Lass dich unter Sternen lieben: Wo Träume wahr werden (German Edition)
die Insel umfasste. „Das ist vermutlich dumm von mir gewesen, aber ich dachte, jeder, der auf einer Insel Urlaub macht, kann auch schwimmen.”
„Ich kann schwimmen. Und tauchen. Und reiten. Und Ski fahren.”
Angesichts seiner athletischen Figur glaubte sie ihm das gern. „Das alles können Sie, nur tauchen nicht?”
„Ich tauche”, wiederholte er. Seine Miene war jetzt angespannt, und Kyra fand, dass er fast wütend aussah. „Zumindest habe ich es früher getan. Heute nicht mehr.”
„Warum nicht?” Sie zuckte zusammen. „Verzeihung. Das geht mich ja wirklich nichts an. Hören Sie”, fuhr sie rasch fort, um das Thema wieder auf neutraleren Boden zu lenken. „Ich sollte jetzt besser gehen. Vielleicht sehen wir uns ja mal wieder …”
„Deswegen”, unterbrach er sie und deutete auf sein Auge.
Sie versuchte ihm zu folgen. „Wie bitte?”
„Es war ein Unfall. Ich war Feuerwehrmann, bis ich das abbekam und mein Rücken ziemlich schwer verletzt wurde.”
„Deshalb nehmen Sie hier eine Auszeit.” Diesmal war sie wirklich ins Fettnäpfchen getreten. „Bitte verzeihen Sie mir. Ich habe geredet, ohne nachzudenken. Es war nicht meine Absicht, alte Wunden aufzureißen.”
Er drückte kurz ihre Hand, zog seine jedoch so rasch wieder zurück, als hätte er sich verbrannt. Die Berührung seiner Finger ließ ihre Haut prickeln und machte sie ein wenig traurig. Das war eine seltsame Empfindung, denn schließlich war er nur höflich gewesen.
Er schüttelte den Kopf. „Nein, mir tut es leid. Ich wollte all diese Sachen nicht rauskramen. Aber mit meinem Rücken …” Er grinste. „Ich möchte ja gern mit Ihnen am Sportunterricht teilnehmen, aber ich habe eine Entschuldigung von meiner Mommy.”
Sie lachte. „Sind Sie sicher? Ich dachte immer, Wassersport wäre nicht schlecht für Leute mit krankem Rücken. Wir könnten den Lehrer fragen.”
Er sah zum anderen Ende des Pools, wo Stuart und ein größerer Mann Sauerstoffflaschen und Atemgeräte bereitstellten.
„Das könnte Spaß machen”, versuchte sie ihn zu überreden. „Und ich hätte Sie wirklich gern bei mir.”
„Ich schaue Ihnen von hier aus zu.”
Sie war enttäuschter als sie sein sollte, drängte jedoch nicht weiter. „Vielleicht können wir danach zusammen an den Strand gehen.”
„Gern.”
In der nächsten halben Stunde plauderten sie über Belanglosigkeiten, und als Stuart winkte, stellte Kyra fest, dass sie gar keine große Lust mehr zum Tauchen verspürte. Viel lieber wäre sie hier bei Tony sitzen geblieben, um mit ihm zu lachen und zu reden. Sie fühlte sich vollkommen wohl bei ihm, und die Erkenntnis, dass sie einen neuen Freund gefunden hatte, hob ihre Stimmung beträchtlich.
„Kyra! Kommen Sie!”
Sie winkte Stuart zu und schenkte Tony ein entschuldigendes Lächeln. „Das ist mein Stichwort.”
„Allerdings.”
„Sind Sie sicher?”
„Ja.” Er lächelte, ein wenig amüsiert, ein wenig gespielt. „Ich werde einfach hier sitzen und mir ansehen, wie ungeschickt Sie mit Ihrer Ausrüstung herumhantieren.”
Ihre Augen weiteten sich. „Wie bitte? Na schön, Freundchen”, meinte sie lachend. „Jetzt haben Sie den Fehdehandschuh geworfen. Sie werden eine der anmutigsten Sporttauchübungen sehen, die Sie sich überhaupt vorstellen können.”
Er lehnte sich zurück in den Schatten, als wollte er es sich dort für den Rest des Nachmittags gemütlich machen. „Ich kann es kaum erwarten.”
Natürlich irrte sie sich. Kyra stellte nicht nur rasch fest, dass Anmut und unförmige Tauchanzüge mit schweren Sauerstoffflaschen sich ausschlossen – besonders außerhalb des Wassers, wo die Grundübungen absolviert wurden –, sondern dass Tonys Beobachtung sie noch unsicherer machte.
Jedes Mal, wenn sie aufsah, lächelte er ihr amüsiert zu. Er wirkte vollkommen entspannt. Sein athletischer Körper füllte den Liegestuhl aus, als gäbe es nichts auf der Welt, was er lieber täte, als ihr zuzuschauen, wie sie Schwimmtechnik und kontrolliertes Auftauchen lernte.
Der Ausbilder, David, richtete sich auf und klatschte in die Hände, um die Aufmerksamkeit der Schüler zu bekommen. „Okay, Leute, Zeit, sich einen Partner zu suchen. Wir bilden Sie nicht bis zum Zertifikat aus, aber wir müssen zumindest ein paar grundsätzliche Übungen für den Notfall lernen. Daher üben wir jetzt das abwechselnde Atmen. Falls ihr Atemgerät ausfällt, können Sie an die Oberfläche gelangen, indem Sie sich mit Ihrem Partner ein Atemgerät
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