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Larson, Glen A & Thurston, Robert - Galactica 03 - Die Gräber von Kobol

Larson, Glen A & Thurston, Robert - Galactica 03 - Die Gräber von Kobol

Titel: Larson, Glen A & Thurston, Robert - Galactica 03 - Die Gräber von Kobol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Glen A & Thurston Larson
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unmöglich.
    Der Lärm, der im Offizierskasino herrschte, klang wie der Krach in einem anrüchigen Cabaret. Gemi, die etwas sagen wollte, verstand ihre eigene Stimme nicht. Seitdem sie aus der Schlacht zurückgekehrt waren, hatte keiner aufhören können, mit seinen Heldentaten anzugeben. Es sah so aus, als wollten die Kadetten ihre erste Schlacht sofort zur Legende werden lassen.
    »Ich schoß den ersten ab, der aus dem Loch kam«, erzählte Dietra, »dann machte ich einen Alphaturn und kam in einer Sekunde wieder zurück.«
    »Zur gleichen Zeit machte ich eine halbe Seitendrehung, und mit meinem zweiten Schuß erwischte ich seine Flügelspitze«, unterbrach Carrie sie.
    Serina steuerte auch ihren Teil bei.
    »Es geschah alles so schnell. Ich vergaß alles, was ich jemals über Wendemanöver und Hyperbeschleunigung gehört hatte, und feuerte einfach drauflos.«
    Gemi fragte sich, warum sie gar kein Bedürfnis hatte, den anderen von ihren Heldentaten zu erzählen. Sie mußte ziemlich dumm aussehen, wie sie hier schweigend auf ihrem Stuhl saß, während die anderen über ihre Kampferlebnisse schwadronierten. Gemi war gut geflogen, das hatte ihr Serina bestätigt, aber trotzdem fühlte sie sich verwirrt und auch ein bißchen enttäuscht. Jeder einzelne Nerv in ihr schien sich wie eine Amöbe geteilt zu haben, so nervös und zittrig fühlte sie sich. Die Schlacht war für sie nicht anders als eine Übung im Simulator gewesen. Alles, was sie wirklich wissen wollte, war, ob sie gut genug geflogen war, daß Starbuck Notiz von ihr genommen hatte.
    Starbuck und Apollo stießen zu den Kadetten und schienen sich über die Aufgeregtheit ihrer Schülerinnen zu amüsieren. Gemi beobachtete Starbuck aus den Augenwinkeln heraus und hoffte, daß er zu ihr kommen würde, um ihr zu sagen, daß sie gut gewesen sei. Sie erhoffte sich nicht mehr als diesen kurzen Augenblick. Aber als sein Blick sie streifte, schien er sie gar nicht wahrzunehmen, und Lob hatte er nur für die anderen Kadetten übrig. In dem großen Sessel kam sie sich verloren vor, und sie überlegte sich, ob sie sich auf den Tisch stellen sollte, um seine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Apollo lächelte sie an und tätschelte ihren Handrücken. Starbuck bemerkte das nicht einmal.
    Während sie ihre Kampfesgefährtinnen beobachtete, die völlig in ihre Heldentaten versunken waren, kam sie sich wie eine Außenseiterin vor. Wer waren sie denn schon, diese tollkühnen Pilotinnen? Gut gebaute Frauen, die wußten, wie man Männer unterhält, die sich mit der Grazie von Raubtieren bewegen konnten. Manchmal wünschte sie sich, sich in eine von diesen Frauen hineinversetzen zu können, um zu erfahren, wie sie die Dinge wahrnahmen, wie sie fühlten. Ob sie sich wohl in sie hineinversetzen konnten, ob sie verstehen konnten, wie sie dachte und fühlte? Wahrscheinlich nicht. Sie waren alle schön, klug und geschickt. Sie würden nie verstehen können, wie es war, wenn einer diese Eigenschaften fehlten. Sie fragte sich, ob sie ihre Mitschülerinnen beneiden mußte, oder ob sie sie verurteilen sollte, weil sie sie nicht verstanden. Wahrscheinlich weder das eine noch das andere. Am besten wäre es, wenn sie selbst eine Geschichte erzählen würde. Wenn sie schon keine von ihnen sein konnte, dann mußte sie wenigstens so tun, als wäre sie wie sie.
    Warum blickte Starbuck sie nicht wenigstens einmal an?
    »Ich war vollkommen verwirrt«, berichtete Brie. »Überall waren Vipers und Cyloner. Ich traute mich gar nicht zu schießen, weil ich Angst hatte, eine von euch zu treffen. Und dann zog dieser Cyloner an mir vorbei. Auf die Oberfläche zu. Bevor ich wußte, was ich eigentlich tat, war ich hinter ihm … und zap!«
    »Zap«, murmelte Gemi.
    »Was ist, Gemi?« fragte Dietra.
    »Ach, nichts.«
    »Raus mit der Sprache. Du gehörst auch zu unserem Team, Mädchen.«
    »Ja, ich weiß.«
    »Und du brauchst dich nicht dafür zu schämen. Schrei es heraus.«
    »JA, ICH WEISS!«
    »Das ist schon besser, Kindchen.«
    Und das war es auch.
    Der Organismus in Boomer wußte nicht, daß er bald sterben würde. Er spürte es nicht einmal, als die tötende Flüssigkeit, die in den Körper seines Wirtes injiziert worden war, seine äußeren Membranschichten durchdrang. Er wurde nur einfach schwächer, betäubt, und starb schließlich. Aber er wußte nichts davon, genau wie er sein ganzes Leben lang nichts von seiner eigenen Existenz gewußt hatte.
    Lange, nachdem die Kältegase aus der Glaskammer

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