Larson, Glen A & Thurston, Robert - Galactica 03 - Die Gräber von Kobol
Anwesenden es sehen konnten, und schlang es dann um Apollos Handgelenk und meines. Währenddessen sagte er: »Apollo, Serina. Unter den Augen Gottes und gebunden durch dieses Symbol der Alten Herren von Kobol erkläre ich euch zu Mann und Frau.«
Apollo drehte sich zu mir um, die Spur eines Lächelns in seinem Gesicht. Nachdem wir unsere entscheidenden Sätze gesagt hatten, küßten wir uns. Hinter uns wurde die Stille durch die wieder einsetzende Musik und laute Glückwünsche durchbrochen. Boxey, der wirklich zufrieden aussah, drückte meinen Arm, als wir uns von dem Altar entfernten.
Als wir mitten im Gang standen, hörte ich plötzlich Tighs Stimme hinter mir: »Der Stern! Er ist wieder da!«
Alle blickten hinaus. Der Stern, der die ganze Zeremonie über verschwunden war, stand wieder am Himmel, heller als je zuvor. Commander Adama war glücklich.
»Ja, Colonel«, sagte er, »es sieht ganz danach aus. Wie in dem alten Buch von Kobol. Das sollte den Zweiflern eine Lehre sein, nicht wahr?«
»Ja, Sir, eine Lehre«, stimmte ihm Tigh zu.
Wir alle beobachteten den Stern. Obwohl ich wie Tigh an seiner Existenz gezweifelt hatte, freute ich mich, daß er gerade noch rechtzeitig zu unserer Hochzeit aufgetaucht war. Er würde uns Glück bringen, davon war ich überzeugt, und er würde meine bösen Träume vertreiben, die mich in meinem Schlaf heimsuchten.
Kapitel 13
Nach kurzem Zögern spielte Lucifer mit der goldenen Stele der weißen Kolonnade. Gemäß den Berechnungen seiner Spielstrategieeinheit war das der richtige Zug. Wenn er Starbuck zwingen konnte, die Stele in seiner Hand auszuspielen, dann konnte er sie zu seiner fast fertigen Reihe hinzufügen. Dies war das erste Mal, seitdem ihm der junge Lieutenant das Spiel beigebracht hatte, daß sich Lucifer Gewinnchancen errechnet hatte. Bis jetzt hatte ihm alle Analyse nichts gegen Starbucks sagenhaftes Glück geholfen. Theoretisch konnte Lucifer jeden Menschen mit jedem Blatt schlagen. Seine anfänglichen Verluste erklärte er sich mit Starbucks größerer Erfahrung bei diesem Spiel.
Starbuck blickte aus seinen Karten auf und sagte: »Du hast wirklich das geeignete Gefühl für dieses Spiel, Alter.«
»Warum sagst du das?«
»Du verziehst keine Miene, und aus deinen Lämpchen werde ich auch nicht schlau. Du wärst der geeignete Partner, um alle verdammten Kasinos in diesem Universum auszunehmen.«
»Glücksspiele werden meinen Fähigkeiten nicht gerecht.«
»Wie du jetzt spielst, hast du vielleicht sogar recht.«
Starbucks überhebliches Lächeln war gleichzeitig verwirrend, abstoßend und freundlich. Vor ihm lag ein hoher Stapel cylonischer Münzen, auf den er ununterbrochen klopfte. Er hatte darauf bestanden, daß sie um Geld spielten, und obwohl cylonisches Geld keinen Wert für ihn hatte, schien es ihm geradezu eine perverse Freude zu bereiten, es Lucifer abzunehmen. Obwohl ihn die mathematische Analyse des Spiels faszinierte, konnte Lucifer Starbucks Leidenschaft für das Glücksspiel nicht verstehen.
»Ich weiß, daß du bluffst, Leuchtfisch«, meinte Starbuck und schob ein paar Münzen in die Tischmitte. »Ich wette, daß ich dich schlagen werde. Gehst du darauf ein?«
Lucifer konnte es kaum fassen. Wie konnte Starbuck so sicher sein, daß er gewann? Lucifer versuchte, seine Zweifel zur Seite zu fegen. Starbuck bluffte jetzt.
»Natürlich gehe ich darauf ein. Inzwischen habe ich deine Spieltaktik ausreichend analysiert.«
Lucifer schob dieselbe Geldmenge zu Starbucks Münzen dazu. Starbucks Lächeln wurde noch breiter.
»Pech gehabt«, sagte er. »Diesmal habe ich dich. Hier. Drei Viertel einer perfekten Pyramide. Es fehlt nur noch der Abschlußstein. Und eine volle Sequenz dazu. Dagegen wirst du nicht halten können, Alter.«
Lucifer fiel aus allen Wolken. Die Chancen hatten in astronomischer Höhe gegen Starbuck gestanden. Und trotzdem hatte er die richtigen Karten. Betrog er vielleicht? Nein, das war unmöglich. Lucifers Sensoren hätten jeden emotional bedingten Temperaturanstieg – der automatisch mit einem Betrug Hand in Hand ging – angezeigt, und Starbuck war während des ganzen Spiels vollkommen ruhig geblieben. Oder war er ein so guter Betrüger, daß er sogar seine Emotionen unterdrücken konnte? Konnte Lucifer denn überhaupt bei diesem kindischen Menschenspiel gewinnen?
Seine Überlegungen wurden durch einen Boten unterbrochen, der aus dem Kommandoraum nach ihm geschickt worden war. Die Botschaft überraschte Lucifer,
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