Lass dich lieben, Prinzessin
Schwierigkeiten, ich versuche nur, unsere Firmenbilanz auszugleichen. Aber ich befürchte, das wird mir im Moment nicht gelingen."
"Du hast mir erklärt, dass mir keine Wahl bleibt, als mich mit Stephen zu verloben. Was sollte das heißen?"
"Nun tu nicht so, Juliette. Du kennst Stephen, seit du ein kleines Mädchen warst. Ihr wart immer schon füreinander bestimmt."
"Nein, so ist das nicht. Für wie dumm hältst du mich?" Juliette schlug mit der Hand auf das mit Leder überzogene Armaturenbrett des luxuriösen Mercedes.
"Was für ein Spiel spielst du?"
„Ich spiele kein Spiel, ich habe Vater nur mein Wort gegeben, dass ..."
„... dass du nicht mehr auf der Rennbahn wettest?" ergänzte Juliette.
"Ach was, darüber bin ich längst hinweg", erklärte er fast beleidigt. "Ich wollte sagen, dass ich Vater mein Wort gegeben habe, für dich zu sorgen. Genau wie er, habe ich nur dein Wohl im Auge."
Juliette schüttelte wütend den Kopf. "Ich brauche niemanden, der auf mich aufpasst, ich bin erwachsen." Wann würde das endlich aufhören, dass die Männer in ihrer Familie sich für sie verantwortlich fühlten? Früher hatte sie das ja irgendwie rührend gefunden, aber jetzt argwöhnte sie, dass es auch eine Art von Kontrolle war.
"Vater ist sehr daran gelegen, dass du dich mit Stephen verlobst", fuhr Michael fort. "Er hat es oft genug erwähnt."
„Aber er würde nicht darauf bestehen, wenn er wüsste, dass ich es nicht möchte."
"Nun hör schon auf, Juliette. Unzählige Frauen in New Orleans beneiden dich um ihn. Stephen ist ein äußerst attraktiver, charmanter, wohlhabender ..."
Sie hatte die Arme über der Brust gefaltet und erklärte kurz und bündig: "Ich liebe ihn nicht."
"Liebe? Was hat sie damit zu tun? Die Liebe wird schon dazu kommen, wenn ihr gesellschaftlich und geschäftlich Erfolg habt." Es hörte sich so an, als spräche Michael zu einem kleinen Mädchen.
"Wir reden aber nicht von einem Firmenzusammenschluss, sondern über mein Lebensglück."
„Sei nicht so melodramatisch!" rief er. "Als Nächstes wirst du mir eröffnen, dass du dich unsterblich in unseren Fleischer verliebt hast und seine Frau werden willst."
"Du sprichst so verächtlich von der Liebe, Michael. Aber es gibt sie, die große Liebe. Vielen Menschen ist so etwas passiert."
"Und du hast dein e große Liebe auch schon getroffen?" fragte Michael mit zynischem Unterton.
"Nein, nein!"
"Es hörte sich ganz so an."
"Nein, ich habe an Freunde von mir gedacht, zum Beispiel an Lucille und Preston."
"Soviel ich weiß, kennen die beiden sich schon von der High School her, aber Lucille hat Preston zunächst einen Korb gegeben. Das würde ich nicht als Liebe auf den ersten Blick bezeichnen."
„Aber unsere Eltern." Juliette begriff sofort, dass sie einen Fehler gemacht hatte, zumal ihr Bruder seiner Mutter nicht verzeihen konnte.
Er lachte bitter. "Ein ausgesprochen gutes Beispiel! Sie heirateten aus Liebe.
Leider fand unsere gute Mutter bald heraus, dass ihr ein Mann nicht genügt."
"Ja, das war ein schlechtes Beispiel", gab Juliette zu. "Dennoch habe ich den Eindruck, dass du mich nur benutzt hast, Michael." Als er nichts darauf sagte, fuhr sie fort: "Ich weiß zwar nicht, um welche Interessen es dabei geht, aber ich glaube, dass ich mit meiner Verlobung irgendwie für dich herhalten muss.“
„Aber, Juliette! " rief er vorwurfsvoll.
"Es muss schlimm stehen, wenn du bereit bist, mich zu opfern", flüsterte sie zornig.
Michael wechselte die Taktik. "Juliette, beruhige dich doch. Wir sind gleich da.
Alle werden sehen, dass du dich furchtbar aufgeregt hast. "
"Unsinn, ich bin ganz ruhig."
Michael bog in eine Sackgasse ein, in der imposante Villen standen. "Wir sollten unseren Streit besser unter vier Augen austragen, findest du nicht auch?"
"Bilde dir bloß nicht ein, dass ich deine dumme, kleine Schwester bin", warnte sie ihn. "Ich werde schon herausfinden, was du angestellt hast." Juliette stieg aus und ließ die Tür laut ins Schloss fallen.
"Du brauchst die Tür wirklich nicht so zu knallen", bemerkte er spitz. "Der Wagen ist kein Pick-up, sondern eine Luxuslimousine."
"Es tut mir Leid", sagte Juliette kleinlaut.
Einen Moment lang sahen die Geschwister einander an. Aber Michael schien sich unwohl dabei zu fühlen, er wich ihrem Blick aus und schaute schnell auf seine Uhr. "Gehen wir hinein? Es wäre unhöflich, Stephen und seine Gäste warten zu lassen und uns weiter zu streiten."
Ausnahmsweise waren die beiden sich
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