - flimmerte in grellem Rot und Weiß über den ganzen
Monitor. Blut und Schnee. Ein brutales Morden in der eisigen Wildnis Alaskas.
Kade wusste es instinktiv, und diese Gewissheit durchzuckte ihn wie eine
Messerklinge.
    „Was ist passiert?“, fragte er, seine Stimme war so
hölzern, dass sie apathisch, völlig unbeteiligt klang.
    „Es ist heute ein ziemlich übles Video im Internet
aufgetaucht“, sagte Lucan.
    „Soweit wir sagen können, wurde es vor ein paar
Tagen von einer Handykamera aufgenommen und über einen Provider in Fairbanks
auf eine Website hochgeladen, auf der Gaffer und anderer kranker Abschaum sich
an Mordopfern aufgeilen.“
    Er warf Gideon einen Blick zu, und auf einen
Mausklick hin erwachte das Standbild auf dem Monitor zum Leben. Kade hörte das
erregte Atmen und die knirschenden Schritte der Person, die die Kamera hielt,
und sah, dass das amateurhaft aufgenommene Video den Tatort eines äußerst
brutalen Mordes dokumentierte.
    Eine blutüberströmte Leiche auf schneebedecktem,
blutgetränktem Boden.
    Der Fokus war immer wieder unscharf, aber dem
Kameramann gelang es, nah auf die Wunden des Opfers zu zoomen. Zerfetzte
Kleider und Haut. Jede Menge unverkennbare Fleisch- und Bisswunden, die nur von
sehr scharfen Zähnen stammen konnten.
    Oder Fangzähnen.
    „Scheiße“, murmelte Kade, erschüttert von der
Brutalität des Massakers - dieser totalen Vernichtung, die dort stattgefunden
hatte. Das Video dauerte nun schon über vier Minuten und zeigte nicht weniger
als drei weitere Tote in Eis und Schnee.
    „Das waren Rogues“, sagte Brock, seine tiefe Stimme
war so grimmig wie seine Miene.
    Es gehörte zu den bedauerlichen Tatsachen des
Lebens, dass es Stammesangehörige gab, die ihren Blutdurst nicht kontrollieren
konnten oder wollten. Während der Großteil des Vampirvolkes sich an Gesetz und
gesunden Menschenverstand hielt, gab es andere, die ihren Begierden nachgaben,
ohne an die Folgen zu denken. Die Stammesvampire, die zu viel oder zu oft
Nahrung zu sich nahmen,

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