Laras Ebenbild (German Edition)
drücken.
»Ja, es ist so«, räusperte sich Ron umständlich, der es nicht wagte seine Töchter beim Sprechen anzusehen, da er befürchtete in Tränen auszubrechen.
»Ist etwas passiert ?« fragte Lil erschrocken.
»Bist du vielleicht wegen Mama so durcheinander?«, wurde er von Jil ängstlich gefragt, die kaum noch die Tränen zurückhalten konnte.
»Kommt , lasst uns in die Küche gehen, ich muss mich unbedingt setzen.« Völlig verängstigt folgten die beiden ihm.
»Ja, was soll ich sagen«, am liebsten würde er genau wie Lara einfach verschwinden, da es ihm sobald die beiden vom Verschwinden ihrer Mutter erfuhren, vor deren Reaktion grauste. »Mama ist verschwunden, einfach weg. Keiner in der Klinik hat auch nur die leiseste Ahnung, wo sie abgeblieben sein könnte.«
»Mama ist weg? Einfach so? Aber das kann doch nicht sein. Grundlos haut man doch nicht einfach so ab.« Lil schaute ihn mit vor Panik weitaufgerissenen Augen an.
»Glaubst du, dass Mama sich etwas angetan haben könnte. Vielleicht konnte sie ja den Verlust ihres Babys nicht ertragen«, kam es ängstlich über Jils Lippen, die in haltloses Weinen ausbrach .
» Papa, du musst zur Polizei gehen. Sie müssen nach Mama suchen«, drängte Lil, die sich, genau wie ihre Schwester, wie schutzsuchend an ihn geschmiegt hatte.
»Lil, hat Recht, bitte Papa, tu was, bevor es zu spät ist«, flehte Jil ihn weinend an.
»Wir sollten Mama ein paar Tage Zeit lassen, eventuell muss sie erst wieder zu sich kommen. Ich verspreche euch, sollte sie sich in den nächsten zwei Tagen nicht gemeldet haben, dann werde ich polizeilich nach ihr suchen lassen.«
Selbstverständlich blieb Ron nicht untätig. Mit sämtlichen Taxizentralen war er am Telefonieren und fragte, ob einer ihrer Fahrer eine langhaarige blonde Frau am Vormittag vom Krankenhaus aus, als Fahrgast hatte. Leider bekam er auch nicht eine einzige positive Antwort. Sarah war und blieb spurlos verschwunden …
Irgendwann am späten Abend erwachte Sarah. Im ersten Moment konnte sie gar nicht zuordnen wo sie sich befand. Verwirrt richtete sie sich unter Schmerzen im Bett auf. Plötzlich fiel es ihr ein. Mit einem wehen Laut ließ sie sich wieder in die Kissen sinken.
»Was sollte sie nur tun? Sie brauchte Hilfe. Aber es gab niemand den sie hätte um Hilfe bitten können. Ja, bis auf … ? Sollte sie es wirklich wagen? Was würde er nur sagen, wenn sie sich bei ihm melden würde? Mit Sicherheit würde er zumindest anfangs mehr als geschockt sein.« Ängstlich nahm sie ihr Handy in die Hand, sollte er sich auch noch von ihr abwenden, dann wusste sie nicht mehr was sie tun sollte.
Erschrocken fuhr Carlos Martinez, der die Nacht in Susan Ohlsens Bett verbrachte, beim Klingeln seines Handys, im Bett hoch. Verwirrt schaute er aufs Display. Hatte er mittlerweile schon Halluzinationen oder er war gar nicht wach. Bei diesem Anruf handelte es sich sicher nur um einen Traum? Carlos wurde erst richtig bewusst, dass das Klingeln seines Handys absolut der Realität entsprach, als Susan ihn schlaftrunken bat, doch endlich das verdammte Ding abzuschalten. Urplötzlich war er hellwach, so schnell er konnte verließ er das Bett, um im angrenzenden Badezimmer ungestört das Gespräch entgegennehmen zu können. Unglücklicherweise stolperte er im dunklen Zimmer über seine eigenen Schuhe und fiel der Länge nach hin. Bevor er sich wieder aufrappeln konnte, war das Klingeln verstummt. Zuerst wollte er ja wieder ins Bett zurückgehen, aber da er schon mal wach wäre, würde er zuerst noch zur Toilette gehen.
Irgendwo beunruhigt schaute er doch nach, wer ihn um diese Zeit hatte sprechen wollen. Im Halbschlaf glaubte er ja „Sarah ruft an“ auf dem Display gelesen zu haben, aber das war definitiv nur ein Wunschgedanke …
»Das kann doch nicht sein, da möchte mich doch bestimmt jemand nur verarschen. Werde denjenigen lehren, dass man mit solchen Dingen keine Scherze treibt.« Wütend drückte er eine Taste.
»Was soll die Scheiße «, blaffte er ins Handy.
»Sorry Carlos, dass ich dich zu so später Stunde störe, aber ich brauche deine Hilfe .«
»Sarah ?«, kam es fassungslos über seine Lippen. »Du? Aber du bist doch tot.«
»Wie du siehst bin ich doch noch am Leben«, flüsterte sie am anderen Ende der Leitung beschämt in sein Ohr.
»Wo bist du?«, fragte er atemlos. »Sag es mir und ich werde augenblicklich zu dir kommen.«
»In meiner Wohnung. Ich hatte eine Fehlgeburt«, stammelte Sarah. »Mir
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