Larson, Glen A & Thurston, Robert - Galactica 03 - Die Gräber von Kobol
nicht mehr regelmäßig in seiner Umlaufbahn bewegte, waren die Stämme von Kobol bereit. Es war ihnen auch prophezeit worden, daß die Reise der Völker sie durch ein großes schwarzes Meer führen sollte. Erst wenn sie dieses Meer durchquert hätten, konnte ihre Suche nach einem neuen Lebensraum im Universum beginnen. Als die Evakuierung begann, stellte jeder Stamm seine eigene Flotte zusammen, mit der die Menschen fortgebracht wurden. Denk darüber einmal nach, Serina. Was für ein Plan – alle Menschen eines Planeten von ihrem Heimatplaneten auf eine neue Welt zu bringen!
SERINA: Genauso großartig, wie aus allen Kolonien die Überlebenden zusammenzuholen. Anscheinend wird jetzt der Kreis geschlossen.
ADAMA: Genau. Für die Menschen damals muß es ein Wunder gewesen sein. Obwohl verschiedene, weit voneinander entfernte Welten entdeckt wurden, war kein Planet groß genug, um alle Stämme aufzunehmen. Die Zwölf Welten an den Drei Sonnen waren damals noch ein kühner Traum. Aber ich glaube, ich brauche dir nicht zu erzählen, wie damals die Zwölf Welten entdeckt wurden. Ich bin überzeugt, daß deine Lehrer mir diese Aufgabe abgenommen haben.
SERINA: Stimmt, Sir. Aber was geschah mit dem dreizehnten Stamm? Die Schulbücher berichten nichts darüber.
ADAMA: Bis jetzt weiß auch niemand genau, was mit ihm passiert ist. Ihre Expedition war genau wie alle anderen ausgerüstet. Die Führer dieses Stammes waren nicht exzentrisch, und die kulturellen Unterschiede zu den anderen Stämmen waren auch nicht so groß, als daß sich der Stamm von den anderen hätte absondern müssen. Ihre Schiffe waren die letzten, die in das Loch flogen, aber sie tauchten niemals am anderen Ende auf. Wahrscheinlich haben sie sich in dem Loch verirrt, den Kontakt mit den anderen Flotten verloren und kamen an einer anderen Stelle des Universums heraus. Man hat keine Spur mehr von ihnen gefunden. Manche Wissenschaftler glauben, daß das magnetische Feld in diesem Loch eine Kraft besitzt, die Zeit und Dimensionen verändern kann, daß es irgendwie den dreizehnten Stamm verschluckt hat, und als dieser an derselben Stelle wie alle anderen Stämme aus dem Loch kam, befand er sich in einer anderen Zeit oder einer anderen Dimension, so daß er von den anderen zwölf Stämmen nicht mehr gefunden werden konnte. Es gibt viele verschiedene Theorien über den Verbleib des dreizehnten Stammes, aber alle laufen darauf hinaus, daß der dreizehnte Stamm einfach spurlos verschwunden war.
SERINA: Manche Leute, zu denen wahrscheinlich auch Sie gehören, glauben, daß die Reise des dreizehnten Stammes auf dem legendären Planeten Erde zu Ende ging. Was führt Sie zu diesem Schluß, wenn es doch keine Erklärung über das Verschwinden des Stammes gibt?
ADAMA: Die Quelle dieser Theorie ist eine alte Legende. Der sagenhafte Planet Erde wurde bereits früher von einer Forschungsexpedition entdeckt. Sie schickten ein Schiff zurück, das der Heimat über die Rohstoffvorkommen und die klimatischen Eigenschaften dieses Planeten berichten sollte, Eigenschaften, die diesen Planeten zu einer geeigneten Kolonie für die dreizehn Stämme machte. Aber unglücklicherweise kam dieses Schiff in Schwierigkeiten. Eine Seuche tötete die gesamte Besatzung bis auf ein Mitglied, und die Computerspeicherungen wurden bei der folgenden Bruchlandung auf Kobol gelöscht. Der einzige Überlebende starb bald darauf. Zuvor berichtete er aber noch den Wissenschaftlern von dem sagenhaften Planeten. Von der Expedition selbst wurde nichts mehr gehört.
SERINA: Aber die Idee von einer Erde blieb auf Kobol erhalten?
ADAMA: Ja.
SERINA: Wenn wir nicht wissen, wo sich dieser Planet befindet, warum suchen wir dann nach ihm? Gibt es überhaupt Hoffnung, daß wir ihn finden können?
ADAMA: Die Antwort auf diese beiden Fragen liegt – hoffe ich – dort unten.
SERINA: Auf Kobol?
ADAMA: Ja, im Grab des letzten Herren von Kobol. Die Legende berichtet uns, daß dieser Herrscher noch ein Signal von einem Expeditionsschiff erhalten hat, in dem die genaue Position der Erde angegeben wurde. Unglücklicherweise war er ein Skeptiker, also glaubte er nicht an die Reichtümer dieses Planeten. Er glaubte auch nicht, daß der Planet Kobol im Sterben lag. Angeblich soll er die Ermordung des heimkehrenden Expeditionstrupps veranlaßt haben, damit das Geheimnis der Erde auf ewig gewahrt bliebe. Und das Geheimnis wäre tatsächlich niemals entdeckt worden, wenn dieser Herrscher nicht ein paar Dokumente
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