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Lass dich kuessen - lass dich lieben

Lass dich kuessen - lass dich lieben

Titel: Lass dich kuessen - lass dich lieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Eames
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Lächeln verschwunden. Er beugte sich vor und betrachtete sie ernst.
    „Was ist los, Nicole?” Seine Stimme klang gereizt. Woher kam nur dieses manchmal so aufbrausende Temperament? Bei jedem auftretenden oder möglichen Problem, so wie jetzt, kam es hervor.
    „Michael…” Sie sollte endlich zum Punkt kommen und nicht immer wieder ausweichen, aber sie konnte nicht anders. Dieser Mann bedeutete ihr etwas. „Michael, du scheinst so wütend zu sein. Wie eine Bombe, die jeden Augenblick explodieren kann.”
    „Verdammt, Nicole! Das ist nicht der Grund, warum wir hier sitzen. Hör auf, herumzudrucksen. Sag endlich, was du sagen wolltest.”
    Sie wurde jetzt auch wütend, und sie würde sich nicht herumkommandieren lassen. Sie würde es ihm schon erzählen, aber eins nach dem anderen. „Mir gehen eben eine Menge Dinge durch den Kopf … wenn du dich nur beruhigen würdest.”
    Er lehnte sich zurück, verschränkte die Arme und wartete sichtlich ungeduldig darauf, dass sie fortfuhr.
    Sie sandte ein Stoßgebet gen Himmel und hoffte, dass sie Recht hatte. Dass Max die Ursache von Michaels Problemen war. Wenn sie schon von hier weggehen musste, wollte sie es wenigstens in dem Bewusstsein tun, ihr Möglichstes versucht zu haben, Michael zu helfen, damit fertig zu werden.
    „Michael…” Warum war das nur so schwer?
    „Komm zur Sache, Nicole”, sagte er scharf, was es ihr nicht gerade leichter machte.
    „Okay. Du willst wissen, was ich denke?” So wütend hatte sie eigentlich nicht klingen wollen. „Max. Was hast du für ein Problem mit ihm? Warum erträgst du es nicht, in seiner Gesellschaft zu sein?”
    „Und weshalb sollte dich das was angehen?” fragte er bissig.

    „Weil ich …” Sie hielt gerade noch rechtzeitig inne. Es war sinnlos, ihm zu sagen, was sie für ihn empfand. Außerdem hätte sie ihn im Moment am liebsten geschüttelt und ihm Verstand beigebracht. „Weil ich mich dir anvertraut habe. Ich habe dir genügend vertraut, um dir von Robert zu erzählen. Warum kannst du mit mir nicht über Max sprechen?”
    Er stand auf und ging zum Fenster. „Das ist … das ist etwas anderes.”
    So leicht würde sie ihn nicht davonkommen lassen. „Wieso ist das etwas anderes?” Sie zog ihn am Ärmel, damit er sie ansah. Ein unnahbarer Ausdruck stand in seinen Augen, doch sie war schon zu weit gegangen, um noch einen Rückzieher machen zu können. „Bitte. Erzähl es mir.”
    Er legte den Kopf zurück, schloss die Augen und stieß einen langen Seufzer aus. Als er sie wieder anschaute, lagen Wut und Schmerz in seinem Blick. „Du willst etwas über deinen tollen Max Malone wissen?” Er kam näher, so dass sein heißer Atem ihr Gesicht streifte. „Er hatte eine Affäre mit meiner Mutter. Okay? Zufrieden?”
    Sie wollte seinen Arm berühren, doch er schüttelte sie ab. „Oh, Michael. Es tut mir …”
    „Leid?” unterbrach er sie verächtlich. „Leid? Ja, mir auch. Es tut mir Leid, dass ich geglaubt habe, jemals in der Nähe dieses Mannes leben zu können. Es tut mir Leid, dass ich hierher gezogen bin.”
    „Michael, das meinst du doch gar nicht. Du …”
    „Du weißt nicht, was ich meine. Du hast ja keine Ahnung!”
    Sosehr sie sich auch davor fürchtete, es ging jetzt um die ganze Wahrheit. Noch einmal würde sie nicht den Mut haben, das Thema anzusprechen - ein Thema, das ihn innerlich zu zerfressen drohte.
    „Dann erzähl mir den Rest”, sagte sie leise, nicht länger wütend, sondern besorgt. Als er ihr nur den Rücken zudrehte, statt zu antworten, bohrte sie nach. „Bitte, Michael. Vielleicht wirst du dich besser fühlen, wenn du es aussprichst.”
    Er wirbelte herum und packte sie bei den Schultern. „Glaubst du? Meinst du, wenn ich laut sage, dass Max mein Vater ist, dass der Mann, der mich großgezogen hat, das gewusst hat und dass dieses Geheimnis und dieser Verrat wahrscheinlich der Grund für seinen frühzeitigen Tod waren, dass meine Mutter mir niemals etwas davon erzählt hat… Du meinst, wenn ich es laut sage, dass der Schmerz dann nachlassen wird?” Unwirsch ließ er sie los und wandte sich ab.
    Sie stolperte benommen rückwärts. Michael stürmte aus dem Haus. Wie angewurzelt stand sie da, während ihre Gedanken sich überschlugen.
    Nur langsam beruhigte sich ihr Atem. Sie sah Michael draußen mit gesenktem Kopf an einen Baum gelehnt stehen. Mehr als alles andere wünschte sie, sie könnte ihn in den Arm nehmen und ihm sagen, was sie empfand. Aber da sie wusste, was vor ihnen

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