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Lass es bloss nicht Liebe sein

Lass es bloss nicht Liebe sein

Titel: Lass es bloss nicht Liebe sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phillipa Fioretti
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Zeit über beschäftigte Lily bloß eine einzige Frage: Warum wollte er, dass sie ihn begleitete?
    Sie hatte spontan zugesagt, weil sie gern mit ihm zusammen war. Und William? War er auch gern mit ihr zusammen?
    Sie hatte wenig Lust, über Robbie und ihre Gefühle oder seine zu diskutieren. Viel lieber hätte sie gewusst, wie William sich grundsätzlich ihre Reise vorstellte. Würden Sie ein Doppelzimmer nehmen? Vielleicht auch mal gemeinsam shoppen gehen? Oder würden sie schlicht Robbies Leiche einsammeln und den nächsten Flug zurück nehmen? Verdammt, sie mochte sich echt nicht mit Robbie befassen. Das konnte sie später immer noch.

12
    Der silbrig schimmernde Ozean, weit verstreute Inseln und eine Tankerflotte tauchten unter ihr auf, als das Flugzeug langsam über Singapur kreiste. Nach ihrem siebenstündigen Flug hatten sie dort einen Zwischenstopp mit sechs Stunden Aufenthalt, der Weiterflug nach Rom dauerte noch einmal zwölf Stunden.
    William hatte die meiste Zeit geschlafen und daher jeden ihrer Versuche ins Leere laufen lassen, ein Gespräch mit ihm anzufangen. Lily hatte sich Filme angesehen, in ihrem Buch gelesen, hungrig ihre Bordmahlzeit verdrückt und ihn betrachtet, während er schlief.
    Sie hatte ein Exemplar von Alberto Moravias Die Verachtung eingepackt, ein Roman über das Ende einer Liebe zwischen einem Mann und einer Frau. Eine schlechte Wahl, wie sie im Nachhinein feststellte. Aber Moravia war Italiener, und sie flogen nach Italien. Sie schob das Buch in die Tasche, die an dem Sitz vor ihr angebracht war, und beobachtete gelangweilt die anderen Passagiere.
    Sechs Stunden auf dem Changi Airport zogen sich hin wie sechs Jahrzehnte, gefolgt von weiteren zwölf Stunden in einem beengten Flieger.
    William zeichnete schweigend und trank hin und wieder einen Schluck Whiskey. Irgendwann war sein Skizzenblock voll, und er nahm einen neuen aus seiner Tasche. Aus den Augenwinkeln heraus gewahrte Lily sein ernstes Gesicht.
    » Zeichnest du die Passagiere an Bord?«, wollte sie wissen. Sie drehte sich zu ihm.
    » Nein.«
    » Hmmm, was kann man denn noch so Schönes in einem Flugzeug zeichnen?«
    » Das kommt ganz darauf an«, erwiderte er ausweichend.
    » Darf ich den Block denn mal sehen?«
    » Nein.«
    Als das Flugzeug beim Landeanflug über Rom kreiste, presste Lily neugierig den Kopf an die Fensterscheibe. Sie bestaunte die riesigen Erdbeerfelder rings um die Ewige Stadt und den Petersdom, dessen neblig verschattete Konturen tief unter ihnen aufragten. Sie fasste Williams Hand und drückte sie aufgeregt. Er starrte dumpf vor sich hin, sein Blick abwesend.
    Sie landeten am frühen Morgen, und nachdem sie ihr Gepäck eingesammelt hatten, wählte William einen halbwegs vertrauenerweckend dreinblickenden Taxifahrer aus der wilden Horde aus, der sie in die City chauffierte. Er hatte Lily erklärt, dass sie eine Woche lang in einem Apartment wohnen würden, von dort aus wollte er seine Ermittlungen aufnehmen.
    Der Taxifahrer ließ sie in einer engen Straße in Trastevere heraus.
    Lily folgte William durch die verwinkelte Gasse zu einer Tür. Er angelte einen bombastisch anmutenden Schlüssel aus seiner Jackentasche und schloss auf. Sie trugen ihr Gepäck drei Treppen hoch in ein winziges Apartment. Überall an den Wänden hingen alte Drucke und Regale, in denen sich Bücher stapelten.
    » Die Eigentümerin ist Dozentin an der Uni. Wenn ich das Apartment brauche, macht sie es für mich frei.«
    » Demnach kommst du öfter nach Rom?«, schloss sie.
    » Ja.«
    Im Flur zeigte er auf ein Zimmer mit einem großen Doppelbett, geschmackvoll mit einem blauweißen Überwurf bedeckt. Der Raum hatte ein Fenster, das auf die Gasse und ein altes Gebäude vis-à-vis zeigte.
    » Dein Bett.«
    Das Schlafzimmer hatte keine Tür, sondern lediglich einen Vorhang als Abtrennung. Das war zweifellos nicht viel an Privatsphäre. Lily wiegte skeptisch den Kopf und folgte ihm in den Wohnraum.
    » Mein Bett.« Er warf eine Tasche auf die Couch. Uff, das beantwortete zumindest die Frage, wer wo schlief. » Nimm eine Dusche, und schlaf ein bisschen, falls du müde bist. Besser, du wartest damit nicht bis zum Abend. Wir haben noch eine Menge zu tun.«
    Das ließ sie sich nicht zweimal sagen. Als sie aus der Dusche kam, eingewickelt in ein Badetuch, saß William auf dem Sofa, im Fernsehen wurde ein Fußballspiel übertragen, der Ton war leise gestellt, und er sprach hektisch in sein Handy.
    Männer!, seufzte sie. Schalten den Fernseher

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