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Laras Ebenbild (German Edition)

Laras Ebenbild (German Edition)

Titel: Laras Ebenbild (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christel Parrinelli-Weinberger
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durchaus dahinterkommen könnte. Wäre nicht auszudenken, mit Sicherheit würde er Rede und Antwort von ihr verlangen. Der einzige Weg wäre, ihr Ableben bei der Versicherung zu melden. Vor einigen Jahren hatte sie eine kleine Lebensversicherung abgeschlossen, die gerade Mal für ein würdiges Begräbnis reichte. Ja sie wird sich sofort mit der Versicherungsagentur in Verbindung setzen. Gerne tat sie es gewiss nicht, aber Lara sollte auf jeden Fall eine ordentliche Beisetzung erhalten, das war sie ihr definitiv schuldig.
     
    Nachdem sie mit einem Versicherungsvertreter ganz zu ihrer Zufriedenheit telefoniert hatte, fuhr sie völlig ausgelaugt wieder zurück in ein ihr noch quasi fremdes Leben. 
     
    Während Sarah tränenüberströmt in ihrem Wagen saß, lief Arne Brandners nervös in seinem Büro auf und ab. Immer wieder erkundigte er sich bei Carlos Martinez nach Sarah. Er konnte es einfach nicht begreifen, dass sie sich schon seit Tagen in Schweigen hüllte. Obwohl Carlos ihm gegenüber immer wieder so tat, als ob Sarahs Verhalten völlig normal wäre, machte er sich mittlerweile auch Sorgen, da das absolut nicht Sarahs Art war.
     
    Es war schon später Abend, als Sarah in Rons Heim ankam. Erleichtert stellte sie fest, dass das Haus im Dunkeln lag. Sie hoffte inständig, dass er schon am Schlafen wäre und sie somit seinen sicherlich unbequemen Fragen zumindest für heute aus dem Weg gehen konnte.
     
    Vorsichtig, quasi wie ein Dieb schlich sie sich ins Haus. Sie würde sich noch eine Tasse Tee zubereiten und danach auf dem Sofa zur Nachtruhe begeben, da sie die Nacht ganz bestimmt nicht neben Ron verbringen wollte. Schlaf würde sie sehr wahrscheinlich keinen finden, aber dennoch würde ihr etwas entspannen sicher gut tun.
    »Wo kommst du her ?«, beim Klang seiner Stimme fuhr Sarah wie von der Tarantel gestochen herum.
    »Ich hatte etwas dringendes zu erledigen«, wie ein Hauch drangen ihre Worte an sein Ohr.
    »Ach ja, ich verstehe, es war so dringend, sodass du noch nicht mal die Zeit erübrigen konntest, um unseren Töchtern mitzuteilen, wohin es dich so plötzlich rief.« Ron schäumte beinahe über vor Wut.
    »Ich bitte dich, gib mir Zeit bis morgen, dann werde ich dir selbstverständlich Rede und Antwort gestehen, aber im Moment möchte ich nur eines, meine Ruhe .«
    »Das würde dir so passen, du Schlampe. Wegen einem lausigen Kerl lässt du einfach so , ohne auch nur einen Gedanken darüber zu verschwenden, die Kinder total verängstigt zurück.« Ron tobte wie ein Irrsinniger. »Was ist passiert? Hat dein Stecher dir einen Tritt in den Hintern verpasst oder hat er sich irgendwo wehgetan? Los sag es mir, bevor ich mich noch vergesse.« Brutal packte er Sarah an den Schultern und rüttelte sie hin und her.
    »Lass sofort Mama los«, konnte er zu seiner Beschämung die empörten Stimmen seiner Töchter vernehmen. Wie erwachend schaute er sich um.
    »Es tut mir leid, dass ihr das mit ansehen musstet. Ich hoffe, ihr könnt mir verzeihen.« Mit Tränen in den Augen verließ Ron die Küche.
    »Mama du kannst heute Nacht bei mir schlafen«, bot Jil ihr mit weicher Stimme an. Wie eine Schwerkranke hakten Jil und Lil Sarah unter und brachten sie nach oben.
    Willenlos legte sich Sarah aufs Bett, sie ließ sogar zu, dass man ihr Schuhe und Jeans auszog.
    »Hier bist du sicher Mama«, raunte ihr Jil liebevoll zu, die sich zufrieden in Sarahs Arm schmiegte. Ja, das gefiel ihr, in der Nähe ihrer vermeintlichen Mutter fühlte sie sich wohl.
    »Es ist bestimmt nicht schön für euch , wenn ihr die Unstimmigkeiten eurer Eltern miterleben müsst. Ich schäme mich dafür.« Sarah kamen schon wieder die Tränen.
    »Na ja, super war es wirklich nicht, aber das ist ja nicht das erste Mal, dass es zwischen euch kracht und dass Papa beinahe durchdreht.« Jil tat zwar als wenn es sie nicht allzu sehr belasten würde, dem war aber nicht so. Sie und Lil litten buchstäblich wegen des häufigen Beziehungsstress ihrer Eltern.
     
    Zwischenzeitlich hatte sich auch Lil wieder zu ihnen gesellt, die natürlich auch unter die Decke schlüpfte. Jils Bett war groß genug, wenn es sein musste sogar groß genug für drei.
    Es war schon ein eigenartiges Gefühl für Sarah rechts und links eines der blondgelockten Mädchen an sich gekuschelt zu spüren. Sie konnte die Liebe der beiden regelrecht verspüren, die ihr irgendwie neue Energien in ihren erschöpften Körper hauchten. Jil und Lil waren für Sarah etwas ganz Besonderes. Sie waren

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