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Laras Ebenbild (German Edition)

Laras Ebenbild (German Edition)

Titel: Laras Ebenbild (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christel Parrinelli-Weinberger
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ein echter Freund.«
     
     
    Am nächsten Morgen kroch Ron regelrecht aus den Federn. Er fühlte si ch, als wenn ihm jeden Moment der Boden unter den Füßen wegzogen würde. In diesem Zustand konnte er sich definitiv nicht um seine Patienten kümmern. Wohl oder übel mussten auch für den heutigen Tag sämtliche Termine abgesagt werden. Morgen würde er, wenn er nicht wirklich die Existenz seiner Praxis aufs Spiel setzen wollte, sich ernsthaft zusammenreißen müssen, damit er zumindest was die Praxis betraf, wieder alles ins Lot brachte. Er hoffte, dass wenigstens seine Töchter ein paar Stunden Schlaf gefunden hatten, da ihre schulischen Leistungen nicht unter dem häuslichen Stress leiden sollten.
    Ein Blick in die durchwachten, bleichen Gesichter der Zwillinge reichte schon und Ron wusste Bescheid, a uch sie würden heute ihren täglichen Pflichten fernbleiben, obwohl es ihm absolut nicht gefiel.
     
    Nach dem gemeinsamem Frühstück, das quasi unberührt blieb, beschlossen die Drei auf eigene Faust nach Lara zu suchen. Ron würde im Wagen nach ihr Ausschau halten und Jil und Lil würden getrennt auf ihren Rädern nach ihrer Mutter fanden. Sobald sie etwas in Erfahrung gebracht hätten, würden sie sich über Handy miteinander in Verbindung setzen …
     
     
    Während Vater und Töchter sich voneinander verabschiedeten und sich dabei viel Glück wünschten, brachte Carlos Sarah in eine etwa fünfzig Kilometer entfernt gelegene Klinik um sie dort in der Notaufnahme gründlich untersuchen zu lassen. Somit brauchte Sarah nicht zu befürchten, dass man sie schon bald ausfindig machen würde … 
     
    Selbstverständlich blieb Sarah von unbequemen Fragen nicht verschont. Ohne mit der Wimper zu zucken, teilte sie dem behandelnden Arzt mit, dass sie aus familiären Gründen nicht in der Klinik bleiben konnte, aber sobald sie wieder zu Hause wäre, würde sie sich abermals einer gründlichen Untersuchung unterziehen. Mit Schmerzmittel und Antibiotika versehen und mit der Ermahnung sich zu schonen, konnte sie einige Zeit später wieder die Klinik verlassen. Etwas hoffnungsvoller in die Zukunft schauend saß nun wieder neben Carlos im Wagen. Sobald sie sich körperlich wieder fit fühlte, würde sie sich nach einer geeigneten Arbeit umsehen. Eventuell würde ja die Arbeit ihren Kummer, zumindest etwas verblassen lassen …
     
     
     
    Am späten Nachmittag beschloss Ron völlig erschöpft vorerst die Suche aufzugeben. Via Handy rief er die Zwillinge zurück.
    Verzweifelt und ausgelaugt saßen sie am Abend gemeinsam auf dem Sofa. Ron in der Mitte und rechts und links von ihm Jil und Lil, die die Angst um ihre Mutter regelrecht krank werden ließ.
    »Wir warten den morgigen Tag noch ab«, sp rach Ron mit fester Stimme, dem der desolate Zustand seiner Töchter nun mal nicht verborgen blieb. »Danach werden wir Mama von Profis suchen lassen. Wäre doch gelacht, wenn sie, sie nicht finden würden.«
    »Glaubst du wirklich daran Papa ?«, fragte Jil mit tränenerstickter Stimme, »oder versuchst du nur uns damit Hoffnung zu geben?«
    »Mama ist am Leben«, erwidert er eindringlich. »Über kurz oder lang wird sie wieder bei uns sein. Das verspreche ich euch .« Ron hoffte inbrünstig, dass er das soeben gegebene Versprechen auch halten konnte …
     
    Nach einer abermals quasi durchwachten Nacht, die von Ängsten, Kummer und Sehnsucht geprägt war, machte sich Ron schwerfällig auf den Weg zu seiner Praxis. Zwar wäre er viel lieber zu Hause geblieben, da er befürchtete, dass ihm durch seine Zerstreutheit eventuell doch der ein oder andere Behandlungsfehler unterlaufen und ihm somit das Vertrauen seiner Patienten kosten könnte. Er musste sich wahrhaftig jede Menge Mut zusprechen, sich, wenn auch nur gedanklich einen ordentlichen Tritt in den Hintern verpassen, damit er endlich in Gang käme.
     
    Zu der Zeit, als Ron schweißüberströmt mit einer simplen Zahnbohrung beschäftigt war, die ihm beinahe den letzten Rest an Power aus seinem übermüdeten Körper abverlangte, befand sich Sarah gestützt von Carlos an Laras Grab. Immer wieder blickte er erschüttert auf die heftig Weinende. Wenn er doch nur wüsste wie er sie beruhigen könnte.
    »Es tut mir so leid Schwesterherz, dass unser gutgehütetes Geheimnis nun doch aufgeflogen ist. Glaube mir Lara, ich möchte dich wirklich nicht verraten, aber mir bleibt keine andere Wahl. So schwer es mir auch fällt, ich werde die Karten offen auf den Tisch legen müssen.«
    »So

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