Lara Adrian- 07- Gezeichnete des Schicksals
sie, die Art und Weise, wie sie sein Gesicht
veränderte und die Linien seiner hohen Wangenknochen und seines kantigen Kinns
verstärkte.
Sprachlos starrte sie ihn. Beinahe atemlos.
„Ich will nicht, dass du Angst vor mir hast, Alex.“
Seine tiefe Stimme klang rau, seltsam belegt, und dann erkannte sie, warum.
Beim Sprechen blitzten scharfe weiße Zähne zwischen seinen Lippen auf. Seine
Fangzähne. Nicht wirklich unsichtbar, obwohl er sich sichtlich Mühe gab, sie
vor ihr zu verbergen. Als er sie jetzt ansah, stand Verzweiflung in seinen
bernsteinfarbenen Augen.
Verzweiflung und eine Sehnsucht, wie sie sie noch
nie zuvor gesehen hatte.
„Ich will nicht, dass du mich hasst, aber so bin
ich, Alex. So sehe ich wirklich aus.“
Trotz des leichten Angstschauders, der ihren Puls
beschleunigte, beugte Alex sich vor und umfasste sein Gesicht. Sie hielt seinem
gequälten Blick stand und ließ ihre Augen dann abwärts zu seinem geöffneten
Mund und den glänzenden Spitzen seiner Fangzähne wandern, die noch größer und
schärfer geworden waren.
„Ich empfinde gar keinen Hass“, flüsterte sie, hob
den Kopf und fuhr sich mit der Zunge über ihre plötzlich trockenen Lippen.
„Wenn du mich noch mal küssen würdest, wüsstest du das.“
Seine Augen schlugen Funken wie Blitze, als er auf
sie sank. Alex fühlte seine gezügelte Kraft, spürte die Anstrengung, die es ihn
kostete, sie in Schach zu halten, während er sie heiß, gierig und fordernd
küsste.
Alex überließ sich ihm ganz und genoss die warmen,
leuchten Berührungen seiner Lippen auf ihrem Mund, ihrem Kinn und ihrem Hals.
Sie ließ eine Hand unter den schwarzen Baumwollstoff seines langärmeligen
T-Shirts gleiten und fuhr über die feste, samtweiche Muskulatur seines Rückens.
Unter ihren Fingerspitzen konnte sie die schwachen Umrisse seiner Tätowierungen
fühlen, ein kompliziertes Muster aus Schnörkeln und Bögen. Sie zog sie mit den
Fingernägeln nach, aber am liebsten hätte sie es mit der Zunge getan.
„Lass mich deinen Körper anschauen. Ich will alles
von dir sehen“, murmelte sie und zerrte an seinem T-Shirt. Sie zog es ihm über
den Kopf und konnte nur staunend starren, als sie es endlich ausgezogen hatte.
„Mein Gott“, keuchte sie.
„Das sind gar keine Tattoos, oder?“
„Dermaglyphen“, sagte er und lehnte sich zurück, damit sie die komplizierten
Hautmuster betrachten konnte, die auf seinem Oberkörper, seinen Schultern und
Armen pulsierten, als seien sie lebendig. Durch die Muster, die sonst nur eine
Nuance dunkler als seine Haut waren, strömten nun bunte Bordeaux-, Indigo-und
Goldtöne. „Wir kommen mit ihnen zur Welt, genau wie die Stammesgefährtinnen mit
ihrem Geburtsmal.“
„Sie sind wunderschön, Kade.“ Seine Dermaglyphen waren kunstvolle, filigran ineinander verflochtene Gebilde, ein
prächtiges Netz wechselnder Farben.
Alex lehnte sich gegen seine Brust und zeichnete
mit dem Finger eine besonders elegante Linie nach, die sich um seine rechte
Brustwarze wand. Der dunkle Lilaton wurde unter ihrer Berührung noch eine Spur
dunkler. Verblüfft sah sie zu ihm auf. „Wie hast du das gemacht?“
„Das warst du.“ Seine Mundwinkel zuckten. „Die
Farben der Glyphen verändern sich je nach unserer Stimmung.“
„Oh“, sagte sie, und ihr wurde ganz warm bei seinem
dunklen, vielsagenden Blick. „Und wie ist deine Stimmung jetzt?“
Er antwortete nicht, sondern beugte sich vor zu
einem weiteren, langen, langsamen Kuss, der ihr heiß zwischen die Beine fuhr
und sie zum Glühen brachte. Dann drückte er sie unter sich aufs Sofa und begann
sie auszuziehen.
Luna sprang vom hinteren Sofaende auf und verzog
sich mit einem beleidigten Schnauben in die Küche.
„Oh oh, da hast du dir gerade Minuspunkte
eingehandelt“, murmelte Alex zwischen den Küssen.
Sein tiefes Kichern vibrierte auf ihren Lippen.
„Ich entschuldige mich später.
Im Moment gibt's hier nur ein weibliches Wesen, das
für mich zählt.“
Er ließ sich Zeit, ihr die Doppelschicht aus
Fleece- und Baumwollhemden und die locker sitzende Jeans abzustreifen. Jeden
Quadratzentimeter ihres Körpers erkundete er mit seinem Mund, zog eine lange,
heiße Spur von Küssen von ihrem Hals über ihre Brüste und ihren Oberkörper und
streichelte ihre nackten Glieder, während er sie mit glühendem, fiebrigem Blick
verschlang.
Als sie schließlich nackt war, stöhnte Alex vor
heißer Begierde. Er kniete sich auf dem Sofa über sie und klemmte seine
kräftigen
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